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1. Alphabet (h( grammatikh/ oder ta\ gra/mmata, ta\ stoixei=a).

Die griechische Sprache hat zur Bezeichnung ihrer Laute 24 Buchstaben [στοιχεῖα als Lautzeichen, γράμματα als Schriftzeichen1)], nämlich 7 Vokale und 17 Konsonanten:

Gestalt σχῆμα). Aussprache (ἐκφώνησις). Name (ὄνομα).2
Α α a kurz oder lang Ἄλφα Alpha
Β β b Βῆτα Bēta
Γ γ g Γάμμα3 Gamma
Δ δ d Δέλτα Delta
Ε ε e kurz und geschlossen Εἶ, sp. , missbr. ψιλόν4 Ei (Ĕ) [Epsīlon]
Ζ ζ sd,genauer zd (m. franz. z), später frz. z = weichem s Ζῆτα Zēta
Η η e lang und offen. Ἦτα5 Eta
Θ θ th (d. i. t + h) Θῆτα Thēta
Ι ι i kurz oder lang Ἰῶτα Iōta
Κ κ k Κάππα Kappa
Λ λ l Λάμβδα6 La(m)bda
Μ μ m Μῦ7 My
Ν ν n Νῦ Ny
Ξ ξ x Ξῦ, Ξεῖ, sp. Ξῖ8 Xy, Xei (Xi)
Ο ο o kurz und geschlossen Οὖ, später , spät μικρόν9 Ou, Ŏ (Omīkron)
Π π p Πεῖ, missbr. Πῖ10 Pei (Pi)
Ρ ρ r Ῥῶ Rho
Σ Σ ς ς s scharf Σῖγμα11 Sigma
Τ τ t Ταῦ Tau
Υ υ ü kurz oder lang Υ̓̂, mbr. ὖψιλόν12 Y [Ypsīlon]
Φ φ ph (d. i p + h) Φεῖ, missbr. Φῖ13 Phei (Phi)
Χ χ ch (d. i. k + h) Χεῖ, missbr. Χῖ14 Chei (Chi)
Ψ ψ ps Ψεῖ, missbr. Ψῖ15 Psei (Psi)
Ω ω o lang und offen , spät μέγα16 Ō (Omĕga).

Anmerk. 1. In der Kursivschrift nimmt ς am Ende des Wortes die Gestalt ς an, als: σεισμός. Nach dem Vorgange von H. Stephanus gebraucht man oft das ς auch in der Mitte zusammengesetzter Wörter, als: προσφέρω, δυσγενής, vgl. Wolf, Litter. Analekt. I, S. 460 ff., doch ist dies insofern eigentlich falsch, als das Zeichen ς seine Gestalt nur dem Absetzen beim Wortschluss verdankt.

Anmerk. 2. Die nur allzu fest eingebürgerten Namen Epsilon und Ypsilon kommen, wie Schmidt (Zeitschr. f. Gymn.-W., 1851, 433 ff., Beiträge z. Gesch. d. Gramm., S. 64 ff.) nachgewiesen hat, aus einem reinen Missverständnis. Byzantinische Grammatiker, wenn sie Regeln über die mit αι oder ε, οι oder υ (welche Schreibungen dazumal unter sich gleichlautend waren) zu schreibenden Wörter geben, pflegen z. B. zu sagen: τὸ παῖδες κατὰ τὴν παραλήγουσαν διὰ τῆς αι διφθόγγου (γράφεται), τὸ δὲ πέδαι διὰ τοῦ ε ψιλοῦ, d. i. mit einem blossen ε, ohne damit im Geringsten dem Buchstaben einen vermehrten Namen geben zu wollen. Als Namen der Buchstaben finden sich ψ. und ψ. nur bei dem Grammatiker hinter dem Etymolog. Gudianum und bei Chrysoloras. Die Bezeichnungen μικρόν und μέγα sind eher als Namen zu fassen, doch erst als byzantinische, aus der Zeit des Gleichlauts der beiden Zeichen; man kann das bekannteharte und weiche T (D)” damit zusammenstellen. Will man die alten Bezeichnungen εἶ und οὖ, über deren Entstehung wir unten (S. 44) handeln, als missverständlich nicht zulassen, so ist doch durch die Namen , (, ), d. i. ĕ, ŏ (ü, ō, ō) allem Missverständnis vorgebeugt. (Smyth 1)

1 Bekker, Anecd. II, p. 774: στοιχεῖον μέν ἐστιν ἐκφώνησις, γράμματα δὲ αἱ εἰκόνες καὶ οἱ χαρακτῆρες. Das Wort στοιχεῖα erklärt Dionys. Thrax Gramm. § 7 (6) p. 630: διὰ τὸ ἔχειν στοῖχόν τινα καὶ τάξιν. Wohl richtiger werden die Buchstaben στοιχεῖα genannt, als die Elemente, Grundbestandteile der Sprache; vergl. Anecd. p. 790; Dionys. Halic. de compos. p. 71 R. (ὅτι πᾶσα φωνὴ τὴν γένεσιν ἐκ τούτων λαμβάνει πρώτων κτἑ.).

2 Über die Benennungen der griechischen Buchstaben s. K. E. A. Schmidt in Ztschr. f. d. Gymnasialwesen v. Mützell 1851, Juni, S. 417—440; ders., Beiträge z. Gesch. d. Grammatik des Gr. u. Lat., Halle 1859, S. 48 ff.

3 Bei Demokrit γέμμα, s. Eustath. z. Il. Γ Afg.

4 Die Alten nannten das ε εἶ, das ο οὖ, das lange offene ο und das Ypsilon . S. Plat. Cratyl. 393 d u. a. Das ε und ο nannten dann spätere Grammatiker und . Über den Zusatz ψιλόν s. Anm. 2.

5 Eine merkwürdige Notiz findet sich bei Theodos. p. 7 extr.: τὸ Ἦτα δέ, τὸ ὄνομα τοῦ στοιχείου, δασύνεται (also ἧτα), ὅτι παρὰ ἀρχαίοις τύπος τοῦ Η ἐν τύπῳ δασείας ἔκειτο, ὥσπερ καὶ νῦν τοῖς παλαιοῖς Ῥωμαίοις (nämlich H). Unzweifelhaft haben diejenigen Griechen, welche das Zeichen H in ihren lokalen Alphabeten für den Hauch gebrauchten (§ 2, 2), und so auch die Attiker bis zur Reform der Orthographie, Heta gesagt; die Ionier indes, die den Hauch nicht hatten und das Zeichen für den Vokal anwandten, sagten natürlich Eta, und diese Benennung muss mit dieser Geltung massgebend sein.

6 Die besser bezeugte Namensform ist λάβδα, vgl. Plat. Cratyl. 402 E, 405 D, 427 B, 434 Σ D nach dem cod. Oxoniensis; Schmidt, Zeitschr. f. Gymn.-W., a. a. O. 423; Btr. S. 55 f., Philodem. Fl. Jahrb. Suppl. XVII, 241. 258. Auch bei Photius v. λάμβδα (und Eupolis das.) ist λάβδα nach der Buchstabenfolge offenbar herzustellen (L. Dindorf, Cobet).

7 Bei Demokrit μῶ, Eustath. zu Il. Γ Afg., Phot. unter μῶ; dieser Form wird νῶ für νῦ entsprochen haben.

8 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

9 S. Anm. 2, S. 41 u. S. 39, 4.

10 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

11 Ein anderer Name war σάν, besonders bei den Doriern üblich, s. Herodot 1, 139: Δωριέες μὲν σὰν καλέουσι, Ἴωνες δὲ σῖγμα. Pindar, Frg. 47 (57 A, Bergk): τὸ σὰν κίβδαλον. Der Chalkedonier Thrasymachos (Epigramm bei Athenaeus X, 454 F) buchstabiert seinen Namen im Hexameter θῆτα ῥῶ ἄλφα σὰν μῦ ἄλφα χεῖ οὖ σάν. Indes müssen auch Andere als Dorier so gesagt haben: Achaeus von Eretria, der für die attische Bühne dichtete, gebraucht σάν beim Buchstabieren von Διονύσου, Athen. XI, 466 F. Schmidt a. a. O. 424, Btr. 57. — Dass nicht σᾶν zu accentuieren, erweist Thrasymachos' Vers; unklar ist die Sache bei σίγμα, doch hat σῖγμα mehr Gewähr (Schmidt, 425, Btr. 58) (Smyth 3) .

12 S. Anm. 2, S. 41 u. S. 39, 4.

13 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

14 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

15 Die Schreibungen ξῖ, πῖ, φῖ, χῖ, ψῖ für ξεῖ, πεῖ u. s. f. stammen aus der Zeit, wo ει mit ι gleichlautend geworden war; doch steht πεῖ, φεῖ, χεῖ im Cod. A des Athenaeus X, 453 d; πεῖ, χεῖ finden sich auf attischen Inschriften (Meisterhans, Gramm. d. att. Inschr., 2. Aufl., Berl. 1888, S. 5); Helladios b. Photius Bibl., p. 530 Bk. bezeugt φεῖ, χεῖ, ψεῖ; ξεῖ steht Philodem. Fl. Jahrb. a. a. O. 239. Man findet aber für ξεῖ auch den Namen ξῦ (Kallias b. Athen. l. c., Luc. Φων. δίκη 9 u. s., Schmidt a. a. O., Btr. 56), der sich an μῦ, νῦ anschliesst; ξεῖ scheint nach Analogie der anderen neuen Buchstabennamen gebildet. Für ξῖ s. Priscian I, § 9 f.; das Excerpt aus Helladios nennt als Namen auf υ nur , μῦ, νῦ.

16 S. Anm. 2, S. 41 u. S. 39, 4.

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