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Table of Contents:
Das Zeichen des Nominativi Singularis ist,
wie
§ 97, 1
bemerkt wurde,
fü
r die Maskulina und Feminina im
Griechischen wie in den stammverwandten Sprachen ein ς,
s,
das an den Auslaut des Stammes tritt,
z.
B.
bei den Maskulinen und
Femininen der III.
Dekl.
ὁ κόρακ-ς (
κόραξ),
ἡ φλόγ-ς (
φλόξ),
ἡ ϝόπ-ς (
ϝόψ),
l.
vō
c-
s (
vō
x);
bei den Maskulinen
der I.
Dekl.
νεανία-ς, ἀδολέσχη-ς;
bei den
Maskulinen und Femininen der II.
Dekl.
ὁ ἵππο-ς,
sk.
a[cnull ]
va-
s,
l.
equu-
s,
ὁ λόγο-ς, ἡ νόσο-ς, καλό-ς
m.;
bei ι- und υ-
Stä
mmen ἡ πόλι-ς, ὁ ἡ ἴδρι-ς, ὁ
ἰχθῦ-ς, ἡδύ-ς
m. (
urspr.
σϝαδύ-ς),
sk.
svâ
du-
s.
Jedoch die weiblichen Stä
mme auf α_ (
η)
der I.
Dekl.
haben das Kasuszeichen
so wenig wie im Sanskrit,
Lateinischen u.
s.
w.,
z.
B.
χώρᾶ,
σκιά̂, γνώμη, ἐλευθέρᾶ, καλή;
z.
T.
haben sie auch im Nom. (
Akk.)
kurzen Vokal,
als βασίλεια, ψάλτρια, λέαινα,
γλῶσσα,
diejenigen nä
mlich,
die der Sanskritbildung auf
î
entsprechen,
und die im Griechischen urspr.
auf jα^ im Nom.
ausgingen (
vgl. § 106).
In der III.
Dekl.
fehlt das
ς den Feminina auf ω
(
ῳ),
und ferner den Stä
mmen auf ρ,
zumeist auch denen auf ν
und vielen auf ντ,
wo dann ü
berall vor dem
Konsonanten Dehnung eintritt,
als πατήρ, δαίμων,
λέγων. Ü
ber den Nominativ der Neutra haben wir schon §
97, 2
gesprochen; ü
ber die Verä
nderungen des Stammes,
welche
dieselben erleiden,
werden wir § 118, 3
sprechen.
Der Vokativ des Singulars hat kein besonderes Kasuszeichen,
sondern
wird in der Regel der Stammform gleich gebildet,
wenn nicht die Wohllautsgesetze
entgegenstehen,
als βοῦ, δαῖμον, πάτερ.
Als Kasus
des Anrufes lä
sst er gern eine Verkü
rzung des Stammvokals und
Zurü
ckziehung des Tones zu;
so in der III.
Dekl.
σῶτερ, Πόσειδον, Ἄπολλον, Ἥρακλες b.
Spä
teren st.
Ἡράκλεις,
v.
σωτήρ,
ῆρος,
Ποσειδῶν, ῶνος, Ἀπόλλων, ωνος, Ἡρακλῆς (
aus
Ἡρακλέης).
Die I.
Dekl.
bildet bei den Femininen
den Vokativ fast stets dem Nominative gleich;
bei den Maskulinen verwandelt sie z.
T.
den langen Stammvokal in den kurzen,
als:
τοξότη-ς,
V.
τοξότα^,
s. § 101.
In der II.
Dekl.
bietet der Vokativ die Stammform dar,
jedoch so,
dass ο in ε,
wie im Lateinischen in e,
ü
bergegangen ist,
als:
vrka-
s sk. (
Wolf),
λύκο-ς,
lupus,
V.
vṛ
ka,
λύκε,
lupe.
Dieselbe Schwä
chung des o zu e im Vok.
findet auch im Altslavischen
statt,
als:
rabe (=
serve)
v.
RABO,
Nom.
rab,
servus.
2)
Der Vokativ des Plurals und Duals ist
ü
berall dem Nominative gleich.
Der Charakter
des Genetivi Sing.
ist zumeist ος (=
sk.
as,
auch
latein.
vielfach noch os,
us,
als senatu-
os,
Vener-
us),
als:
κόραξ, κόρακ-ος.
In der I.
Dekl.
verschmolz bei den weiblichen
Stä
mmen auf α und η Endung und Stammauslaut zu ᾶς oder
ης,
als:
ἀγορᾶς,
τέχνης.
In der II.
Dekl.
und bei den Maskulinen der I.
Dekl.
war der
ursprü
ngliche Genetivcharakter σιο (
ςjο),
der dem Genetivzeichen
des Sanskrit sja vollkommen entspricht,
welches die Maskulina und Neutra auf
ă-
s und ă-
m,
deren Stamm auf ă
auslautet,
haben;
das
intervokalische ς wurde im Griechischen ausgestossen
(§ 15, 3),
also ιο,
z.
B.
ἀγρό-ιο =
ἀγροῖο,
G.
v.
ἀγρό-ς,
sk.
aǵ
rasja,
G.
v.
aǵ
ra-
s,
τό-ιο =
τοῖο,
sk.
ta-
sja,
λύκο-ιο,
sk.
vṛ
ka-
sja,
des Wolfes.
3)
Hieraus wurde mit Ausfall des ι (
vgl.
§ 20, 2
e)
zuerst ἀγρό-ο, λύκο-ο,
von
welcher Form sich noch einzelne Spuren bei Homer nachweisen lassen.
So wird Il.
b, 325 ὅου κλέος οὔποτ᾽
ὀλεῖται (
ebenso Hymn.
Apoll.
Del. 156),
Od.
a, 70 ὅου κράτος ἐστὶ μέγιστον die Form
ὅου gelesen:
eine Auflö
sung oder
Zerdehnung,
wie sie sich anderwä
rts nirgends findet;
weshalb man mit Recht
angenommen hat,
dass Homer ὅο,
woraus
spä
ter οὗ wurde,
gesagt habe;
4)
folgen doch auch beide Male zwei Konsonanten.
Sodann wird
Od.
k, 36 δῶρα παρ᾽ Αἰόλου
μεγαλήτορος und Il.
ο, 66
und x, 6 Ἰλίου (¯
¯ ¯)
προπάροιθε gelesen,
so dass in
Αἰόλου und Ἰλίου das in der Senkung stehende ι^ und
ο lang gesprochen werden muss;
weshalb man richtig
Αἰόλοο, Ἰλίοο lesen will;
ebenso Od.
k, 60 βῆν εἰς Αἰόλοο κλυτὰ
δώματα,
Il.
o, 554
ἀνεψιόο κταμένοιο, ι, 440
und sonst ὁμοιίοο
πτολέμοιο,
also stets mit notwendiger oder mö
glicher Position,
u.
a.
m.
5)
Auch fü
r κακομηχάνου
ὀκρυοέσσης
Il.
z, 344,
ἐπιδημίου ὀκρυόεντος ι, 64
ist gewiss mit Payne Knightu.
A.
κακομηχάνοο κρυοέσσης, ἐπιδημίοο κρυόεντος zu lesen,
indem das Wort κρυόεις lautet,
nicht ὀκρυόεις.
Diese Verschreibung,
wie die von *
o*
o in ὅου lä
sst sich leicht erklä
ren,
da *
o in
der ä
lteren Schrift auch ου bedeutete.
Aus
diesem ο-ο entstand endlich durch Kontraktion die Form
auf ου,
als:
ἀγροῦ, τοῦ,
λύκου.
Ebenso verhä
lt sich die Sache bei den Maskulinen der I.
Dekl.,
als:
νεανιά̂-(
ς)
ιο, νεανιά̂-(
ι)
ο, νεανίᾶο,
was dann in den meisten
Dialekten weitere Abä
nderungen erlitt,
und bei den persö
nlichen
Pronomina:
ἐμεῖο, σεῖο, εἷο,
woraus ἐμέο, σέο, ἕο, ἐμοῦ, σοῦ, οὗ wurde.
Bei den
dorischen Genetivformen ἐμέος, ἐμοῦς, ἐμεῦς, τέος,
τεῦς ist nach Analogie der III.
Dekl.
ς an
diese Genetive angetreten.
Der Charakter des Dativi
Sing.
ist ι^,
das in der III.
Dekl.
fü
r sich
hervortritt,
als:
κόρακ-ι^.
Dies ι^ ist aber im Sanskrit vielmehr Charakter des Lokativs,
als
manas-
i,
gr.
μένε-ι,
wä
hrend der Dativ
ê (
aus ai)
hat,
als manas-ê.
Beide Kasus haben sich im Griech.
gemischt,
und nur bei den Stä
mmen auf ᾶ ο
sind noch Reste einer besonderen Lokativform auf αι
und οι,
als χαμαί,
οἴκοι,
wä
hrend der Dativ ᾶι
(
ηι)
ωι hat,
mit
Bewahrung der Lä
nge,
die sich nun am Stammvokale zeigt. Ü
brigens hat
auch der Dativ auf ι^ die Besonderheit,
dass sein
ι^ sich der Elision stark widersetzt und bei Homer
oft sogar fü
r eine Lä
nge gilt (
s. § 75, 11);
man kann
hierin eine Spur von altem ει =
sk. ê
finden.
Denn ei hatte auch das Lateinische,
wo daraus nachmals ī
wurde,
und
das Oskische bewahrte den alten Ausgang ei.
Der
Charakter des Accusativi Sing.
ist ν,
als:
βοῦ-ν, γραῦ-ν, πόλι-ν, ἰχθῦ-ν, ἀγορά-ν, τέχνη-ν,
λόγο-ν.
Das ν entspricht dem indischen,
zendischen und lateinischen m im Akk.,
als:
N.
pati-
s sk.,
πόσι-ς,
A.
pati-
m,
πόσι-ν,
gata gatā
sk. “
gegangen” (
βατός,
βατή),
Akk.
gata-
m,
gatā-
m.
Das m musste aber nach
den Wohllautsgesetzen der griechischen Sprache (§ 71, 3)
in ν ü
bergehen.
Wenn aber der Stamm auf einen
Konsonanten ausgeht,
so hat der Akkusativ im Sanskrit den Charakter am,
im Lat.
em,
im Griechischen aber das dem lat.
em auch sonst
entsprechende α^ (§ 68, 4),
als:
vā
k sk.,
vō
c-
s,
vō
x l.,
ϝόπ-ς,
ϝόψ,
A.
vāć-
am,
vō
c-
em,
ϝόπ-α^,
pitā (
St.
pitar),
πατήρ,
pater,
A.
pitar-
am,
patr-
em,
πατέρ-α^,
duhitā (
St.
duhitar),
θυγάτηρ,
A.
duhitar-
am,
θυγατέρ-α,
dâ
tâ
sk (
St.
dâ
tar),
l.
dator,
δοτήρ,
A.
dā
tā
r-
am,
dator-
em,
δοτῆρ-α^.
Die Kasuszeichen des Plurals
haben mit denen des Singulars nur wenig Berü
hrung. —
Der Charakter
des Nominativi Pluralis der Maskulina und Feminina der III.
Dekl.
ist ες,
entsprechend dem sanskritischen as.
wä
hrend im
Latein. (ē
s aus eis)
die i-
Stä
mme den konsonantischen
ihre Flexion mitgeteilt haben,
als:
vā
k sk.,
vō
c-
s vō
x
l.,
ϝόπ-ς, ϝόψ,
N.
P.
vāć-
as,
vō
c-ē
s,
ϝόπ-ες.
Die auf α und ο auslautenden
Stä
mme der I.
u.
II.
Dekl.
aber haben wie im Lateinischen den Charakter
ι,
der dem Charakter i im Nom.
Pl.
der
mä
nnlichen Pronominalstä
mme auf a im Sanskrit,
Zend und Gothischen
entspricht,
wä
hrend die weiblichen Stä
mme auf ā
im
Sanskrit im Nom.
Pl.
auf ā-
s (
got. ō
s)
ausgehen,
als:
sk.
St.
ta-,
der,
Plur.
masc.
tē (
d.
i.
tai),
fem.
tā
s,
Gr.
ὁ,
Pl.
οἱ,
αἱ, τοί, ταί, χῶραι, νεανίαι, λόγοι.
Der Charakter des pluralischen
Nominativs,
Vokativs und Akkusativs der Neutra ist ü
berall (
auch bei den
ο-
Stä
mmen einschliesslich dieses
Stammauslauts)
α^,
wie im Lateinischen a˘,
als:
τὰ δῶρ-α,
don-ă,
σώματ-α^ v.
σῶμα (
St.
σωματ).
Der Charakter
des Genetivi Pluralis ist ων,
sk. ā
m und bei
Pronomina sā
m,
als:
tā-
sā
m =
ha-
rum,
τά-ων,
l.
om,
um,
bei Stä
mmen auf a und o aber rum
st.
sum.
Die Endung ων tritt bei den Substantiven der
III.
Dekl.
rein hervor,
als:
πούς, (
St.
ποδ),
pē
s (
St.
pĕ
d),
G.
Pl.
ποδ-ῶν,
ped-
um,
κοράκ-ων;
bei den Stä
mmen auf ο der II.
Dekl.
aber
verschmilzt die Endung ων mit dem auslautenden
Stammvokale,
als:
λόγων.
Was die α_-
Stä
mme I.
Dekl.
betrifft,
so liegt nicht nur bei
Homer und im bö
ot.
Dialekte die Genetivform ά̂ων vor,
als θεά̂ων, παρειά̂ων,
μελαινά̂ων,
sondern aus dieser Form erklä
ren sich auch die der
ü
brigen Dialekte:
ion.
έων,
dor.
ᾶν (
perispomeniert bei allen Nomina auf α und ας),
att.
ῶν (
desgl.
stets perispomeniert),
und es ist hieraus und aus
der Vergleichung des Lateinischen klar,
dass auch im Griechischen ᾶσων die ursprü
ngliche Endung war,
spä
ter
aber das zwischen dem Stammvokale und der Endung ων
stehende ς nach § 15, 5
ausfiel;
z.
B.
θεά,
dea,
G.
Pl.
θεά̂-σων,
dea-
rum,
θεά̂-ων, λέαινα,
leaena,
G.
Pl.
λεαινά-σων,
leaena-
rum,
λεαινά-ων,
kontr.
λεαινῶν.
Bei den Stä
mmen auf ο hingegen findet sich
weder ein Genetiv auf ο-ων noch eine solche Betonung,
ausser vereinzelten Fä
llen im Dor. (
τουτῶν,
ἀλλῶν, § 80, 5),
und z.
B.
ἄγγελο-ς bildet nur ἀγγέλ-ων,
nie
ἀγγελό-ων,
und wird ἀγγέλ-ων,
nicht aber ἀγγελ-ῶν betont.
Der Charakter des Dativi Pluralis ist im allgemeinen
σι(
ν),
das an
konsonantische Stä
mme unter verschiedenen Modifikationen des Auslauts
antritt,
als ἴρις St.
ἰριδ-
ἴρισι (
Hom.
noch ἴρισσι),
πτέρυξ St.
πτερυγ- πτέρυξι,
unter Umstä
nden auch mit dem Auslaut durch ein α^ vermittelt wird,
als πατρ-ά-σι,
Hom.
u.
kret.
υἱ-ά-σι (
υι
nicht vor Konsonanten),
kret.
τίμ-ασι von τίς Gen. (
kret.)
τίμος.
Daneben aber findet sich bei Hom.
auch -εσι und
namentlich εσσι,
bei konsonantischen und auch
vokalischen Stä
mmen der III.
Dekl.,
als ἄνδρ-εσσι,
παίδεσσι, ἀνάκτ-εσι, χείρ-εσσι, βό-εσσι, πολί-εσσι, νεκύ-εσσι,
ἐπέεσσι (
wofü
r auch ἔπεσσι,
was
man in ἔπεσ-σι zerlegen kann);
das seltenere
εσι ist auf
εσσι zurü
ckzufü
hren,
welche letztere
Endung die allgemeine im ä
ol.,
bö
ot.,
thessal.
und grossenteils im
dorischen Dialekte ist.
S.
das Einzelne bei der III.
Deklination.
Sowie der Charakter
des griechischen Singulardativs dem des sanskritischen Lokativs,
so entspricht auch
der Charakter des griechischen Pluraldativs dem des sanskritischen Lokativs auf
sŭ
und des zendischen auf svă,
nur dass im Griechischen das
ι des Singulars wiederkehrt,
als:
gō-ś
u =
βου-σί,
nau-ś
u =
ναυ-σί,
vā
k-ś
u =
ϝοπ-σί (
ϝοψί).
Bei den Stä
mmen auf α_ und ο der I.
und II.
Dekl.
ist der
Charakter ισι(
ν) =
sk.
iś
u (
Zend iś
va),
also mit dem Zusatze des Vokales ι,
der indes im Sanskr.
nur bei den kurzvokalischen
Stä
mmen antritt,
bei langvokalischen nicht,
und so haben auch im Griechischen
die letzteren,
wie namentlich die altattischen Inschriften zeigen,
z.
T.
kein ι,
als ταμίᾶ-σι von
ὁ ταμίας, τῆ-σι, μύστη-σι, στήλη-σι,
neben
μυρίᾶισι, δραχμῆισι;
vgl.
sk.
tā-
su,
nb.
tē-
su d.
i.
taiś
u,
vrkēś
u bei den Mask.
und Neutra (
τοῖσι, λύκοισι).
Insgemein indessen
haben auch die Feminina das ι angenommen,
unter
Verkü
rzung des Vokals,
so dass die Analogie und Harmonie mit dem Mask.
vollstä
ndig wird:
ταῖσι, ἀγοραῖσι lesb.,
ταῖς, ἀγοραῖς dor.
u.
s.
w.,
sowie
spä
ter auch attisch,
unter Verlust des auch schon bei Homer und bei den
lesbischen Dichtern nicht ganz festen Schlussvokals.
Lokativische Bedeutung haben die
Formen auf σι (
mit erhaltenem Schlussvokal,
aber att.
ohne ι vor ς)
noch in
einer Reihe von Ortsadverbien:
θύρᾶ-σι,
foris,
v.
θύραι, Ἀθήνη-σι,
zu Athen,
v.
Ἀθῆναι, Θεσπιᾶσι v.
Θεσπιαί,
Πλαταιᾶσι v.
Πλαταιαί;
ion.
Inschr.
Ἐρυθρῆισιν v.
Ἐρυθραί;
diese Endung wurde auch auf Singulare ü
bertragen,
als:
Ὀλυμπίᾶσι v.
Ὀλυμπία,
Δεκελειᾶσι v.
Δεκέλεια.
Der Charakter des Accusativi Pluralis ist νς,
d.
i.
ν als Zeichen des Akk.
Sing.
mit ς zur Bezeichnung der Mehrheit.
Diese Form hat
sich bei einem Teile der Dorier zunä
chst in den Stä
mmen auf α und ο der I.
und II.
Dekl.
rein erhalten,
wä
hrend bei den ü
brigen Doriern und in den anderen
Mundarten und ebenso im Lateinischen nach den Wohllautsgesetzen (§ 68, 4)
der
Nasal ν vor dem Spiranten ς verdrä
ngt wurde,
jedoch so,
dass meist Ersatzdehnung eintrat,
also ᾶς, ους oder ως.
Auch bei den vokalischen Stä
mmen der III.
Dekl.
ist der A.
Pl.
z.
T.
in
dieser Weise gebildet,
gerade auch im Attischen,
als ἰχθῦς
ἰχθῦν (
ἰχθῦνς)
ἰχθῦς, ναῦς ναῦν ναῦ(
ν)
ς, βοῦς βοῦ(
ν)
ς;
so auch dor. (
Gortyn.)
τρίινς =
τρεῖς.
Dagegen die
konsonantischen Stä
mme der III.
Dekl.
haben den Charakter α^ς,
entsprechend dem Singularakkusative auf α (
im Kretischen findet sich auch ανς).
Hiernach gehen auch die vokalischen Stä
mme z.
T.,
als
βασιλῆας βασιλέας,
Hom.
νῆας (
wie νῆα im Sing.),
βόας (
nb.
βοῦς,
A.
S.
fast
nur βοῦν).
Das Lateinische zeigt starke Analogie mit
dem Griechischen,
doch ist das n (
m) ü
berall getilgt.
Das Sanskrit bildet
alle konsonantischen Stä
mme mit dem Charakter as,
Kü
hners ausfü
hrl.
Griech.
Grammatik.
I.
T.
die vokalischen Maskulina aber mit n und die vokalischen
Feminina mit s,
vor welchen Endkonsonanten der Stammvokal stets lang ist;
es ist
leicht,
auch hier das ns wiederzuerkennen.
Das Gothische hat den Charakter ns in den
vokalischen Stä
mmen treu bewahrt.
Beispiele:
I.
Dekl.
τάν-ς dor.,
ταίς lesb.,
τά̂ς gwhnl.,
tâ
s sk.,
hâ
s,
is-
tâ
s l.,
λύκον-ς dor.,
λύκοις lesb.,
λύκους
gwhnl.,
lupô
s l.,
vulfa-
ns goth.,
vṛ
kâ-
n sk.;
ϝόπ-ας,
vâć-
as sk.,
voc-ê
s l.
Der Charakter des Duals ist im Nom.,
Akk.
und Vok.
ε (
III.
Dekl.),
wofü
r in der I.
und II.
Dekl.
die den Stammauslaut mitumschliessende Endung ᾶ,
ω eintritt,
als χώρᾶ, πολίτᾶ, ἵππω,
κόρακε.
Dies α_ wird auch im Altionischen
des Homer nicht zu η.
Im Gen.
und Dat.
hat Homer (
III.
II.
Dekl.)
οιιν,
als ποδοῖιν,
ἵπποιιν,
die spä
tere Sprache οιν,
als ποδοῖν, ἵπποιν;
bei den
Wö
rtern der I.
Dekl.
steht nachmals αιν,
als
κόραιν, πολίταιν;
Homer hat diese Kasusformen
ü
berhaupt nicht.
Die Flexion im Sanskrit weicht im Dual weit ab,
im
Lateinischen erinnern wenigstens duo,
ambo,
octo an griech.
δύο, ἄμφω, ὀκτώ.
(Smyth 201)