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1. Alphabet (h( grammatikh/ oder ta\ gra/mmata, ta\ stoixei=a).

Die griechische Sprache hat zur Bezeichnung ihrer Laute 24 Buchstaben [στοιχεῖα als Lautzeichen, γράμματα als Schriftzeichen1)], nämlich 7 Vokale und 17 Konsonanten:

Gestalt σχῆμα). Aussprache (ἐκφώνησις). Name (ὄνομα).2
Α α a kurz oder lang Ἄλφα Alpha
Β β b Βῆτα Bēta
Γ γ g Γάμμα3 Gamma
Δ δ d Δέλτα Delta
Ε ε e kurz und geschlossen Εἶ, sp. , missbr. ψιλόν4 Ei (Ĕ) [Epsīlon]
Ζ ζ sd,genauer zd (m. franz. z), später frz. z = weichem s Ζῆτα Zēta
Η η e lang und offen. Ἦτα5 Eta
Θ θ th (d. i. t + h) Θῆτα Thēta
Ι ι i kurz oder lang Ἰῶτα Iōta
Κ κ k Κάππα Kappa
Λ λ l Λάμβδα6 La(m)bda
Μ μ m Μῦ7 My
Ν ν n Νῦ Ny
Ξ ξ x Ξῦ, Ξεῖ, sp. Ξῖ8 Xy, Xei (Xi)
Ο ο o kurz und geschlossen Οὖ, später , spät μικρόν9 Ou, Ŏ (Omīkron)
Π π p Πεῖ, missbr. Πῖ10 Pei (Pi)
Ρ ρ r Ῥῶ Rho
Σ Σ ς ς s scharf Σῖγμα11 Sigma
Τ τ t Ταῦ Tau
Υ υ ü kurz oder lang Υ̓̂, mbr. ὖψιλόν12 Y [Ypsīlon]
Φ φ ph (d. i p + h) Φεῖ, missbr. Φῖ13 Phei (Phi)
Χ χ ch (d. i. k + h) Χεῖ, missbr. Χῖ14 Chei (Chi)
Ψ ψ ps Ψεῖ, missbr. Ψῖ15 Psei (Psi)
Ω ω o lang und offen , spät μέγα16 Ō (Omĕga).

Anmerk. 1. In der Kursivschrift nimmt ς am Ende des Wortes die Gestalt ς an, als: σεισμός. Nach dem Vorgange von H. Stephanus gebraucht man oft das ς auch in der Mitte zusammengesetzter Wörter, als: προσφέρω, δυσγενής, vgl. Wolf, Litter. Analekt. I, S. 460 ff., doch ist dies insofern eigentlich falsch, als das Zeichen ς seine Gestalt nur dem Absetzen beim Wortschluss verdankt.

Anmerk. 2. Die nur allzu fest eingebürgerten Namen Epsilon und Ypsilon kommen, wie Schmidt (Zeitschr. f. Gymn.-W., 1851, 433 ff., Beiträge z. Gesch. d. Gramm., S. 64 ff.) nachgewiesen hat, aus einem reinen Missverständnis. Byzantinische Grammatiker, wenn sie Regeln über die mit αι oder ε, οι oder υ (welche Schreibungen dazumal unter sich gleichlautend waren) zu schreibenden Wörter geben, pflegen z. B. zu sagen: τὸ παῖδες κατὰ τὴν παραλήγουσαν διὰ τῆς αι διφθόγγου (γράφεται), τὸ δὲ πέδαι διὰ τοῦ ε ψιλοῦ, d. i. mit einem blossen ε, ohne damit im Geringsten dem Buchstaben einen vermehrten Namen geben zu wollen. Als Namen der Buchstaben finden sich ψ. und ψ. nur bei dem Grammatiker hinter dem Etymolog. Gudianum und bei Chrysoloras. Die Bezeichnungen μικρόν und μέγα sind eher als Namen zu fassen, doch erst als byzantinische, aus der Zeit des Gleichlauts der beiden Zeichen; man kann das bekannteharte und weiche T (D)” damit zusammenstellen. Will man die alten Bezeichnungen εἶ und οὖ, über deren Entstehung wir unten (S. 44) handeln, als missverständlich nicht zulassen, so ist doch durch die Namen , (, ), d. i. ĕ, ŏ (ü, ō, ō) allem Missverständnis vorgebeugt. (Smyth 1)

2. Kurze Geschichte des griechischen Alphabets und der alten Schreibweise.Vgl. das klassische Buch von A. Kirchhoff, Studien z. Gesch. d. griechischen Alphabets, in 4. Aufl., Gütersloh 1887.

Das Alphabet ist nach der Aussage der Alten, die sich überall bestätigt, den Griechen von den Phöniciern zugebracht worden; die Sage knüpft die Einführung an den Einwanderer Kadmos an Herod. 5, 58. Bei den Ioniern hiessen darum auch die Buchstaben φοινικήια (Her. das., Ephoros in Bk. Anecd. 782, Inschrift von Teos Σ. I. Gr. 3044 ὃς ἂν φοινικήια ἐκκόψει, d. i. γράμματα). Und zwar sind von Anfang an sämtliche 22 phönikische Buchstaben von den Griechen übernommen worden, unter leichter Umwandlung der Namen: Aleph = Alpha, Beth = Beta, Gimel = Gamma (Gemma, s. oben S. 39, 3), Daleth = Delta, He = Ei, Vau = Φαῦ (Βαῦ, Digamma), Sain = Zeta, Cheth = Eta (Heta, oben S. 40, 1), Teth = Theta, Jod = Jota, Kaph = Kappa, Lamed = La(m)bda, Mem = My (Mo, oben S. 40, 3) Nun = Ny, Samech = Sigma (vgl. unten 3; der Name wenigstens daher, wiewohl nicht die Form), Ain = Ou, Phe = Pei, Zade griech. Μ (der Name gr. nicht nachweisbar), Koph = Koppa (ϟ, lat. Q), Resch = Rho, Schin = San (vergl. unten 3 und oben 40, 6), Thav = Tau.

Aber die phönicischen Hauchzeichen wurden in dem griechischen Alphabete zu Vokalzeichen, und damit die Konsonantenschrift des Semitischen zur Lautschrift, was das hohe Verdienst der Griechen bleibt. Man nahm Aleph für a, He für e, Cheth für Eta (d. h. die Ionier Asiens, während die anderen Stämme dies Zeichen als Hauchzeichen beibehielten, in welcher Geltung es auch die Lateiner bekamen und bewahrten), Jod für i, Ain für o.

Von den Konsonantenzeichen der Phönici[enull ]r waren indes auch so noch manche nicht ohne weiteres verwendbar. S-Laute giebt es im Semitischen vier: das weiche s (Sajin), das gewöhnliche scharfe (Samech), ein emphatisch gesprochenes scharfes (Zade) und den dicken Zischlaut, den wir sch schreiben (Schin). Das Sajin nun ist im allgemeinen in seiner Geltung geblieben, wenn auch der weiche Zischlaut im griechischen mit d versetzt war; der Name Zeta scheint nach Eta Theta umgewandelt. Samech hat bei den asiatischen Ioniern seinen Namen an den vorletzten phönicischen Buchstaben abgegeben, seinen Platz und seine Gestalt aber bewahrt, mit dem neuen Werte als ks, und dem neuen Namen ξῦ (nach νῦ) oder ξεῖ (nach πεῖ gebildet). Die anderen Griechen haben meistens auch das Zeichen nicht angewandt, ehe sie das ionische Alphabet annahmen. Für den scharfen S-Laut aber finden wir bei den verschiedenen Stämmen zwei Zeichen verwendet, nicht nebeneinander, sondern eins oder das andere: Σ (<*>) und Μ, von denen jenes auf Schin (gr. San), dieses auf Zade zurückzugehen scheint; ersteres ist schliesslich das allgemeine geworden. — Emphatische, im Griechischen fehlende Laute waren im Phönikischen ferner Teth und Koph; die Griechen haben das Zeichen Teth für den aspirierten Laut (t + h) verwendet, das Koph aber lange Zeit neben Kaph ohne Unterschied des Lautes, wie es scheint, und mit der Massgabe gebraucht, dass sie vor o (und u υ) dem Namen entsprechend Koppa, im übrigen aber Kappa schrieben. Die Römer, welche ausserdem auch dem dritten Zeichen des Alphabets den Wert der gutturalen Tenuis gegeben hatten, liessen dies, das Σ, das allgemeine Zeichen sein, während sie das Ka = Kappa vor a, das Ku = Koppa vor u (mit folgendem Vokale) gebrauchten. — Die ausser Kurs gesetzten Zeichen wurden übrigens von den Griechen in den Alphabeten fortgeführt, und konnten als ἐπίσημα (Abzeichen, Kennzeichen, notae) noch weitere Verwendung finden. Insbesondere als Zahlzeichen ist sowohl Koppa (im Werte von 90) als auch San (für 900) geblieben, letzteres mit dem vermehrten Namen σανπῖ, der aus der Gestalt mit ihrer scheinbaren Vereinigung von Σ (ς) und II hergeleitet ist.

In dieser Anpassung der phönicischen Zeichen ist zugleich auch die Richtung schon fest bestimmt, in welcher das Alphabet auf griechischen Boden vervollständigt wurde. Zunächst musste für den fünften Vokal υ (u oder ü) ein Zeichen gebildet werden, welches man, wie es scheint, aus einer Nebenform des Vau gewann und hinten an den Schluss des Alphabets hängte. Kein griechisches Alphabet ist ohne dieses Zeichen, während es allerdings Alphabete giebt (auf den Inseln Kreta, Thera, Melos), in denen dies das einzig nichtphönicische ist. In diesen Alphabeten werden die gutturale und die labiale Aspirata entweder durch die Tenuis mitausgedrückt (Kreta), oder durch Zusammensetzung mit dem Hauchzeichen ΚΘ, ΓΘ (Thera, Melos), gemäss der Aussprache und analog der späteren Schreibweise der Römer CH, PH. An den meisten Orten indes zog das Vorhandensein eines Zeichens für die dentale Aspirata frühzeitig die Erfindung von solchen für die beiden andern nach sich, so zwar, dass für ph allgemein Φ verwandt wurde, für ch aber teils X, nämlich bei den asiatischen Ioniern, den Athenern, Korinthiern, Argivern u. a., teils Ψ, unter Verwendung des Zeichens X für ξ, nämlich auf Euböa, in Nord- und Mittelgriechenland ausser Attika, im grössten Teil des Peloponnes, endlich in den meisten westlichen Kolonien, durch welche, nämlich durch die chalkidischen Kumäer, auch die Römer das X im Werte von x erhielten. Die neuen Zeichen Φ X bezw. X (ks) Φ Ψ (ch) wurden wieder an den Schluss des Alphabets gehängt. Endlich hat, namentlich bei den Ioniern Asiens, das Vorhandensein eines Zeichens für den Doppellaut ks auch ein solches für den Doppellaut ps hervorgerufen, bei den Ioniern in der Form, die bei den westlichen Griechen das ch bedeutete (Ψ), und die Verwendung des Hauchzeichens für das offene e (mit welchem, nach dem dialektischen Verluste des Hauches, der Name nun anfing) die Erfindung einer Doppelbezeichnung auch für den Vokal o, der gleichfalls offen und geschlossen in merklicher Verschiedenheit existierte. Die Ionier Asiens haben dazu den Kreis des O unten geöffnet und die Linie nach beiden Seiten auseinandergebogen; das neue Zeichen, Ω, entsprach dem H und drückte den offenen Laut aus, während O für den geschlossenen blieb. Mit Ψ und Ω ist das Alphabet abgeschlossen worden, und zwar, bei den Ioniern, noch im 7. Jahrhundert v. Chr.

Das ionische Alphabet (τὰ Ἰωνικὰ γράμματα) nun ist schliesslich, unter Verdrängung der übrigen lokalen und nationalen Alphabete, das allgemein griechische geworden. Es umfasst 24 Buchstaben, nämlich 19 phönicische (nach Ausscheidung von Vau, Zade und Koppa) und fünf neue: Γ Φ Χ Ψ Ω. Die Stämme indes, welche den Laut des Digamma nicht verloren hatten, behielten auch nach Annahme des ionischen Alphabets das Zeichen Ϝ bei, hatten also 25 Buchstaben, wie die Böoter, oder, indem sie das halbierte Hauchzeichen [rpress] für den Hauch eingeführt hatten, sogar 26, wie die Tarentiner und Herakleoten in Italien. In Athen wurde das einheimische Alphabet (τὰ Ἀττικὰ γράμματα) durch den Staatsmann Archinos im J. 403/2, unter dem Archon Eukleides, auch für den offiziellen Gebrauch abgeschafft; es hatte aus 20 Buchstaben bestanden: Α Β Λ (γ) Δ Ε (ε, η) Ι Η (h) Θ Ι Κ [lins ] (λΜ Ν Ο (ο, ωΓ Ρ Σ Τ Φ Χ (ch), und die Doppelbuchstaben ξ ψ waren durch ΧΣ ΦΣ umschrieben worden.

Die Zeichen Η (in der neuen Geltung) und Ω haben im allgemeinen nur lange Laute ausgedrückt, indem das offene e (= französ. è ê) und das offene o (französ. o in alors) im Griechischen nur als Längen vorkamen. Hingegen waren geschlossenes e (französ. é) und o (franzöos. dos, anneau) sowohl kurz als lang vorhanden, und darum haben Ε und Ο bei Ioniern und Attikern, auch nachdem diese das ionische Alphabet angenommen hatten, kurze und lange Laute bezeichnet. Die langen Laute dienten auch als Namen der betreffenden Buchstaben. Das lange é indes hatte sehr frühzeitig einen Beiklang von i, und entsprechend das lange geschlossene o einen solchen von u; darum kommen schon in sehr alter Zeit in Ionien, Athen, namentlich auch in Korinth und dessen Kolonien für dies ē´ ō´ die diphthongischen Schreibungen ΕΙ, ΟΥ vor, die im Laufe des 4. Jahrh. v. Chr. in Athen und anderwärts die allgemein angewandten geworden sind und das Ε Ο auf die Bezeichnung des kurzen ĕ´, ŏ´ beschränkt haben.18) Somit waren auch die Buchstabennamen nunmehr εἶ, οὖ, und es ist der quantitative Unterschied von Ε und Η, Ο und Ω bereits für die alexandrinischen Grammatiker19der einzige, während ursprünglich der qualitative es ausschliesslich war, der die Verschiedenheit der Bezeichnung hervorrief. — Die diphthongische Schreibung ΕΙ, ΟΥ verwischt den Unterschied von echt diphthongischem ΕΙ = ε + ι und gedehntem ε, von echt diphthongischem ΟΥ = ο + υ und gedehntem ο; die älteren Inschriften geben diese Scheidung im allgemeinen wieder, und natürlich muss damals, im 5. Jahrhundert, noch ein lautlicher Unterschied von ε + ι ei, ο + υ ou und e^{i} = ε_, o^{u} = ο_ bestanden haben, der nachher verschwand. Schliesslich sind, wie wir im folgenden Paragraph sehen werden, beide ει zu ī, beide ου zu ū geworden. Ursprünglichen Diphthong ει haben z. B. λείπω (altatt. [lins ]ΕΙΠΟ), ἔχει (ΕΧΕΙ), πρυτανεία (ΓΡΥΤΑΝΕΙΑ); zahlreicher aber sind die Fälle, wo kein echter Diphthong, sondern Dehnung des ε, oder Kontraktion aus εε vorliegt: ἐπεστάτει (ΕΠΕΣΤΑΤΕ), ὀφειλέτω (ΟΦΕ[lins ]ΕΤΟ), ἀβλαβεῖς (ΑΒ[lins ] ΑΒΕΣ), εἴργασται (ΕΡΛΑΣΤΑΙ) Κλειγένης (Κ[lins ]ΕΛΕΝΕΣ), ἐπιθεῖναι (ΕΙΠΘΕΝΑΙ), ἔχειν (ΕΧΕΝ). Vollends überwiegen die entsprechenden Fälle bei ου ; für den echten Diphthongen ου sind anzuführen:20) οὐ ΟΥ, οὗτος ΟΥΤΟΣ und darnach τοιοῦτος u. s. w., σπουδή Σπουδίας ΣΠΟΥΔΙΑΣ vgl. σπεύδω, ἀκόλουθος ΑΚΟ[lins ] ΟΥΘΟΣ vgl. κέλευθος, ferner κρούω Προκρούστης, βοῦς (βούτης) Βουτάδης, δοῦλος, Σούνιον, ξουθός, στροῦθος, ἄρουρα, θοῦρος Θούριοι, βροῦκος. Natürlich aber ist durchaus nicht für alle Wörter, bei denen man über die Art des ου zweifelhaft sein kann, ein inschriftliches Zeugnis vorhanden, und bei ΦΡΟΥΡΟΣ ΦΡΟΡΟΣ, was beides vorkommt (aus προϝοράω) ist schwer zu sagen, was das Richtige sei.

Die Griechen schrieben ursprünglich, wie die Morgenländer, von der Rechten zur Linken; nur wenige mehrzeilige Inschriften mit dieser Schreibweise sind uns übrig geblieben; darauf nach Art der ackernden Stiere (βουστροφηδόν, Pausan. V, 17, 6), so dass die erste Zeile von der Rechten zur Linken, die zweite von der Linken zur Rechten geht u. s. w., oder auch, doch seltener, so, dass der Anfang von der Linken nach der Rechten, die nächste Fortführung von dieser zu jener u. s. w. geschieht. Diese Schreibart, die sich auf zahlreichen Inschriften findet, herrschte allgemein bis ins 6. Jahrh., und war z. B. auf den ἄξονες und κύρβεις des Solon angewandt. Doch kommt die rechtsläufige Schrift schon auf den Söldnerinschriften von Abu-Simbel (Ende 7. Jahrh.) vor, und zu Herodots (Herodot 2, 36) Zeit schrieb man schon nur nach der Rechten, ausser etwa auf Kreta, dessen Schrift lange stabil blieb. Bei der Schrift von rechts nach links hatten die Buchstaben die Richtung nach links, bei der aber von links nach rechts nahmen sie die entgegengesetzte Richtung an, als: Γ u. Γ (Gamma), Κ u. Κ (Kappa), Μ u. Μ (My), Π u. Π (Pei) u. s. w. Beide Schreibarten finden sich auf den βουστροφηδὸν geschriebenen Inschriften.

Die alten Griechen bedienten sich ursprünglich der sogenannten Kapital- oder Unzial-(Majuskel-)Schrift, d. i. unserer grossen Buchstaben, welche Schrift sich auf den Inschriften und Münzen und bis zum achten Jahrhunderte n. Chr. in den Handschriften findet. Neben dieser kam frühzeitig für den Privatgebrauch eine Kursivschrift auf, die sich zu freieren Formen entwickelte; aus dieser ist die Minuskelschrift hervorgegangen, die seit dem 9. Jahrh. n. Chr. auch in den Handschriften der Schriftsteller herrschend wird. Die alte Majuskel ging aber damit nicht unter, und aus ihrem Gebrauche zu Initialen und in Überschriften hat sich unser gegenwärtiger Schreibgebrauch, in welchem die grossen und die kleinen Buchstaben ihre Stelle finden, entwickelt. (Smyth 2)

3. Von der Aussprache der Buchstaben.Litteratur aus unserem Jahrhundert (abgesehen von den Grammatiken des Griechischen): G. Seyfarth, de sonis litterarum Graecarum, Lips. 1824; K. F. S. Liskovius, über d. Aussprache des Griechischen, Leipz. 1825; S. N. J. Bloch, Revision der Lehre von der Aussprache des Altgriechischen, Altona u. Leipz. 1826, dazu Nachträge in Seebode's Archiv 1827 u. 1829; “Zweite Beleuchtung der Matthiäschen Kritik, die Aussprache des Altgriechischen betreffend”, Altona 1832; R. J. F. Henrichsen, über die neugriechische Aussprache der hellenischen Sprache, aus dem Dänischen übersetzt von P. Friedrichsen, Parchim und Ludwigslust 1839. Bloch vertheidigt die neugr. Aussprache als die ächtgriech., wird aber von Henrichsen gründlich widerlegt. G. Curtius, über die Ausspr. der griech. Vokale u. Diphthonge, Zeitschr. f. österr. Gymn. 1852, S. 1 ff.; ders. in den Erläuterungen zu s. Schulgrammatik, S. 16 ff., u. in Curtius' Studien I, 2, 277 ff. Für die neugr. Aussprache trat dann wieder ein: Ellissen, Verhandl. d. XIII. Vers. deutscher Philologen, Göttingen 1853, S. 106 ff.; eine gemischte Aussprache befürwortete Bursian, Verh. d. XX. Vers., Lpz. 1863, S. 183 ff. S. ferner Rangabé, d. Ausspr. d. Griech., 2. Aufl., Lpz. 1882, der als Grieche seine Aussprache vertritt; Blass, Über die Ausspr. des Griechischen, in 3. Aufl. Berlin 1888; K. Zacher, d. Ausspr. d. Gr., Lpz. 1888.

Die Aussprache der Buchstaben einer toten Sprache genau zu bestimmen ist sehr schwierig, ja grossenteils ganz unmöglich, da selbst bei einer lebenden Sprache eine durchaus richtige Aussprache nur aus dem Munde des sie redenden Volkes erlernt werden kann. Allerdings lebt die griechische Sprache noch in dem Munde der Neugriechen; aber sowie in jeder Sprache sich im Laufe der Zeiten die Aussprache ändert, so ist dies gewiss in so langer Zeit in der griechischen eingetreten, während die Orthographie infolge des durch das Mittelalter und ebenso noch zu unserer Zeit ungebrochen herrschenden Klassicismus sich nicht entsprechend ändern konnte. Schon hiernach darf man mit vollem Rechte schliessen, dass die Neugriechen die Aussprache der Altgriechen nicht rein und unverdorben bewahrt haben.

Gegen Ende des XIV. und im XV. Jahrh. n. Chr. wurde durch Übersiedelung vieler griechischen Gelehrten nach Italien die Kenntnis der griechischen Sprache und Litteratur und mit ihr zugleich auch die damals in Griechenland herrschende Aussprache der Buchstaben in dieses Land verpflanzt und von hier aus über die übrigen Länder Europas verbreitet. In Deutschland wurde die griechische Sprache, natürlich mit neugriechischer Aussprache, namentlich von dem berühmten Joh. Reuchlin (geb. 1455, gest. 1522) gelehrt, weshalb diese Aussprache auch die Reuchlinische genannt wird. Nach derselben wird η, υ, ει, οι und υι wie i, αι wie ä, αυ, ευ, ηυ ωυ vor einem Vokale und vor den Konsonanten β, γ, δ, ζ, λ, μ, ν, ρ wie aw, ew, iw, ow, vor π, κ, τ, φ, χ, θ, ξ, ψ, ς wie af, ef, if, of, ου wie u gesprochen. Von den Konsonanten lautet κ vor e, i palatal, wie kj (tj, dialektisch auch tsch), ausserdem κ, π, τ nach Nasal wie g (gj) b, d; φ wie f, χ wie ch in ach, jedoch vor (nicht nach) e, i wie ch inich”; θ hat den scharfen englischen Laut wie in think, dazu δ den gelinden wie in this; b ist v, g der gelinde Laut zu χ, also vor e, i gleich j. Σ hat den scharfen, ζ den gelinden S - Laut. Erasmus von Rotterdam (geb. 1467, gest. 1536) war einer der Ersten, die die Richtigkeit dieser Aussprache bezweifelten. Erasmus trug seine Bedenken in einem scherzhaften Zwiegespräche (Dialogus de recta Latini Graecique sermonis pronuntiatione, Basileae 1528) zwischen einem Löwen und einem Bären vor und stellte eine andere Aussprache dagegen auf, deren er selbst sich nicht bedient haben soll; gleichwohl geht aus der Art und Weise, wie er seine Ansichten vorträgt, deutlich hervor, dass er nicht einen blossen Scherz getrieben, sondern die Sache ernstlich gemeint hat. Nach der Erasmischen Aussprache lautet η zwischen a u. e, d. i. wie ein offenes e, υ wie franz. u, αι wie ai in Kaiser, αυ wie au, ει wie das Holländische ei, d. h. wie e mit i, ευ wie das lat. eu in euge, d. i. wie e + u, οι wie das altfranz. oi in foi, loi, toi, d. h. wie o + i, ου wie das holländische ou in oudt, kout, gout (alt, kalt, Gold), d. h. wie o mit u. Diese Aussprache fand als die wissenschaftlich und rationell besser begründete bald viele Anhänger und verdrängte zuletzt überall die neugriechische oder Reuchlinische; jedoch ist sie mit der Zeit in den verschiedenen Ländern mehr oder weniger ausgeartet, indem man der Bequemlichkeit und den Gewohnheiten der eigenen Sprache folgte. So wird jetzt in Deutschland ει wie unser ei, d. i. wie ai und gleich αι, ευ wie unser eu und gleich οι, ου wie u gesprochen. Insofern in der neugriechischen oder Reuchlinischen Aussprache der I-Laut vorherrscht, und insbesondere das häufige und wichtige Eta diesen Laut hat, wird sie auch Itacismus, die entgegengesetzte Aussprache Etacismus genannt.

Die neugriechische Aussprache ist etwas innerhalb der griechischen Sprache Gewordenes, nicht etwa, wie man wohl gemeint hat, eine von aussen hineingekommene Barbarei; es lässt sich auch zeigen, wie die Tendenz, durch die η zu ι wurde, schon von Urzeiten her vorhanden war und das ionische η für α hervorrief. Denn dieselbe Bewegung zu einem helleren Laute hin lässt e aus a werden und i aus e.22) Aber dem Glauben der Neugriechen und ihrer Anhänger, dass das gegenwärtige Stadium dieser Bewegung bereits im frühen Altertum erreicht gewesen sei, stehen gewichtige Gründe entgegen. Wenn η, υ, ει, οι und υι wirklich alle wie i gelautet hätten, so lässt sich kein vernünftiger Grund einsehen, weshalb die alten Griechen sich so vieler Zeichen bedient hätten. Keine andere Sprache bietet eine analoge Erscheinung. Wohl aber zeigt uns die Geschichte der Sprachen, dass ursprüngliche Diphthonge im Laufe der Zeiten allmählich in Einzellaute übergehen. Die Diphthonge αι, ει, οι, υι, αυ, ευ, ηυ, ωυ, die doch von den alten Nationalgrammatikern als Diphthonge anerkannt werden, hören auf Diphthonge zu sein; denn auch Lautverbindungen wie aw, ew, ow, af, ef, of, verdienen sie wohl den Namen von Diphthongen? Der Gleichlaut von η, ι, υ, ει, οι, υι und die Aussprache von αυ, ευ, ηυ, ωυ wie aw, ew, iw, ow oder wie af, ef, if, of erzeugt einen Übellaut, der mit dem gerühmten Wohllaute der griechischen Sprache in offenbarem Widerstreite steht. So lauten z. B. die Worte: Πείθοι᾽ ἄν, εἰ πείθοἰ: ἀπειθοίης δ̓ἴσως (Aesch. Ag. 1049), pithi' an, i pithi', apithiis d' isos. Εἴ μοι ξυνείη (S. OR. 863) i mi xinii. Σὺ δ̓ εἰπέ μοι μὴ μῆκος (S. Ant. 446) si d' ipe mi mi mikos, εὐχή wie efchi, βεβούλευνται vevúlewnte, πέπαυνται wie pépawnte, ἐκελεύσθην wie ekelefsthin, γραῦς wie grafs, ναῦς wie nafs, ναῦν wie nawn. Hätten αυ und ευ wie aw und ew gelautet, so würden die Griechen das Lat. av und ev nicht durch αου (αβ), εου ηου (εβ ηβ), sondern durch αυ und ευ ausgedrückt haben, als: Ἀουεντῖνος Aventinus, Σεουῆρος Severus, ἠουοκᾶτοι, evocati, Βατάουοι, Batavi, sowie auch die Römer nicht Orpheus, Peleus nach der 2. Deklination abgewandelt hätten: Orphei, Orpheo, Orpheum. Verbindungen von Lauten wie fs, wn widerstreiten durchaus den Lautgesetzen der griechischen Sprache, ebenso wenn Ζεῦ wie Sew gesprochen wird; denn ein w als Auslaut eines Wortes war dem griechischen Ohre unerträglich. Auch mit der Prosodie verträgt sich diese Aussprache in unzähligen Fällen nicht, als: ἅρμα δέ οἱ χρυσῷ τε καὶ ἀργύρῳ εὖ ἤσκηται Il. κ, 438w); ebenso bei αυ vor einem Vokale: ăw. Auch die Lateiner unterscheiden prosodisch sehr streng zwischen lĕvis, ăvus und Euander (¯ ¯ ˘), Agaue (˘ ¯ ¯); in der Schrift hielten sie ja u und v nicht auseinander. Viele Erscheinungen des Wandels der Vokale und Diphthonge in der Flexion, in der Ableitung und in den Mundarten lassen sich nach dieser Aussprache nicht erklären. Wie konnte aus τείχεα τείχη (tichi), aus φάμα φήμη (fimi) entstehen? wie würden sich die Formen Fῦδός (Böot.), ποῶ ποητής (auch attisch ganz gewöhnlich) u. s. w. zu ἀοιδός (aïdos), ποιῶ (pio), ποιητής (piitis) u. s. w. verhalten? Die Zeichen des Spiritus asper und lenis werden von den Neugriechen zwar noch geschrieben, aber jener nicht mehr gesprochen. Auch die Verteilung von Längen und Kürzen hat bei ihnen einen anderen Charakter angenommen, der von der altgriechischen in hohem Grade abweicht und mehr mit der unserer Sprache übereinstimmt; nämlich der betonte Vokal wird im allgemeinen gedehnt, der unbetonte stets verkürzt, während im Altgriechischen wohl die Betonung einigermassen von der Quantität, aber durchaus nicht diese von jener abhängt. So bilden nach neugriechischer Aussprache ξένους (xē`nŭs), ὅρα (ō`ră) Trochäen; γένοιτο (jē`nĭtŏ), πρόσωπον (prō`sŏpŏ[n], mit scharfem s; das ν in der nicht affektierten Aussprache stumm), ἄνθρωπος ā´θrŏpŏs (das θ wie engl. th, ν vor θ in der nicht affektierten Aussprache stumm) bilden Daktylen. Insbesondere ist zwischen ο und ω schlechterdings kein Unterschied, weder der Qualität noch der Quantität: betontes ο wird gedehnt, unbetontes ω wird verkürzt.

Nach diesen allgemeinen Bemerkungen wollen wir zu den einzelnen Buchstaben übergehen und versuchen, wie sich die Aussprache derselben wenigstens annäherungsweise ermitteln lasse. Bezüglich des H haben wir oben gesehen, dass die Verwendung dieses Hauchzeichens als Vokal erfolgte, um offenes (η) und geschlossenes (ε) e zu scheiden; von Haus aus war es è, und ehe es i wurde, ist es é gewesen. Nun wird η noch von griechischen und lateinischen Schriftstellern des 2., 3., 4. Jahrhunderts n. Chr. als Länge des ε hingestellt und umgekehrt ε als Kürze des η,23) so dass zwar der specielle qualitative Unterschied verschwunden scheint, die allgemeine Qualität aber als e durchaus noch feststeht. Sodann ist für die ältere Zeit, und zwar für die Aussprache als è, das ein ganz unbezwinglicher Beweis, dass die Attiker (so die Komiker Kratinus und Aristophanes) den Naturlaut der Schafe durch βῆ βῆ wiedergeben:24) niemals haben die Schafe vi vi geblökt. So sagen auch die alten Griechen von den Ziegen μηκᾶσθαι, von den Rindern μυκᾶσθαι, machen also einen Unterschied zwischen ē und ü, während neugriechisch beides in mikasthe zusammenfliesst. Wenn ferner Platon (Cratyl. 418 B. Σ.) angibt, dass im Altattischen vielfach ι und ε statt η gebraucht sei, so in ἱμέρα, ἑμέρα statt ἡμέρα, so ist klar nur das Eine, dass er einen Unterschied der Aussprache setzt, indem er ἡμέρα als die grandiosere bezeichnet;

Kühners ausführl. Griech. Grammatik. I. T.

im übrigen aber steht das, was Platon um seiner Etymologien willenἡμέρα von ἱμείρωhier und anderwärts vom Attischen aussagt, derartig mit dem, was uns Denkmäler und Sprachwissenschaft lehren, in Widerstreit, dass wir es ruhig gleich den Etymologien selbst als Scherz und Spiel nehmen dürfen. Wenn das η wie ι gesprochen worden wäre, so sieht man nicht ein, wie η mit zugeschriebenem ι () entstanden sei, wie εα in η zusammengezogen (τείχεα = τείχη), wie von τιμάω τιμήσω, von φιλέω φιλήσω gebildet werden, wie ε und α in der Augmentation des Verbs in η, das alte α_ in η übergehen (φā´μā φήμη) konnte, da im Griechischen nie ι aus α hervorgeht. Endlich entspricht im Lateinischen dem η in unzähligen Wörtern ē (Crates, Delus u. s. w.), und umgekehrt dem lateinischen ē griech. η, als ῥήγι (Dat. rēgi) Plut. Qu. Rom. 63, καρῆρε (carere) Plut. Rom. 21, σαπίηνς (sapiens), Ῥῆνος (Rhenus).25) — Die Aussprache des η wie ι findet sich dialektisch schon in vorchristlicher Zeit bei den Böotern, bei denen es zunächst zu ει geworden war; in der Gemeinsprache zeigen sich die ersten Spuren des Itacismus im 2. Jahrh. n. Chr., doch kann er auch im 4. noch nicht herrschend gewesen sein.

Nach der Lehre der Grammatiker ist ι stets Vokal, nie Konsonant, und daher stets wie i, nie wie j auszusprechen. Allerdings hat die griechische Sprache, wie wir weiter unten sehen werden, die grösste Abneigung gegen den Jod-Laut; allein in dem Falle, wo ι (ε) mit folgendem Vokale mittelst der Synizese einsilbig auszusprechen ist, ergibt sich notwendig eine dem Jod ähnliche Aussprache.26) Auch wenn die Diphthongen αι ει οι vor Vokal verkürzt werden, oder wenn, was auf Inschriften häufig, dem ε (α, ο) vor Vokal ein ι missbräuchlich zugesetzt wird (ἐννεία), ist für die Aussprache ein schwaches halbvokalisches ι anzunehmen. — Das lat. j drücken die Griechen durch ι aus, als: Ἰούλιος.

Dass υ nicht wie ι ausgesprochen worden sei, geht deutlich aus Dionys. Hal. de compos. verb. c. 14 p. 164 Schäf. (77 R.) hervor, wo er lehrt, bei υ würden die Lippen stark zusammengezogen, der Laut gepresst und dünn herausgestossen, bei ι geschehe der Luftstoss durch die Zähne, indem der Mund wenig geöffnet werde, und die Lippen nicht mitwirkten, um den Laut hell und kräftig zu machen (καὶ οὐκ ἐπιλαμπρυνόντων τῶν χειλέων τὸν ἦχον). Also lautete υ nicht wie ι, sondern wie unser ü oder das französische u. Auch der Scholiast ad Aristoph. Nub. 31 unterscheidet zwischen Ἀμυνίας und Ἀμινίας. Wäre υ wie ι gesprochen worden, so würde es auch den Diphthongen υι nicht geben. Die Römer drückten υ in älterer Zeit durch u, später, als das zu wenig genau erschien, durch das griechische Zeichen y aus. Ursprünglich wurde υ ohne Zweifel wie das lat. u und das deutsche u gesprochen, s. § 5, 3, erst später wie unser ü; Quintil. XII. 10, 27 nennt υ und φ die lieblichsten Laute der griechischen Sprache. (S. Nr. 14.) Der Übergang zu ι ist allgemeiner erst mitten in byzantinischer Zeit, nicht vor dem 9. u. 10. Jahrh., erfolgt; noch in Suidas' Lexikon (10. Jahrh.) werden ι η ει einerseits und υ οι andererseits in der Buchstabenfolge als verschiedene Laute behandelt, indem ει η ι zusammen hinter ζ und vor θ, οι und υ für sich an den Platz des letzteren gestellt sind.27

Von den Diphthongen besprechen wir zunächst das αι, bei welchem die neugriechische Aussprache wie ä von namhaften Gelehrten unserer Zeit in Schutz genommen und geübt worden ist, hauptsächlich wegen seiner Beziehungen zum latein. ae. Die Römer nämlich drücken αι durch ae aus, als: σκαιός scaevus, Φαῖδρος Phaedrus, und die Griechen das latein. ae durch αι, als: Καικίλιος Caecilius, Πραινεστῖνοι Praenestini. Indes das römische ae ist eine Abschwächung des ursprünglichen ai, welches sich in der älteren Latinität in zahlreichen inschriftlichen Belägen findet, als: Ailius, Gnaivod (= Gnaevo), aidilis, quaistor, quairatis, aiquom, Aimilius.28) Man darf aber auch für ae mit guten Gründen annehmen, dass die Römer es nicht als einen Einzellaut, sondern als Diphthongen ae gesprochen haben.29) Auch aus der lateinischen Verwandlung des griechischen αι mit folgendem Vokale in āj, als: Αἴας Ajax, Μαῖα Maja, lässt sich schliessen, dass die Griechen αι wie ai sprachen. Die Behauptung, die der Skeptiker Sext. Empiricus (um 200 n. Chr.) ausgewissen Philosophenanführt (adv. mathem. p. 625 Bk.), dass αι ει ου einfache, von Anfang bis zu Ende des Ertönens sich gleichbleibende Laute seien, kann natürlich unter allen Umständen nur für die Zeit des Autors und seiner Gewährsmänner beweisen, wird aber dadurch unverwendbar, dass es sich hier ausdrücklich um neue, im Alphabete noch nicht vorkommende Laute handelt, was αι ä (e) kaum und ει i schlechterdings nicht ist. Unzweideutig aber legt der Musiker Aristides Quintilianus (3. Jahrh. oder später) dem αι die Geltung eines gedehnten ε bei,30) gleichwie entsprechend lateinische Grammatiker der gleichen Zeit ae als Dehnung des ĕ (d. i. des offenen kurzen e) bezeichnen. Die griechischen Grammatiker dagegen (wie Choeroboskus p. 1214 in Bekkeri Anecd., Theodosius Gramm. p. 34 Göttl., Schol. Dionys. Thrac. p. 804 in Bekkeri Anecd., Moschopulos p. 24 sq. Titze) unterscheiden die Diphthonge von den στοιχείοις31) und lehren, dass zwar ει, , , δίφθογγοι κατὰ ἐπικράτειαν seien, d. h. solche, in welchen der Laut des einen Vokales so das Übergewicht hat, dass er allein gehört wird; αι aber nennen sie ᾶῖ δίφθογγος ἐκφωνοῦσα τὸ ι, woraus die diphthongische Natur deutlich hervorgeht. Choeroboskus stellt den Diphthongen αι ausdrücklich dem entgegen, welches τὸ ι ἀνεκφώνητον habe. Demnach müssen wir αι sowohl als οι auch für die alexandrinische und die nächstfolgende Zeit, wo diese grammatische Theorie sich bildete, nicht als Einzellauteoder e und oe), sondern als wirkliche Diphthonge ansehen. Wenn wir οι als Diphthong gelten lassen, so müssen wir auch αι als solchen ansehen; denn beide haben manche Erscheinungen mit einander gemein. Beide werden in der Flexion (mit Ausnahme des Optativs), wenn ihnen kein Konsonant beigefügt ist, in Beziehung auf die Betonung als kurz betrachtet; beide entstehen häufig aus αϊ und οϊ, als: πάϊς (Hom.) u. παῖς, ὄϊς u. οἶς, ὀΐομαι u. οἴομαι u. s. w.; im Dat. Pl. und im Optative stehen sich αις u. οις, αι u. οι gegenüber; ebenso die äolischen Formen παῖσα (aus πάντ-ια) st. πᾶσα u. μένοισα (aus μένοντ-ια) st. μένουσα. Einen sehr starken Beweis liefert die Krasis: aus καὶ ἔστι wird κἄστι, mit Bewahrung des α, welches also auch in καί erhalten gewesen sein muss. Entsprechend ist μοι ἐστί μοὐστί. Dass aber in der böotischen Mundart statt αι η (λεγόμενη st. λεγόμεναι, τύπτομη st. τύπτομαι, Θειβῆος st. Θηβαῖος u. s. w.) und in der äolischen αι zuweilen st. , η (θναίσκω, μιμναίσκω, μαχαίτας st. μαχητής, αἴμισυς st. ἥμισυςgebraucht wurde, beweist bei richtiger Betrachtung nicht die Gleichheit der Aussprache von η und αι, sondern vielmehr die Verschiedenheit. Übrigens müssen die Griechen αι und οι da, wo sie in Beziehung auf die Betonung als kurz behandelt wurden, kürzer und flüchtiger ausgesprochen haben als da, wo sie als lang angesehen wurden; vgl. βούλευσαι, βουλεῦσαι, βουλεύσαι, οἶκοι, Häuser, οἴκοι, zu Hause. In diesen Verbalendungen mit Ausnahme des Optativs muss auch schon in alexandrinischer Zeit das αι, nach den häufigen Verwechselungen mit ε auf Papyrus zu schliessen, sich wenig oder gar nicht von ε unterschieden haben. Aber weiter als auf diesen Fall erstrecken sich diese Verwechselungen nicht in einem Beispiel, so dass für καί, ἡμέραι u. s. f. die diphthongische Aussprache auch für diese Zeit eben hieraus unzweifelhaft ist.

Auf den Diphthongen αι lassen wir den Diphthongen οι folgen, weil sie sich, wie wir Nr. 7 gesehen haben, einander mehrfach entsprechen. Die Römer gebrauchten in älteren Zeiten oi, später oe, als: foideratei, foederati, Coilius, Coelius, und drückten οι in den älteren Zeiten durch oi, später durch oe aus, als: Φοῖβος Phoebus, Κροῖσος Croesus; wie Ajax aus Αἴας ist Troja aus Τροία. Aber auch oe bildete ohne Zweifel nicht einen Einzellaut wie das deutsche ö, sondern war ein Diphthong. Die neugriechische Aussprache des οι wie i ist offenbar eine durchaus verderbte und junge, indem es noch zu Suidas' Zeit (vgl. oben 6) wenigstens noch wie ü lautete. Dass nach der Lehre der alten Grammatiker οι kein Einzellaut, sondern ein wirklicher Diphthong sei, dass οι häufig aus οϊ entstehe, dass im lesbischen Aeolismus die Endung οισα aus οντια (μένοισα) hervorgehe, dass in der Krasis von οι mit ε das ο erhalten bleibe, haben wir Nr. 7 gesehen. Hierzu kommt, dass οι vor Vokal in der attischen und anderen Mundarten mit ο wechselt, als: att. χρόα st. χροιά, πόα st. des ion. ποίη, des dor. ποία; dass in der Ableitung ει in οι, sowie ε in ο, übergeht, als: λείπω λέλοιπα, μένω μέμονα; dass in der Augmentation des Verbs οι in übergeht, als: οἴομαι ᾠόμην; endlich bei Hesiod. Op. 243 die Verbindung von λοιμὸν ὁμοῦ καὶ λιμόν, welche beide Wörter nach der neugriechischen Aussprache nicht zu unterscheiden gewesen wären.32) Hiernach wurde das οι, und zwar bis weit in die Kaiserzeit hinein, der Schreibung entsprechend wie ein geschlossenes ο mit i ausgesprochen, welcher Laut übrigens mit dem unseres eu keineswegs gleich, und von dem eines ü nicht weit abliegend ist. Es ist darum auch nicht nur im Böotischen statt οι vielfach υ geschrieben worden (ϝυκία st. οἰκία, καλύ st. καλοί), sondern auch anderweitig zeigen sich zwischen οι und υ auffällige Berührungen: λοιγόςλυγρός, κοίρανοςκύριος (Curtius Etymol. ^{5} 658 f.), in Eigennamenοίτης u. — ύτης (Ἀνδροίτας, Μενοίτας, Κλεοίτης, Ἀνδρύτας, Ἀρχύτας, Φιλύτης). So lässt sich erklären, wie die Aussprache von οι erst zu υ und von da zu ι überging.

In betreff des Diphthongen ει haben wir oben (Nr. 7) gesehen, dass ihn die alten Grammatiker zu den Diphthongen κατὰ ἐπικράτειαν rechneten, also ει als einen Einzellaut (entweder als langes e oder als langes i) ansahen. Hierin liegt aber kein Beweis dafür, dass schon die älteren Griechen ει wie ι_ gesprochen hätten, sondern nur dafür, dass zur Zeit der Grammatiker, d. h. in der alexandrinischen und römischen, der Diphthong als ein Einzellaut ausgesprochen worden sei. Hierzu kommt noch, dass Choeroboskus zu den Diphthongen κατὰ ἐπικράτειαν nur , und rechnet, aber ει weglässt. Die Römer drücken ει vor Vokalen gewöhnlich durch ē, vor Konsonanten gewöhnlich durch ī aus, als: Aenēas, Galatea, Medea, Sigeum; Nīlus, Pisistratus, Phidias.3334) Hieraus und aus zahllosen Verwechselungen auf Inschriften und Papyrus folgt mit voller Evidenz, dass bereits im 1. (2.) Jahrh. v. Chr. das ει, dessen Entstehung und ursprünglichen Lautwert wir oben (S. 44) betrachtet haben, zu einem langen i vereinfacht war, ausser vor Vokalen, wo es damals noch im ganzen den E-Laut hatte und in griechischen Denkmälern mit (ε oder) η verwechselt wird. Zu beachten sind auch die Worte Priscians (I. 9, 50): I quoque apud antiquos post e ponebatur et ei diphthongum faciebat, quam pro omni i longa scribebant more antiquo Graecorum. Die alten Römer hatten nämlich wie die Griechen den Diphthongen ei und gebrauchten zumal in der Schrift ihn noch lange da, wo die jüngeren das lange i anwendeten. Aber auch der hier hervorgehobene griechische, in vielen Denkmälern nachweisbare Gebrauch, das ει allgemein zur Bezeichnung des langen ι zu verwenden, war zu Priscians Zeit veraltet, indem inzwischen (durch Herodian) die grammatische Regelung zwischen ει und ι auf Grund der ursprünglichen Schreibung erfolgt war. Dass übrigens ει nicht von Anfang an ī war, erhellt aus zahlreichen Umständen. Sowie häufig αι und οι aus αϊ und οϊ entstehen, ebenso auch ει aus εϊ, als: ὄρεϊ ὄρει, Ἀτρεΐδης Ἀτρείδης. Auch die Zusammenziehung von εε in ει, als: φίλεε = φίλει; der Name εἶ für den Buchstaben ε; die Stelle bei Plat. Cratyl. 402 E: τὸν οὖν ἄρχοντα τῆς δυνάμεως ταύτης θεὸν ὠνόμασε Ποσειδῶνα, ὡς ποσίδεσμον ὄντα, τὸ δὲ ε ἔγκειται ἴσως εὐπρεπείας ἕνεκα (der Zierlichkeit wegen, zur Verschönerung); das ionische (dorische u. s. w.) ηι st. ει, als: στρατηίη st. στρατεία; die Angabe der Grammatiker, dass die Böotier langes ι st. ει gebrauchten, als: λέγις, ἠΐ, ἶμι st. λέγεις, αἰεί, εἶμι: alles dies spricht gegen die neugriechische Aussprache des ει wie ι.

Was gegen die neugriechische Aussprache der Diphthonge αυ und ευ zu erinnern ist, haben wir schon Nr. 3 gesehen. Αυ und ευ werden von den alten Grammatikern (s. Nr. 7) als δίφθογγοι κατἀ κρᾶσιν angeführt, d. h. als solche, bei welchen συγκιρνῶσιν ἑαυτὰ τὰ δύο φωνήεντα καὶ ἀποτελοῦσιν μίαν φωνὴν ἁρμόζουσαν τοῖς δύο φωνήεσιν. Die Diphthonge αυ und ευ erleiden zuweilen die Diäresis, als ἄϋσαν (υ_) b. Hom. von αὔω, ἐΰ (b. Hom.) st. εὖ; so wird im Lat. zuweilen das griechische ευ in ein zweisilbiges e-u aufgelöst, als: Orpheus als Daktylus.35) Hieraus erhellt, dass in beiden Diphthongen die beiden Laute vernommen worden sind. Da υ, wie wir § 5 sehen werden, ursprünglich wie u lautete, so ist anzunehmen, dass αυ wie unser au und entsprechend ευ als e + u gesprochen worden sind; denn die mit υ gebildeten Diphthonge waren ohne Zweifel eher vorhanden, als υ den getrübten Laut ü angenommen hatte; weshalb im Neugriechischen auch das υ dieser Diphthonge sich in w und f verhärten konnte.

Ου war ursprünglich, wenigstens in einer Anzahl von Wörtern, ein diphthongischer Laut, ähnlich dem altdeutschen ou z. B. in troum, noch mehr dem altlat. ou z. B. in ioudico, s. § 2, 6 S. 45, wurde aber später ein Einzellaut wie das französische ou, gleich unserem und dem lat. langen u. Die Römer drücken ου durch das einfache u aus, als: Mūsa Μοῦσα, eunūchus εὐνοῦχος, sowie die Griechen das latein. ū durch ου, als: Βροῦτος Brūtus, nachmals auch ŭ, als: Νουμᾶς Nŭma, Ῥήγουλος Regŭlus, in älterer Zeit dies jedoch durch ο, als: Φονδάνιος Fundanius, Λέντολος (Λέντλος) Lentulus (in einzelnen Fällen ū ŭ durch υ: Σύλλας Sulla, Ῥωμύλος Romulus, Καπύη Capŭa).36) Die Neugriechen sprechen es nicht, nach Analogie von αυ, ευ, ωυ, wie ow oder of, sondern gleichfalls wie u aus. Wie wir oben (§ 2, 6) gesehen haben, ist das ου in den meisten Fällen ein verlängertes ο, demnach eigentlich wie langes geschlossenes o lautend; doch mischte sich frühzeitig ein U-Laut hinzu, und zur römischen Zeit war der Endpunkt der Entwickelung, die ἐπικράτεια dieses u, schon lange erreicht. Vgl. Nigidius Figulus b. Gell. 19, 14: Graecos non tantae inscitiae arcesso, qui ου ex O et Y scripserunt, quantae, qui ει ex E et I; illud enim inopia fecerunt, hoc nulla re subacti, d. h. ich beschuldige die Griechen nicht deshalb so sehr des Unverstandes, weil sie den Laut des langen u durch ου ausgedrückt haben; denn dazu sind sie durch die Not gezwungen worden, weil sie kein einfaches Zeichen dafür hatten, wohl aber deshalb, weil sie ganz unnötiger Weise statt ει schreiben [falls sich in der nicht unversehrt erhaltenen Stelle dies letzte nicht vielmehr ursprünglich auf die Römer und ihr ei bezog]. Auch die griechische Bezeichnung des lateinischen v durch ου, als: Οὐάῤῥων Varro, Οὐενουσία Venusia, Σκαιουόλας Scaevola zeigt deutlich ου als Einzellaut.

Die Diphthonge ηυ, ωυ und υι werden von den § 3, 7 angeführten alten Grammatikern δίφθογγοι κατὰ διέξοδον genannt, d. h. solche, in welchen der Laut jedes der zwei verbundenen Vokale getrennt (χωρίς) gehört wird: also sprachen die Grammatiker e-ü, o-ü, ü-i. Für ηυ und ωυ indes, welche Diphthonge damals in der wirklichen Sprache nicht mehr existierten, kann diese Aussprache nicht wohl angenommen werden; denn wie ηυ aus αυ (ηὔχουν von αὐχῶ) oder ευ (ηὐχόμην von εὔχομαιhervorgeht, so der fast nur ionische (dorische) Diphthong ωυ aus ο + αυ (ευ): ωὐτός ion. aus αὐτός, ἐμεωυτοῦ aus ἐμέο αὐτοῦ; es muss somit das υ in ηυ ωυ so gut wie in αυ ευ den Wert von u gehabt haben. Dagegen das υι, welches bei den Attikern im 4. Jahrh. v. Chr. völlig in υ_ aufgegangen war, im Hellenistischen indes erhalten blieb, lautete wohl in der That wie üi (einsilbig), also wie das französische ui z. B. in lui, pluie, als: μυῖα müia.

Die Diphthonge , , werden von den alten Grammatikern (s. Nr. 7) als δίφθογγοι κατὰ ἐπικράτειαν bezeichnet, also als solche, in welchen das ι ἀνεκφώνητον ist.37) Vor Einführung des η und ω schrieb man ΕΙ st. ΗΙ und ΟΙ st. ΩΙ, und im ganzen Altertum das Ι dieser drei Diphthonge in einer Reihe mit den übrigen Buchstaben; dass es von Haus aus nicht ein unnützes Zeichen war, ist schon hiernach selbstverständlich. Vgl. ferner γρᾴδιον aus γραΐδιον, λῃστής aus ληϊστής, πατρῷος aus πατρώιος, ᾕρουν von αἱρῶ, ᾤκουν von οἰκῶ. Es lautete das ι auch noch in der Zeit, wo die Römer die Wörter comoedia, tragoedia, Thraex aufnahmen; denn hier ist , gerade so behandelt wie sonst οι, αι. Dagegen ist seit dem 2. Jahrh. v. Chr. das ι verstummt, und wurde zu Strabos Zeit (unter Augustus und Tiberius) von Vielen als unnütz und in dem wirklichen Laute nicht begründet weggelassen (Str. XIV, p. 648: πολλοὶ γὰρ χωρὶς τοῦ ι γράφουσι τὰς δοτικάς, καὶ ἐκβάλλουσι δὲ τὸ ἔθος φυσικὴν αἰτίαν οὐκ ἔχον). Darum wird es auch von den Römern in den später aufgenommenen Wörtern nicht berücksichtigt: odeum ᾠδεῖον, rhapsodus ῥαψῳδός, Thracia.

Über die Aussprache der Konsonanten ist nur Weniges zu bemerken. B lautet im Neugriechischen ganz wie unser w (franz. v); nur nach Nasal ist in der lebendigen Volksaussprache der alte B-Laut erhalten. Dass die Alten b sprachen, folgt schon daraus, dass sie den Konsonanten zu den Mutae zählten, was w schlechterdings nicht ist; gleiches gilt von γ (neugr. vor e und i j) und δ (neugr. wie weiches engl. th). Γ hatte vor den Kehllauten γ, κ, χ, ξ den Nasenlaut wie ng in Engel, Angst; im Lateinischen steht dafür n, als: Γάγγης Ganges, συγκοπή syncope, Ἀγχίσης Anchises, λάρυγξ larynx. Das Sanskrit hat für diesen Nasallaut einen besonderen Buchstaben; Nigidius Figulus b. Gell. N. A. 19, 14, 7 nennt dieses n n adulterinum. Varro überliefert für γ vor κ u. s. w. den Namen agma (ἄγγμα?), eine Umdrehung von γάμμα.38) Manche nehmen eine solche Aussprache des γ auch vor μ ν an (πρᾶγμα, γίγνομαι), indes wollen sich dem die Thatsachen, wie die stete Syllabierung πρᾶ-γμα, γί-γνομαι, durchaus nicht fügen. Viel weniger noch kann das nasale γ in dem Homerischen κὰγ γόνυ (Il. υ, 458) vorliegen, da hier doch eine völlige Angleichung des τ mit dem folgenden γ stattfindet; ebenso in ἔγγονος d. i. ἔκγονος eggonos. — Das ς wurde scharf gesprochen, ausser vor Media oder Liquida, wo es auch im Neugriechischen gelinde lautet, und von den Alten oft mit ζ vertauscht wurde: Ζμύρνα, ζβεννύναι. — Z ist nicht wie unser z (= ts) zu sprechen, auch nicht, da es als Doppelkonsonant Position bewirkt, wie das neugriechische ζ, das wie ein weiches s oder wie das französische z gesprochen wird, sondern nach dem einhelligen Zeugnisse der griechischen Grammatiker wie sd oder genauer zd (mit franz. Werte des z).39) Es wächst daher vielfach in der Wortbildung und Komposition ein ζ aus σδ zusammen: Ἀθήναζε aus Ἀθήνασ-δε, βύζην aus βύσ-δην (vgl. βέβυσμαι und πλέγδην), Θεόζοτος aus Θεόσ-δοτος. Ferner verliert σύν vor ζ = σδ das ν so gut wie vor στ, σπ u. s. w.: συζῆν συζυγίασύστημα συσπᾶν. Den persischen Gottesnamen Auramazda schreibt Platon Ὠρομάζης, die Stadt Aschdod in Palästina heisst bei Herodot u. A. Ἄζωτος. Indes ist seit der hellenistischen Zeit das zd zu z (franz.) vereinfacht worden, weshalb in der Septuaginta Ἀσδώδ, auf einer Inschrift des 1. Jahrh. v. Chr. Ὠρομάσδης geschrieben wird. — Θ ist nicht wie das lispelnde neugriechische θ oder das englische th zu sprechen, sondern, da es aus τ und ', wie φ aus π und ', χ aus κ und ', entstanden ist, wie ein τ mit Hauch dahinter, also τ̔, z. B. ἀνθέλκω, entstanden aus ἀντ) und ἕλκω. Entsprechend ist X nicht unser ch noch das neugriechische χ, sondern ein κ mit Hauch darnach (κ̔): οὐκ ὅτι (ouk hoti) wird geschrieben οὐχ ὅτι (ΟΥΧΟΤΙ) oukhoti. Der Beweis wird hierfür auch durch die Geltung von φ χ θ als Mutae geliefert; denn englisches th, unser ch, f sind nicht Mutae, sondern Spiranten und gehören zu den ἡμίφωνα (§ 7, 2). Über φ s. unten besonders. — Die Liquidae Λ, Μ, Ρ hatten anlautend einen volleren Klang und werden in alten Inschriften im Anlaut auch wohl mit Hauch geschrieben (ΛΗ, ΡΗ, besonders ΜΗ); die Grammatiker haben nur das P als im Anlaut und in der Verdoppelung aspiriert gehört und bezeichnet. Vgl. § 8, 1. Übrigens wurde das P nach Dionysios' Beschreibung (de composit. p. 79 R.) mit der Zungenspitze gesprochen, war also wie im Neugriechischen dental, nicht guttural. — Über Ξ s. weiter unten unter Ψ. — Σχ bildete nicht wie das deutsche sch einen Laut, sondern wurde wie das lateinische sch getrennt gesprochen, und zwar sk', als: σχολή (d. i. sk' olē), lat. schola, woraus sich das Schwanken zwischen σχ und σκ z. B. in σχινδάλαμος σκινδάλαμος erklärt, s. Fritzsche ad Aristoph. Thesm. p. 611. — Τι lautete wie ti ohne Zischlaut, als: Κριτίας. — Φ wurde nicht wie das lat. f, sondern wie ein aspiriertes π, also π̔ gesprochen. Wenn daher die Römer das φ in ihrer Sprache ausdrücken wollen, so gebrauchen sie dem Laute gemäss ph, als: Phaedrus Φαῖδρος, und nur in urverwandten Wörtern, wie fuga, fama, bedienten sie sich ihres f. Dagegen bezeichnen die Griechen das lat. f (aus Not) stets durch φ, als: Fabius Φάβιος, φερῖρε ferire. Quintilian 12, 10, 27 nennt die beiden griechischen Laute φ und υ die lieblichsten Laute der Griechen. “Wenn wir”, fährt er fort, “(imSprechen) dieselben gebrauchen, nescio quo modo hilarior protinusrenidet oratio, ut in Zephyris et zophoris (?). Werden dieselben durch unsere Buchstaben (f und u) ausgedrückt, surdumquiddam et barbarum efficient, et velut in locum earum succedenttristes et horridae, quibus Graecia caret. Denn das f wird paenenon humana voce inter discrimina dentium herausgestossen.” — Die beiden Doppellaute ξ und ψ sind wie ks und ps zu sprechen (vgl. Dionys. Thrax Bk. Anecd. p. 632, Dionys. Hal. de compos. p. 82 R., Sext. Emp. adv. gramm. § 103, p. 622 Bk.), auch wenn sie aus γς, χς, βς, φς entstanden sind, da γ, χ, β, φ vor ς in die tenues ü bergehen müssen. Vgl. scrib-o, scrip-si. Also: κόραξ, G. κόρακ-ος, λέξω v. λέγ-ω, ὄνυξ, G. ὄνυχ-ος, βλέψω v. βλέπ-ω, χάλυψ, G. κάλυβ-ος, κατῆλιψ, G. κατήλιφ-ος. Wenn auf alten Inschriften, die der Zeichen für ξ ψ entbehren, dieselben nicht sowohl durch ΚΣ und ΠΣ, als durch ΧΣ und ΦΣ umschrieben werden, so kommt dies daher, weil ς als γράμμα πνευματῶδες (Plat. Cratyl. 427 A) der Tenuis einen Hauch mitzuteilen schien. — Was endlich das Vau ϝ betrifft, so werden diejenigen Recht haben, die in demselben den Halbvokal w (engl.), nicht den weichen Spiranten v (engl.; deutsch w) erblicken. Jenes war auch der Laut des lateinischen v,40) und entsprechend beschreibt Dionysius von Halikarnass (Antiq. Rom. 1, 20) das altgriechische Digamma als τὴν ου συλλαβὴν ἑνὶ στοιχείῳ γραφομένην. Wäre das Vau unser w gewesen, so hätte dieser sehr konsistente Laut durchaus nicht so leicht verschwinden können.

Einteilung der Sprachlaute.

4. Artikulation der Sprachlaute.

Die Sprachlaute sind artikulierte Laute (ἔναρθροι, Ggstz. ἄναρθροι unartikulierte, wie die der Tiere), d. h. solche, welche durch die Einwirkung der Sprachwerkzeuge eine bestimmte Gestalt erhalten. Unter Artikulation der Laute versteht man daher die Bildung der Stimme durch die Sprachwerkzeuge zu Lauten von bestimmter Gestalt. Sprachwerkzeuge sind ausser der Mundhöhle die Kehle, die Zähne, die Zunge und die Lippen.

Diejenigen Sprachlaute, welche bloss durch eine grössere oder geringere Erweiterung oder Verengerung der Mundhöhle hervorgebracht werden und am ungehindertsten durch den Mund gehen, heisst man Vokale (φωνήεντα sc. στοιχεῖα), die übrigen, welche unter stärkerer Einwirkung der Kehle, der Zähne, der Zunge oder der Lippen gebildet werden, Konsonanten (σύμφωνα sc. στοιχεῖα). Jene tönen für sich allein hell und voll, sie sind φωναί; diese sind für sich höchstens Geräusche (ψόφοι), und haben an einer φωνή nur mit Hülfe eines Vokales teil.

5. Vokale. a) Einfache Vokale.

Die Griechen hatten, wie wir § 2, 6 gesehen haben, anfänglich nur fünf Vokalzeichen: Α, Ε, Ο, Ι, Υ, welche als kurz (βραχέα) und als lang (μακρά) gebraucht wurden. Nachher kamen für das offene (lange) Ε das Zeichen Η und für das offene (lange) Ο das Zeichen Ω hinzu, und noch später wurden Ε und Ο auf die Geltung kurzer Vokale beschränkt, während Α, Ι und Υ nach wie vor als kurz und als lang gebraucht und daher δίχρονα oder ἀμφίβολα genannt wurden.

Das Verhältnis der Vokale zu einander wird am besten durch die bekannte Vokalpyramide dargestellt, an deren Spitze a, und an deren beiden unteren Ecken i und u stehen, während die verschiedenen e und o auf der Linie zwischen a und i bezw. a und u Platz finden, ü aber zwischen i und u.

A, i, u stellen sich im Griechischen wie im Sanskrit und in den semitischen Sprachen deutlich als die drei Grundvokale dar, und zwar gehören die E- und O - Laute im Griechischen zum Bereiche des a, nicht zu dem des i und u.

Der dritte Grundlaut ist im Griechischen kein reiner, sondern aus dem U-Laute durch Annäherung an ι getrübter; aber ohne Zweifel hat er ursprünglich den reinen Laut u, wie im Lateinischen und Deutschen, gehabt, und dieser Laut ist insbesondere für Homer noch anzunehmen, bei welchem εὖ als εὖ und ἐΰ (eu und e-u) erscheint, αὔω im Aorist ἤϋσα bildet (auo — ē-ūsa). Auch haben namentlich die Böotier diesen ursprünglichen Laut treu bewahrt, indem sie ihr υ wie u, und zwar als kurzes und langes u, aussprachen; also σύν, τύχα, κᾶρυξ, Πύ̂θιος, ὗς lautete bei ihnen wie sun, tucha, karux, Pūt'ios, hūs.41) Nachdem aber im Attischen und Ionischen (Dorischen) sich die Bezeichnung ου für einen dem langen u wenigstens nahe verwandten Laut gebildet hatte; nahmen auch die Böotier im 4. Jahrh. v. Chr. dieses ου an und gebrauchten es nicht nur für das lange, sondern auch für das kurze u, als: κούνες st. κύνες, οὔδωρ st. ὕδωρ, σούν st. σύν, κοῦμα st. κῦμα, welche Schreibung auch in die Gedichte der Korinna eingeführt wurde, daher in deren Fragmenten: τού, οὐμές, οὐμίων, πουκτεύι, ῶνούμηνεν (= ὠνύμαινεν), γλουκού, λιγουράν u. a. Jedoch schwankt auf den böotischen Inschriften die Schreibung zwischen ου und υ, während andererseits die Böotier in späterer Zeit das lange υ (= ȳ) häufig für οι (verwendeten, als: τῦς ἄλλυς st. τοῖς ἄλλοις, ἵππυς st. ἵπποις, προβάτυς st. προβάτοις; τῦ δάμυ st. τῷ δάμῳ.42) Eine dem ü ähnliche Trübung stellte sich mit der Zeit auch bei ihnen ein, zu ü sich verhaltend wie das englische ū (iu) zum französischen u, dem es entspricht (duc engl. duke); die Böoter schreiben ιου, was sich besonders nach Dentalen und nach λ findet: Πολιούστρατος, τιούχα, Διωνιούσιος.43) Unter den dorischen Stämmen sind die Lakonier die Einzigen, in deren Glossen das ου sowohl für υ_ als fur υ^ vorkommt. So findet sich bei Hesychius z. B. διφοῦρα = γέφυρα, κάρουα = κάρυα, μουσίδδει = μυθίζει, τούνη = τύνη (σύ). Auf den sehr späten lakonischen Inschriften 1347 und 1388 findet sich ο st. υ in Κονοουρεῖς st. Κυνοσουρεῖς;44) sonst geben die Inschriften nur υ wie gewöhnlich, und es scheint daher das u für υ auf die vulgäre Sprache Lakoniens beschränkt gewesen zu sein.

Hinsichtlich der Kürze und Länge der Vokale ist zu bemerken, dass weder die kurzen noch die langen von den alten Grammatikern alle als gleich kurz oder lang angesehen wurden. Dass das ε der kürzeste Vokal sei, schloss man aus der sogenannten attischen Deklination, in der es auf den Accent nicht einwirkt, indem die Stimme über dasselbe leicht hingleitet, als: Μενέλεως, ἵλεῳ, πόλεως, selbst χρυσόκερως, φιλόγελως. Dass es insbesondere kürzer sei als ο, entnahm man aus dem Vokative, der die kurzen Vokale liebt, als: λόγος λόγε;45) dass aber ω kürzer sei als η, daraus, dass man Μενέλεων, πόλεων u. s. w. proparoxytonisch betont, was nie der Fall ist, wenn η in der letzten Silbe steht.46) (Smyth 4, 7, 24)

6. b) Diphthonge.

Sämtliche Diphthonge (αἱ δίφθογγοι scil. συλλαβαί47), mit Ausnahme von υι, sind aus der Verschmelzung eines der Vokale α, ε, η, ο, ω mit ι oder υ (im Werte von u) zu einem Mischlaute entstanden, als:

α + ι = αι, als: αἴξ α + υ = αυ, als: παύω
ε + ι = ει, als: δεινός ε + υ = ευ, als: ῥεῦμα
ο + ι = οι, als: κοινός ο + υ = ου, als: βοῦς
α_ + ι = , als: δᾴς η + υ = ηυ, als: ηὖξον (im Augmente)
η + ι = , als: λῃστής
ω + ι = , als: ᾠδή ω + υ = ωυ, als: ἑωυτοῦ. Der

Diphthong ωυ findet sich im Attischen nur in der Krasis, und auch da selten (ωὐριπίδη Εὐριπίδη Aristoph. Thesm. 4, πρωυδᾶν προαυδᾶν Av. 556); auch im Ionischen, wo er mehr hervortritt, ist in den sichern Fällen Krasis der Entstehungsgrund (ἑωυτοῦ aus ἕο αὐτοῦ), und ebenso im Dorischen (ωὑτός Theokr. 11, 34, s. Ahrens II, 222).

Ist der erste Vokal ein langes α oder ein η oder ein ω, so wurde das in älterer Zeit daneben gesetzte (προσγραφόμενον, iota adscriptum) ι in der Minuskelschrift seit dem 12. Jahrh. unter den langen Vokal gesetzt (iota subscriptum, ἔχει τὸ ι ὑποκάτω γραφόμενον Theodos. 108).48) Bei der Unzialschrift jedoch wird das ι immer noch neben den ersten Vokal gesetzt; ΑΙ, ΗΙ, ΩΙ, Αι, Ηι, Ωι, als: ΤΗΙ ΧΩΡΑΙ, ΤΩΙ ΚΑΛΩΙ.

In dem Diphthongen υι vereinigen sich υ (ursprünglich und dialektisch u, gew. ü) und ι zu einer Silbe, doch geschieht dies in der gewöhnlichen Sprache nur vor Vokalen, als: μυῖα, ἅρπυια. Vor Konsonanten kommt υι auch in Dialekten fast gar nicht vor, eher am Ende, wie in den Dativen ἰξυῖ (Hom.), Δέρμυι (böot. Inschr., Dial.- Inschr. 875).

Anmerk. 1. Da die Vokale α, ε, η, ο, ω bei den Diphthongen dem ι und υ vorangehen, so werden sie προτακτικά, ι und υ hingegen ὑποτακτικά genannt; in dem Diphthonge υι ist jedoch υ προτακτικόν. S. Dionys. Thr. in Bekk. Anecd. Il, p. 631, Schol. ad Dionys. Gr. ib. II, p. 801, Theodos. Canon. ib. III, p. 1187, wo der merkwürdige Schluss gemacht wird: εἰ ἄρα οὖν τὸ ι καὶ τοῦ ὑποτακτικοῦ ὑποτακτικόν ἐστι, δῆλον, ὅτι ἀσθενέστερόν ἐστι πάντων τῶν φωνηέντων. — Dass , , ursprünglich Diphthonge waren, später aber zu Einzellauten herabsanken, haben wir § 3 gesehen. Über die zwiefache Entstehung von ου s. oben § 2, 6; das. über die entsprechend zwiefache von ει.

Anmerk. 2. Inschriften und Handschriften (insonderheit die Volumina Herculanensia) aus der römischen Zeit verwenden, wie wir oben sahen (§ 3, 9) das ει als Bezeichnung jedes langen ι: πολείτης, μεισεῖν, μειμεῖσθαι. Dass gelegentlich ein ει für ι^ aus Unkunde oder Versehen mit unterläuft, kann den Nutzen nicht hindern, den wir aus dieser Schreibung für die Erkenntnis der Quantität ziehen; denn wo sie häufig und stehend wiederkehrt, wie in πείπτω st. πίπτω, ἔτρειψα st. ἔτριψα, ist der Schluss auf Länge des ι berechtigt und sicher.49)

Anmerk. 3. Unter allen Diphthongen müssen οι und αι für die kürzesten gelten, da sie rein, d. h. ohne antretenden Konsonanten auslautend, in Beziehung auf die Betonung in der Flexion (mit Ausnahme des Optativs) und in den Adverbien πρόπαλαι und ἔκπαλαι als kurz behandelt werden, als: τράπεζαι, γλῶσσαι, τύπτεται, ἄνθρωποι, οἶκοι (die Häuser, zu unterscheiden von dem Adverb οἴκοι, zu Hause, domi). Sodann sind αι und οι die einzigen Diphthonge, welche in der Dichtersprache elisionsfähig sind.

Anmerk. 4. In den Diphthongen αυ und υι kann, a priori betrachtet, der erste Vokal entweder kurz oder lang sein, und man kann somit, einschliesslich des ᾶυ und des ῦι, zu der Zahl von 14 Diphthongen gelangen.50) Nachweisbar ist indes weder ᾶυ noch ῦι; im Gegenteil finden wir im Attischen ναῦς für das ionische νηῦς mit offenbar kurzem α; denn das lange hätte zu η werden müssen. Erscheint aber hier für ᾶυ α^υ, so wird auch im attischen γραῦς, wo ρ ein α_ schützen würde, vielmehr α^ gesprochen worden sein. Ganz unklar bleibt die Quantität in dem dorischen αὖξον, att. ηὖξον.

Die alten Grammatiker (Choeroboskus in Bekkeri Anecd. III. p. 1214 sq., Theodosius p. 34 sq. ed. Göttl., die Scholien ad Dionys. Thrac. in Bekk. An. II. p. 804, Moschopulus p. 24 sq. ed. Titze, die aber alle aus einer Quelle geschöpft zu haben scheinen, teilen die Diphthonge in folgende Klassen ein:

a) δίφθογγοι κατ᾽ ἐπικράτειαν, d. h. solche, in welchen der eine Vokal ein solches Übergewicht über den anderen hat, dass er allein gehört wird, der andere ἀνεκφώνητον ist, nämlich , , , als: Μηδείᾳ, Ἑλένῃ, καλῷ. So lehrt Choeroboskus; die anderen Grammatiker fügen noch ει hinzu, als: Νεῖλος. Es ist dies gemäss der Aussprache in römischer Zeit, wo das ι in , , verstummt, das ει zu ī˙ geworden war.

b) δίφθογγοι κατὰ κρᾶσιν, d. h. solche, in welchen die beiden Vokale zu einem Mischlaute verschmelzen und Einen Laut bilden, der zu beiden Vokalen stimmt (ἁρμόζει), nämlich: αυ, ευ, ου, als: αὐλός, εὔχομαι, οὗτος.

c) δίφθογγοι κατὰ διέξοδον, d. h. solche, in welchen der Laut beider Vokale getrennt (χωρίς) gehört wird, nämlich: ηυ, ωυ, υι, als: νηυσίν, ἑωυτοῦ, υἱός.

d) Die Diphthonge αι und οι werden als besondere, zu keiner der angegebenen Klassen gehörige angeführt. Choeroboskus, mit dem die Anderen übereinstimmen, sagt: ἐπειδὴ οὖν αι δίφθογγος ἐκφωνουῦσα τὸ ι καὶ οι δίφθογγος οὔτε κατ᾽ ἐπικράτειάν εἰσιν οὔτε κατὰ διέξοδον οὔτε κατὰ κρᾶσιν, ὥσπερ ἐστερήθησαν τοῦ ἰδιώματος τῶν διφθόγγων, ἐστερήθησαν καὶ τοῦ χρόνου τοῦ παρεπομένου ταῖς διφθόγγοις, καὶ τούτου χάριν αὗται μόναι ἐκ τῶν διφθόγγων τῷ τονικῷ παραγγέλματι ἀντὶ κοινῆς παραλαμβάνονται καὶ πρὸς ἕνα ἥμισυν χρόνον ἔχουσιν. Der Grund, weshalb die Grammatiker die Diphthonge αι und οι nicht zu den διφθόγγοις κατὰ κρᾶσιν gerechnet und ihnen sogar die Eigentümlichkeit der Diphthonge abgesprochen haben, scheint kein anderer zu sein, als weil dieselben in Beziehung auf die Betonung als kurz angesehen werden.

Anmerk. 5. Nach Theodosius (Gramm. p. 35) werden die Diphthonge eingeteilt a) in eigentliche (κύριαι): αι, αυ, ει, ευ, οι, ου, und in uneigentliche (καταχρηστικαί): , , , υι, ηυ, ωυ, wahrscheinlich, weil bei diesen nicht beide Laute zu einem Mischlaute verschmelzen, sondern entweder (, , ) nur der eine, oder (υι, ηυ, ωυ) beide in einer Silbe gehört werden. Diese Einteilung kann älteren Ursprungs sein, da ει in der Reihe der eigentlichen erscheint. In den Scholien ad Dionys. Thr. (Bekk. Anecd. II, p. 803) werden αι, αυ, ει, ευ, οι, ου εὔφωνοι, ηυ, ωυ, υι κακόφωνοι und , , ἄφωνοι genannt. Eine andere Dreiteilung, der im Text gegebenen ziemlich entsprechend, findet sich bei dem Musiker Aristides Quintilianus (p. 29 Jahn, 44 Meibom): αἱ δίφθ., ἃς ἤτοι κατὰ κρᾶσιν κατὰ συμπλοκὴν κατ᾽ ἐπικράτειαν γίγνεσθαί φαμεν. Es wird indes nicht ganz klar, in welcher Weise die Diphthonge sich in diese drei Klassen verteilen. Zu vermuten steht, dass in der ursprünglichen Theorie der Musiker, welche sich von Alters her mit der Lehre von den Sprachlauten beschäftigten (Plat. Cratyl. 424 C), nur δίφθ. κατὰ κρ. u. συμπλοκήν unterschieden wurden, indem die ἐπικράτεια bei u. s. w. erst viel später eintrat, ja auch nachmals von den Musikern geleugnet wurde (s. oben § 3, 13 Anm. 1). Beim eigentlichen Diphthonge lautet die Stimme während der Bewegung aus einer Vokalstellung in die andere und nur während dieser Bewegung, so dass eine wirkliche Mischung (κρᾶσις) ist wie zwischen Wasser und Wein; bei uneigentlichen Diphthongen dagegen bestehen die Laute neben einander, wie in einer Verflechtung (συμπλοκή). S. Rumpelt, das natürliche System der Sprachlaute, S. 47. (Smyth 5, 6, 25)

7. Die Konsonanten.

Die Konsonanten (σύμφωνα sc. στοιχεῖα, der Name bereits bei Dionys. Thrax) zerfallen:

Erstens nach den Sprachwerkzeugen, durch deren Einwirkung sie gebildet werden, in:

Kehllaute (gutturales): κ, γ, χ;

Zahnlaute (dentales): τ, δ, θ, ν, ς, λ, ρ;

Lippenlaute (labiales): π, β, φ, μ.

Die Konsonanten, welche durch dasselbe Sprachwerkzeug hervorgebracht werden, heissen gleichnamige Konsonanten.

Anmerk. 1. Den Zitterlaut (consonans tremula) ρ haben wir nach Dionys. Hal. de comp. verb. c. 14 p. 168 Schaef. (p. 79 R.): “τὸ δὲ ρ (ἐκφωνεῖται) τῆς γλώσσης ἄκρας ἀποῤῥαπιζούσης τὸ πνεῦμα καὶ πρὸς τὸν οὐρανὸν (palatum) ἐγγὺς τῶν ὀδόντων ἀνισταμένηςzu den Zahnlauten zu rechnen, während er anderweitig in den Sprachen vielfach guttural ist.

Zweitens nach ihrer Lautbeschaffenheit in:

a) halblaute (semivocales, ἡμίφωνα), welche den Vokalen zunächst stehen: λ, ρ, ν, nasales γ (§ 3, 14), μ, ς, welche wieder zerfallen in:

αflüssige (liquidae, ὑγρά, Dionys. Thr. p. 632, Mar. Vict. VI, 6, 18, so benannt quando hae solae inter consonantem et vocalem immissae non asperum sonum faciunt; auch ἀμετάβολα [das.], weil sie in der Flexion, z. B. im Futurum, nicht umgewandelt werden): ρ, λ und die Nasallaute: das dentale ν, das gutturale γ (= dem lat. n adulterinum) vor Kehllauten (§ 3, 14) und das labiale μ;

β) die Spiranten oder Hauchlaute: den Kehlspiranten h, der im Griechischen durch den Spiritus asper bezeichnet wird (§ 18) und den Zahnspiranten ς;

γ) die Halbvokale v und j, von denen jener (ϝ, Digamma, Vau) dialektisch im Griechischen fortbestand, aus dem Attischen aber und aus der Gemeinsprache verdrängt war, während das j überall nur in seinen Spuren erkannt werden kann;

b) stumme (mutae, ἄφωνα):

hauchlose (ψιλά, tenues) π, κ, τ,

gehauchte (δασέα, aspiratae) φ, χ, θ,

mittlere (μέσα, mediae) β, γ, δ.

Die Konsonanten, welche gleiche Lautbeschaffenheit haben, heissen gleichstufige Konsonanten.

Anmerk. 2. Der Name stumme ist daher genommen, weil sich diese Laute ohne Beihülfe eines Vokals nicht aussprechen lassen. Die Gesamteinteilung der Laute in φωνήεντα, ἡμίφωνα und ἄφωνα geht, wenn auch nicht ganz mit diesen Namen, bis weit in die attische Zeit zurück, da sie Plato schon geläufig ist. S. Cratyl. 424 C: ἆρ᾽ οὖν καὶ ἡμᾶς οὕτω δεῖ πρῶτον μὲν τὰ φωνήεντα διελέσθαι, ἔπειτα τῶν έτέρων κατὰ εἴδη τά τε ἄφωνα καὶ ἄφθογγα (mutae, ohne φωνή und ohne φθόγγος: οὑτωσὶ γάρ που λέγουσιν οἱ δεινοὶ περὶ τούτων: καὶ τὰ αὖ φωνήεντα μὲν οὔ, οὐ μέντοι γε ἄφθογγα (mit φθόγγος, semivocales); Vgl. Phileb. 18 B f., wo diese Dreiteilung auf den mythischen Erfinder der Schrift, den Ägypter Theuth, zurückgeführt wird, Theaetet. 203 B, wo für φθόγγος ψόφος gesagt wird (τὸ σῖγμα τῶν ἀφώνων ἐστί, φόφος τις μόνον, οἶον συριττούσης τῆς γλώττης: τοῦ δ̓ αὖ βῆτα οὔτε φωνὴ οὔτε φόφος), Soph. 253 A. In dem Namen φωνήεντα, der dem attischen Dialekte nicht gemäss ist, zeigt sich der nicht attische Ursprung dieser Einteilung; man kann an Prodikos von Keos oder an Hippias von Elis denken, welcher letztere sich nach Plat. Hipp. mai. 285 C D viel mit der Theorie der Buchstaben beschäftigte. — S. ferner Dionys. Halic. de compos. c. 14, p. 72 R: πρώτη μὲν (διαφορὰ τῶν γραμμάτων), ὡς Ἀριστόξενος μουσικὸς ἀποφαίνεται, καθ᾽ ἣν τὰ μὲν φωνὰς ἀποτελεῖ, τὰ δὲ ψόφους: φωνὰς μὲν τὰ λεγόμενα φωνήεντα, ψόφους δὲ τὰ λοιπὰ πάντα. δευτέρα δὲ, καθ᾽ ἣν τῶν μὴ φωνηέντων μὲν καθ᾽ ἑαυτὰ ψόφους ὁποίους δή τινας ἀποτελεῖν πέφυκε, ῥοῖζον συριγμὸν ποππυσμὸν: δ̓ἐστὶν ἁπάσης ἄμοιρα φωνῆς καὶ ψόφου, καὶ οὐχ οἷά τ̓ἠχεῖσθαι καθ᾽ ἑαυτά. διὸ δὴ ταῦτα μὲν ἄφωνά τινες ἐκάλεσαν, θάτερα δ̓ ἡμίφωνα. οἱ δὲ τριχῇ νείμαντες τὰς πρώτας τε καὶ στοιχειώδεις τῆς φωνῆς δυνάμεις, φωνήεντα μὲν ἐκάλεσαν, ὅσα καὶ καθ᾽ ἑαυτὰ φωνεῖται καὶ μεθ᾽ ἑτέρων, καὶ ἔστιν αὐτοτελῆ: ἡμίφωνα δὲ, ὅσα μετὰ μὲν φωνηέντων αὐτὰ ἑαυτῶν κρεῖττον ἐκφέρεται, καθ᾽ ε<*>αυτὰ δὲ χεῖρον καὶ οὐκ αὐτοτελῶς: ἄφωνα δὲ, ὅσα οὔτε τὰς τελείας, οὔτε τὰς ἡμιτελεῖς φωνὰς ἔχει καθ᾽ ἑαυτά, μεθ᾽ ἑτέρων δ̓ ἐκφωνεῖται. — Die Neueren sind der Sache tiefer auf

Kühners ausführl. griech. Grammatik. I. T.

den Grund gegangen, und teilen die Konsonanten zunächst in Explosivlaute (= mutae), bei denen im Munde ein Verschluss gebildet wird und mit der plötzlichen Lösung dieses Verschlusses der Laut hervorgeht, und Reibelaute, bei denen nicht ein Verschluss, sondern nur eine Verengerung stattfindet, als bei s, f, ch. Bei den Liquidae ist zwar (ausser bei r) Verschluss, aber der Luftstrom geht auf anderem Wege ungehindert durch; diese Laute stehen also in der Mitte.

Anmerk. 3. Die Einteilung der mutae in Tenues, Aspiratae und Mediae hat mit Härte und Weichheit von Haus aus nichts zu thun, sondern nur mit dem Hauche, der entweder stark (Aspir.) oder schwach (Med.) oder gar nicht (Tenues) mit dem Laute verbunden ist. Die lateinische Übersetzung von ψιλά mit tenues ist schlecht und irreführend. S. Dionys. Thr. Bk. An. 631; Dionys. Halic. de compos. p. 83 R.; Aristid. Quint. p. 89 f. 44 Meib. (54. 29 Jahn). Es muss also bei βγδ eine gelinde Aspiration vernommen worden sein, und demgemäss sind im Neugriechischen die Medien gerade so gut wie die Aspiraten zu Spiranten (v, f u. s. w.) geworden. — Die Neueren scheiden b und p u. s. w. entweder als tönende und tonlose Laute, weil bei ersteren die Stimmritze mittönt, oder als fortes und lenes, harte und weiche; diese Scheidungen gehen auch durch die Reibelaute hindurch, und es verhält sich franz. s zu franz. z, f zu v gerade wie t zu d, p zu b.

Anmerk. 4. Unter allen Konsonanten steht ρ den Vokalen am nächsten. Schon griechische Grammatiker (Schol. ad Dionys. Thr. in Bekk. An. II, p. 693 sq. 806 sq., Theodos. p. 27 sq.) bemerken, ρ habe die δύναμις φωνήεντος, indem es a) mit dem Spiritus bezeichnet werde, b) in der I. Dekl. α_ nach ρ bleibe, während es bei den übrigen Konsonanten in η übergehe, c) die äolische Mundart den Vokalen bei folgendem ρ wie bei folgendem Vokale ein υ zusetze, als: αὐώς, εὔαδε, αὔρηκτος. Das Sanskrit hat einen vokalischen R-Laut, der ri heisst (ṛ geschrieben); dazu auch einen freilich selten gebrauchten vokalischen L-Laut; auch slavische Sprachen, wie das Czechische, besitzen vokalisches r und l.

Die drei Doppelkonsonanten: ξ, ψ, ζ vereinigen in sich einen stummen Konsonanten und den Spiranten ς, nämlich κς, πς, σδ. S. § 3, 14. (Smyth 15, 26)

8. Spiritus asper und lenis.

Ausser dem Spiritus asper (πνεῦμα δασύ), der zu den Spiranten gehört (Kehlkopfspirans) und dem lateinischen und deutschen h entspricht ('), bezeichnet die grammatische Schrift der Griechen und demgemäss unsere griechische Schrift auch den Explosivlaut des Kehlkopfes, welcher vor Vokalen im Wortanfang, bei uns besonders auch in der Komposition vor vokalisch anlautendem zweiten Teile (“Mundart”) zu hören ist, und den die Semiten mit Aleph schreiben. Man nennt diesen Laut (') spiritus lenis, πνεῦμα ψιλόν, obwohl eigentlich diese Bezeichnung, “hauchloser Hauch”, eine contradictio in adiecto ist.51) Oder er heisst προσῳδία ψιλή, gemäss der abusiven Ausdehnung des Wortes προσῳδία = accentus auf die sonstigen verwandten Lesezeichen. Jedes mit einem Vokale anlautende Wort hat eines dieser beiden Hauchzeichen, als: Ἀπόλλων, ἱστορία. Bei Diphthongen nimmt das Hauchzeichen üblichermassen seine Stelle über dem zweiten Vokale ein, als: οἷος, εὐθύς, αὐτίκα; bei den uneigentlichen Diphthongen: , , aber in der Unzialschrift links oben von dem ersten Vokale, als: Ἄισσω (ᾁσσω), Ἧι (), Ὠιδή (ᾠδή). Es beruht dies nicht auf Lehren der Grammatiker, sondern hat sich als praktisch bei uns herausgebildet, damit man nicht ἀίξ a-ix, Αἴσσω aisso spreche. Die Liquida ρ wird anlautend mit einem starken Hauche gesprochen und erhält daher zu Anfang des Wortes den Asper, als: ῥήτωρ (rhetor). Treffen in der Mitte des Wortes zwei ρ zusammen, so erhält das erstere den Lenis, das letztere den Asper, als: Πύῤῥος (Pyrrhus). S. Schol. ad Dionys. Gr. in Bekk. An. II. p. 693. Diese Schreibung ῤῥ ist indes in neuerer Zeit abgekommen und hat auch kaum einen Zweck, obwohl sie, wie lateinisches rrh zeigt, eines Grundes keineswegs entbehrt. Die Steinschrift der alten Griechen kannte alle diese Lesezeichen nicht; auch in der Bücherschrift noch der römischen Zeit fügte man höchstens hie und da um der Unzweideutigkeit willen den Asper zu, wenn etwa z. B. οὗ von οὐ zu scheiden war. Nur bei Dichtern nichtattischen Dialekts kamen die Lesezeichen seit der Zeit der Alexandriner regelmässig zur Verwendung.

Anmerk. 1. In den vorionischen Alphabeten, so dem alten attischen, wurde der rauhe Hauch durch den Buchstaben Heta (Θ, Η) bezeichnet. Nach Annahme des ionischen Alphabets bildeten die Tarentiner und Herakleoten in Italien für den Hauch ein neues Buchstabenzeichen, wozu sie die erste Hälfte des Η verwandten: [rpress]. Anderswo, so in Athen vielleicht schon zu Platos Zeit, wurde dies selbe Zeichen als Lesezeichen übergeschrieben: [Arpress], und dieser Gebrauch ging auf die alexandrinischen Grammatiker über. Der Spiritus lenis wurde in älterer Zeit gar nicht bezeichnet; erst die alexandrinischen Grammatiker benutzten dazu das Zeichen [lpress], d. h. die andere Hälfte des Η. Schol. ad Dionys. Gr. in Bekk. An. II, p. 692: τὸ σημεῖον τῆς δασείας, ἤτοι τὸ διχοτόμημα τοῦ Η τὸ ἐπὶ τὰ ἔξω ἀπεστραμμένον . ., τὸ δὲ ἕτερον τοῦ αὐτοῦ στοιχείου διχοτόμημα τὸ ἐπὶ τὰ ἔσω ἐστραμμένον. p. 706: δασεῖα συναπτομένη τῇ ψιλῇ τύπον τοῦ Η ἀποτελεῖ, οἷον [lpress] [rpress]; noch deutlicher p. 780 extr. Sehr bald wurden die Zeichen zuundverkürzt; aus diesen beiden eckigen Figuren entstanden später in der jüngeren Minuskelschrift die abgerundeten Zeichen: ‘und’.

Inlautend kam der Spiritus asper im allgemeinen nur in der Komposition vor; doch wurde er in diesem Falle gewiss noch schwächer als sonst gehört. Die Inschriften, die das Η = h verwenden, lassen das inlautende mehrenteils weg; das Lateinische indes gibt in der Regel auch den inlautenden Hauch wieder: exhedra (exedra), parhippus, Panhormus, Euhemerus.52) Näheres über dieInteraspirations. unten § 23.

Anmerk. 2. Über den Gebrauch der Aspiration in den Dialekten s. §§ 22, 23. (Smyth 9)

1 Bekker, Anecd. II, p. 774: στοιχεῖον μέν ἐστιν ἐκφώνησις, γράμματα δὲ αἱ εἰκόνες καὶ οἱ χαρακτῆρες. Das Wort στοιχεῖα erklärt Dionys. Thrax Gramm. § 7 (6) p. 630: διὰ τὸ ἔχειν στοῖχόν τινα καὶ τάξιν. Wohl richtiger werden die Buchstaben στοιχεῖα genannt, als die Elemente, Grundbestandteile der Sprache; vergl. Anecd. p. 790; Dionys. Halic. de compos. p. 71 R. (ὅτι πᾶσα φωνὴ τὴν γένεσιν ἐκ τούτων λαμβάνει πρώτων κτἑ.).

2 Über die Benennungen der griechischen Buchstaben s. K. E. A. Schmidt in Ztschr. f. d. Gymnasialwesen v. Mützell 1851, Juni, S. 417—440; ders., Beiträge z. Gesch. d. Grammatik des Gr. u. Lat., Halle 1859, S. 48 ff.

3 Bei Demokrit γέμμα, s. Eustath. z. Il. Γ Afg.

4 Die Alten nannten das ε εἶ, das ο οὖ, das lange offene ο und das Ypsilon . S. Plat. Cratyl. 393 d u. a. Das ε und ο nannten dann spätere Grammatiker und . Über den Zusatz ψιλόν s. Anm. 2.

5 Eine merkwürdige Notiz findet sich bei Theodos. p. 7 extr.: τὸ Ἦτα δέ, τὸ ὄνομα τοῦ στοιχείου, δασύνεται (also ἧτα), ὅτι παρὰ ἀρχαίοις τύπος τοῦ Η ἐν τύπῳ δασείας ἔκειτο, ὥσπερ καὶ νῦν τοῖς παλαιοῖς Ῥωμαίοις (nämlich H). Unzweifelhaft haben diejenigen Griechen, welche das Zeichen H in ihren lokalen Alphabeten für den Hauch gebrauchten (§ 2, 2), und so auch die Attiker bis zur Reform der Orthographie, Heta gesagt; die Ionier indes, die den Hauch nicht hatten und das Zeichen für den Vokal anwandten, sagten natürlich Eta, und diese Benennung muss mit dieser Geltung massgebend sein.

6 Die besser bezeugte Namensform ist λάβδα, vgl. Plat. Cratyl. 402 E, 405 D, 427 B, 434 Σ D nach dem cod. Oxoniensis; Schmidt, Zeitschr. f. Gymn.-W., a. a. O. 423; Btr. S. 55 f., Philodem. Fl. Jahrb. Suppl. XVII, 241. 258. Auch bei Photius v. λάμβδα (und Eupolis das.) ist λάβδα nach der Buchstabenfolge offenbar herzustellen (L. Dindorf, Cobet).

7 Bei Demokrit μῶ, Eustath. zu Il. Γ Afg., Phot. unter μῶ; dieser Form wird νῶ für νῦ entsprochen haben.

8 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

9 S. Anm. 2, S. 41 u. S. 39, 4.

10 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

11 Ein anderer Name war σάν, besonders bei den Doriern üblich, s. Herodot 1, 139: Δωριέες μὲν σὰν καλέουσι, Ἴωνες δὲ σῖγμα. Pindar, Frg. 47 (57 A, Bergk): τὸ σὰν κίβδαλον. Der Chalkedonier Thrasymachos (Epigramm bei Athenaeus X, 454 F) buchstabiert seinen Namen im Hexameter θῆτα ῥῶ ἄλφα σὰν μῦ ἄλφα χεῖ οὖ σάν. Indes müssen auch Andere als Dorier so gesagt haben: Achaeus von Eretria, der für die attische Bühne dichtete, gebraucht σάν beim Buchstabieren von Διονύσου, Athen. XI, 466 F. Schmidt a. a. O. 424, Btr. 57. — Dass nicht σᾶν zu accentuieren, erweist Thrasymachos' Vers; unklar ist die Sache bei σίγμα, doch hat σῖγμα mehr Gewähr (Schmidt, 425, Btr. 58) (Smyth 3) .

12 S. Anm. 2, S. 41 u. S. 39, 4.

13 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

14 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

15 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

16 S. Anm. 2, S. 41 u. S. 39, 4.

17 Vgl. das klassische Buch von A. Kirchhoff, Studien z. Gesch. d. griechischen Alphabets, in 4. Aufl., Gütersloh 1887.

18 Vgl. den trefflichen Aufsatz von A. Dietrich, Zum Vokalismus d. gr. Spr., Kuhns Ztschr. XIV, S. 48 ff.

19 S. auch Aristot. Poët. c. 21, p. 1458 a, 11 ff. (τὰ ἀεὶ μακρά, d. i. η ω, τὰ ἐπεκτεινόμενα, d. i. α ι υ, τὰ βραχέα, d. i. ε ο).

20 Meisterhans Gramm. d. att. Inschr., S. 49^{2}.

21 Litteratur aus unserem Jahrhundert (abgesehen von den Grammatiken des Griechischen): G. Seyfarth, de sonis litterarum Graecarum, Lips. 1824; K. F. S. Liskovius, über d. Aussprache des Griechischen, Leipz. 1825; S. N. J. Bloch, Revision der Lehre von der Aussprache des Altgriechischen, Altona u. Leipz. 1826, dazu Nachträge in Seebode's Archiv 1827 u. 1829; “Zweite Beleuchtung der Matthiäschen Kritik, die Aussprache des Altgriechischen betreffend”, Altona 1832; R. J. F. Henrichsen, über die neugriechische Aussprache der hellenischen Sprache, aus dem Dänischen übersetzt von P. Friedrichsen, Parchim und Ludwigslust 1839. Bloch vertheidigt die neugr. Aussprache als die ächtgriech., wird aber von Henrichsen gründlich widerlegt. G. Curtius, über die Ausspr. der griech. Vokale u. Diphthonge, Zeitschr. f. österr. Gymn. 1852, S. 1 ff.; ders. in den Erläuterungen zu s. Schulgrammatik, S. 16 ff., u. in Curtius' Studien I, 2, 277 ff. Für die neugr. Aussprache trat dann wieder ein: Ellissen, Verhandl. d. XIII. Vers. deutscher Philologen, Göttingen 1853, S. 106 ff.; eine gemischte Aussprache befürwortete Bursian, Verh. d. XX. Vers., Lpz. 1863, S. 183 ff. S. ferner Rangabé, d. Ausspr. d. Griech., 2. Aufl., Lpz. 1882, der als Grieche seine Aussprache vertritt; Blass, Über die Ausspr. des Griechischen, in 3. Aufl. Berlin 1888; K. Zacher, d. Ausspr. d. Gr., Lpz. 1888.

22 S. A. Dietrich, der Itacismus in d. altgr. Spr., N. Jahrb. f. Philol. 105 (1872), S. 11 ff.

23 Sext. Empir. adv. mathem. p. 625 Bk: συσταλὲν μὲν τὸ ε γίνεται η, ἐκταθὲν δὲ τὸ ε γίνεται η (es folgt Entsprechendes über ο, ω). — Terentian. Maur. (Ende des 3. Jahrh. n. Chr.) V. 450 ff.: litteram namque ε videmus esse ad ἦτα proximam, sicut ο et ω videntur esse vicinae sibi; temporum momenta distant, non soni nativitas. S. ferner Marius Victorinus (4. Jahrh.) Ars gramm. p. 39 Keil, Ausonius p. 202 ed. Bip., Martianus Capella III, § 235 u. s. w.

24 Kratinos frg. 43 Kock: δ̓ἠλίθιος ὥσπερ πρόβατον βῆ βῆ λέγων βαδίζει. Aristoph. frg. 642 K.

25 Vgl. A. Sickinger, de linguae latinae ap. Plutarchum et reliquiis et vestigiis, Freibg. i. Br. 1883.

26 Hermann, em. rat. gr. gr., p. 33 sqq. u. 40 sq.; G. Meyer, gr. Gramm.^{2}, § 146 ff.

27 Den Byzantinern sind ει η ἀντίστοιχα von ι, αι von ε, οι von υ, d. h. gleichwertige und in der Lehre von der Orthographie künstlich geschiedene Bezeichnungen. So in den orthograph. κανόνες des Theognostos (Ende des 9. u. Afg. des 10. Jahrh.), s. Egenolff, d. orthograph. Stücke d. byzant. Litteratur, Progr. Heidelberg 1888, S. 21 ff.

28 S. K. L. Schneider, Ausf. Gr. d. lat. Spr. I, 1, S. 50 ff.

29 Seelmann, Ausspr. d. Latein., S. 222 ff.

30 Aristides π. μουσικῆς, p. 56 Jahn (93 Meibom); s. Blass, Ausspr.^{3}, S. 67 n. 240^{a}.

31 Henrichsen a. a. O., S. 95 ff.

32 Ganz verkehrt führen die Reuchlianer für ihre Aussprache die Weissagung bei Thuc. 2.54 an: ἥξει Δωριακὸς πόλεμος καὶ λοιμὸς ἅμ᾽ αὐτῷ. Es entstand ein Streit unter den Athenern, ob in der Weissagung λοιμός oder vielmehr λιμός gesagt sei. Aber gerade aus dem Streite geht hervor, dass beide Wörter verschieden gelautet haben müssen.

33 S. K. L. Schneider, Ausf. Gr. d. lat. Spr. I, S. 69 ff.

34 Wenn die Reuchlinianer für ihre Aussprache des ει als ι und des αι als ε als Beweis anführen, bei Callim. Anth. Pal. 12, 28 antworte das Echo ἔχει (echi) auf ναίχι (naechi); so begehen sie einen argen Fehler. Der Dichter ruft aus: Λυσανίη, σὺ δὲ ναίχι καλὸς καλός: ἀλλὰ πρὶν εἰπεῖν | τοῦτο σαφῶς, ἠχώ φησί τις ἄλλος ἔχει. Das Echo kann doch auf ναίχι καλός nicht rückwärts antworten ἄλλος ἔχει, sondern entweder es liegt bloss in dem Worte ἄλλος in Beziehung auf καλός (Henrichsen a. a. O., S. 135), oder “Echo” bedeutet hier nur die sicher folgende Erwiderung (v. Wilamowitz, Homer. Untersuchungen S. 353), oder die Wor<*>e sind zu emendieren: — τοῦτο σαφῶς Ἠχώ (näml. καλός, welches wiederholt ist), φησί τις ἄλλος ἔχειν (E. Petersen, Progr. Dorpat 1878; man kann auch einfach das Komma ver legen: Ηχώ, φησί τιςἄλλος ἔχει”).

35 S. Mar. Victorinus in Keil, Gr. Lat. VI, 66 ff.; K. L. Schneider, Ausf. Gr. d. lat. Spr., II, S. 75.

36 S. ebendas. S. 33; Dittenberger, Hermes VI, 281 ff.

37 Eine merkwürdige Stelle findet sich b. Choerobosk. in Bekkeri Anecd. III, p. 1186 sq., wo er sagt, die Grammatiker nennen mit Rücksicht auf die Aussprache (ἐκφώνησις) das ι in , , ἀνεκφώνητον, οἱ δὲ μουσικοὶ τῆς ἀκριβείας φροντίζοντες λέγουσιν, ὅτι ἐκφωνεῖται μέν, οὐκ ἐξακούεται δὲ διὰ τὸ μέγεθος τῶν μακρῶν φωνηέντων.

38 Varro b. Prisc. I, 39.

39 Dionys. Thrax Bk. Anecd. p. 632: (σύγκειται) τὸ ζ ἐκ τοῦ ς καὶ δ, vgl. Schol. p. 780, 814, 815. Dionysius Halic. π. συνθέσεως p. 78 R.: διπλᾶ δὲ λέγουσιν αὐτὰ ἤτοι διὰ τὸ σύνθετα εἶναι, τὸ μὲν ζ διὰ τοῦ ς καὶ δ, τὸ δὲ ξ διὰ τοῦ κ καὶ ς κτέ. Sext. Empir. p. 622 Bk.; Bk. Anecd. 1175 (ζ könne, ungleich ξ ψ, nicht auslauten, διότι ἐκ τοῦ ς καὶ δ δοκεῖ συγκεῖσθαι, οὐδέποτε δὲ λέξις Ἑλληνικὴ εἰς ἄφωνον τελευτᾷ).

40 S. Seelmann, Ausspr. d. Latein., S. 231 f.

41 S. Ahrens, Dial. I, 196 sq. u. p. 180 sq.; Meister, Gr. Dial. I, S. 231 ff. Vgl. Dietrich in Kuhns Zeitschr. 1865, S. 64.

42 S. Ahrens l. d. p. 191 sqq.; Meister, S. 236.

43 Meister, S. 233 f. (Ahrens Add. II, 519).

44 S. Ahrens, II, p. 124—126.

45 S. Herodian in Bekk. Anecd. II, p. 798 sq. Herodians Vater Apollonius behauptete dagegen, ο sei kürzer als ε. S. Theodos. Gramm., p. 33 sq.

46 Bekk. Anecd. II, p. 797.

47 Das Wort δίφθογγος zeigt schon durch sein Genus an, dass es eig. Adjektiv und dass ein weibliches Substantiv zu ergänzen sei; nun werden aber die Diphthonge sowohl von Griechen (τὴν ου συλλαβήν Dionysios Hal. oben § 3, 14 gg. E.) als von Lateinern (ae syllaba Quint. I, 7, 18) öfters συλλαβαί syllabae genannt, und es ist daher dieses Wort als ursprünglich zu ergänzen anzunehmen. Vgl. Theodos. p. 34: συλλαβὴ ἐκ φωνηέντων δύο συνεστηκυῖα δίφθογγος καλεῖται, was dann damit gerechtfertigt wird, dass im eig. Sinne (κυρίως) die Bezeichnung φθόγγος nur den Vokalen zukomme.

48 Eine den Übergang von ι adscriptum zum ι subscriptum anzeigende Schreibweise ist die, wo der Buchstabe zwar seitwärts, aber entweder höher oder tiefer als die Zeile gesetzt wird, als α^{ι}, {ι}. S. Gardthausen, Gr. Palaeogr., S. 193. 203.

49 Vgl. Dittenberger in Hermes I, S. 415; A. von Bamberg, Zeitschr. f. Gymnasialwesen 1874, S. 13 ff.

50 Die Theorie der 14 Diphthonge entwickelt G. Hermann, de emend. rat. graecae gramm., p. 49 sqq.

51 Korrekt Philodem. π. ποιημ. Fl. Jahrb. Suppl. XVII, 247: ἀνέσει (Barytonierung) καὶ ἐπιτάσει (Oxytonierung) καὶ προσπνεύσει (Aspiration) καὶ ψιλότητι (Hauchlosigkeit).

52 S. K. L. Schneider, Ausf. lat. Gr. I, S. 192.

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  • Cross-references from this page (37):
    • Aeschylus, Agamemnon, 1049
    • Aristophanes, Birds, 556
    • Aristophanes, Thesmophoriazusae, 4
    • Herodotus, Histories, 2.36
    • Herodotus, Histories, 5.58
    • Hesiod, Works and Days, 243
    • Homer, Iliad, 10.438
    • Homer, Iliad, 20.458
    • Pausanias, Description of Greece, 5.17.6
    • Plato, Cratylus, 402e
    • Plato, Cratylus, 418b
    • Plato, Cratylus, 424c
    • Plato, Cratylus, 427a
    • Plato, Sophist, 253a
    • Plato, Theaetetus, 203b
    • Plato, Philebus, 18b
    • Plato, Greater Hippias, 285c
    • Sophocles, Antigone, 446
    • Sophocles, Oedipus Tyrannus, 863
    • Strabo, Geography, 14.1.41
    • Theocritus, Epigrams, 11
    • Aristophanes, Clouds, 31
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 1
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 15
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 2
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 24
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 25
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 26
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 4
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 5
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 6
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 7
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 9
    • Quintilian, Institutio Oratoria, Book 12, 10.27
    • Gellius, Noctes Atticae, 19.14.7
    • Gellius, Noctes Atticae, 19.14
    • Plutarch, Romulus, 21
  • Cross-references in notes from this page (10):
    • Aristotle, Poetics, 1458a
    • Herodotus, Histories, 1.139
    • Plato, Cratylus, 393d
    • Plato, Cratylus, 402e
    • Plato, Cratylus, 405d
    • Plato, Cratylus, 427b
    • Plato, Cratylus, 434a
    • Thucydides, Histories, 2.54
    • Herbert Weir Smyth, A Greek Grammar for Colleges, 3
    • Quintilian, Institutio Oratoria, Book 1, 7.18
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