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520. *te/ . . te/.

Zweitens wird τέ wiederholt. Durch diese Wiederholung wird die Verbindung innerlich zusammengehöriger Begriffe oder Gedanken zu einer Einheit noch schärfer und bestimmter bezeichnet als durch das allein stehende τέ, da das erste τέ auf das folgende hinweist und dieses auf jenes zurückweist, und so die wechselseitige Beziehung der zusammengehörigen Glieder zu einander deutlich ausgedrückt wird. Auch dieser Gebrauch ist in der Dichtersprache ungleich häufiger als in der Prosa, in der letzteren jedoch weit häufiger als der des allein stehenden τέ. Sehr oft werden durch τέ . . τέ Gegensätze zu einer Einheit verbunden, so b. Hom. πατὴρ ἀνδρῶν τε θεῶν τε, Menschen und Götter bilden ein Ganzes. Th. 6.34 δὲ μάλιστα ἐγώ τε νομίζω ἐπίκαιρον, ὑμεῖς τε . . ἥκιστ᾽ ἂν ὀξέως πείθοισθε, ὅμως εἰρήσεται. — *a, 177 αἰεὶ γάρ τοι ἔρις τε φίλη πόλεμοί τε μάχαι τε. Aesch. Ag. 509 ὕπατός τε χώρας Ζεὺς Πύθιός τ᾽ ἄναξ. S. Ai. 35 τά τ̓ οὖν πάρος τά τ᾽ εἰσέπειτα. Vgl. 53. 275 f. u. s. w. Hdt. 1.50 κτήνεά τε . . ἔθυσε κλίνας τε . . κατέκαιε. Vgl. 1. 54, 1 u. s. Th. 1.23 τούτου δὲ τοῦ πολέμου μῆκός τε μέγα προὔβη παθήματά τε ξυνηνέχθη γενέσθαι ἐν αὐτῷ. Vgl. 70. 2, 19. 64. X. A. 4.5.12 ἐλείποντο τῶν στρατιωτῶν οἵ τε διεφθαρμένοι ὑπὸ τῆς χιόνος τοὺς ὀφθαλμοὺς οἵ τε ὑπὸ τοῦ ψύχους τοὺς δακτύλους τῶν ποδῶν ἀποσεσηπότες. Vgl. Hier. 7, 9. 8, 5. Comm. 1. 1, 14. 2, 4. 3, 1. 2. 1, 9. 4. 2, 28. Cy. 3. 3, 31 νῦν τε . .: ἐπειδάν τε κτλ. 36 ἐφ᾽ οἷς τε ἐτρεφόμεθα . ., τε ἠσκοῦμεν, ἐφ᾽ τε αὐτοὺς παρακεκλήκαμεν, ὧν τε ἄσμενοι ἀνταγωνισταὶ ἔφασαν ἡμῖν ἔσεσθαι. 7. 4, 5. 8. 1, 5. P. Phaed. 112c. Phaedr. 242, d. e. 244, a. d. 248, b. 267, b. Antiph. 1.18. 2, a, 9. 2, g, 1. 4, γ, 2. Andoc. 1.82. Lys. 12.61. 64. 13, 8. 31, 19. Isocr. 4.135. 137. Selten bei Wiederholung (Anaphora) desselben Wortes st. des gwhnl. μέν . . δέ. S. El. 1098 f. ἆρ᾽ . . ὀρθά τ᾽ εἰσηκούσαμεν, | ὀρθῶς θ̓ ὁδοιποροῦμεν . .; Vgl. § 519, 1.

Anmerk. 1. Wenn ein Gegenstand durch einen anderen näher bestimmt werden soll, als: Hippokrates, des Apollodorus Sohn, Phasons Bruder; so gebrauchen die Griechen entweder ein doppeltes τέ, als: Ἱπποκράτης, τε Ἀπολλοδώρου υἱός, Φάσωνός τε ἀδελφός (vgl. S. Tr. 406 f.), oder gewöhnlich in dem zweiten Gliede δέ, als: Ἀπολλοδώρου υἱός, Φάσωνος δὲ ἀδελφός (vgl. S. OC. 322. 1275. Eur. Hec. 534. Hdt. 7. 10, 1. P. Prot. 310a. X. A. 1.7.9), selt. μέν . . δέ (Eur. fr. Oen. 3 Τυδεύς, τόκος μὲν Οἰνέως, πατὴρ δ̓ ἐμός. Pl. Euthyd. 275, a), nicht aber τέ im zweiten Gliede ohne τέ im ersten Gliede1), also nicht Ἀπ. υἱὸς Φάσωνός τε ἀδελφός, da durch diese Verbindung zwei verschiedene Personen bezeichnet würden, als: Eur. El. 613 κτανὼν Θυέστου παῖδα σήν τε μητέρα, d. h. den Aegisthus und die Klytämnestra.

Anmerk. 2. In dem Gebrauche von Gegensätzen neigt sich das doppelte τέ oft sehr nahe zu den disjunktiven Konjunktionen: . . , vel . . vel. Daher wird auch zuweilen τέ mit abwechselnd gebraucht, nämlich entweder τέ . . oder . . τέ. X. oec. 20, 12 γῆ, ὑγροτέρα τε οὖσα πρὸς τὸν σπόρον ἁλμωδεστέρα πρὸς φυτείαν. P. Men. 95b ἐθέλουσιν οὗτοι . . ὁμολογεῖν διδάσκαλοί τε εἶναι διδακτὸν ἀρετήν; ubi v. Stallb. Vgl. Ion 535, d. Theaet. 143, c. S. Tr. 445 ff. — *b, 289 παῖδες νεαροὶ χῆραί τε γυναῖκες. Aesch. Eum. 521 Ch. τίς δέ, μηδὲν ἐν φάει | καρδίας [ἂν] ἀνατρέφων, | πόλις βροτός θ̓ ὁμοίως ἔτ᾽ ἂν σέβοι δίκαν; [Nicht gehört hierher Eur. El. 1025 δῶμ᾽ ὀνήσων τἆλλά τ᾽ ἐκσώσων τέκνα, wo nicht mit dem Folgenden zu verbinden ist, sondern mit dem Vorhergehenden, = oder].

Anmerk. 3. Aus der Verbindung von Gegensätzen durch τέ . . τέ erklärt sich ferner der nicht seltene Übergang der Konstruktion von μέν zu τέ und von τέ zu δέ. Die Verbindung von μέν und τέ werden wir § 529, 4 betrachten. Die Verbindung von τέ . . δέ findet besonders statt, wenn der zweite Satz nachdrücklicher bezeichnet und als der gewichtvollere dem ersteren entgegengestellt werden soll, daher namentlich, wenn der erstere eine Negation enthält, oder wenn in den Sätzen entgegengesetzte Begriffe sich finden, oder der zweite Satz mit ἔπειτα καί, ἅμα καί, ὡσαύτως καί, ἔτι u. dgl. beginnt, oder auch wenn durch längere Zwischensätze das vorangehende τέ ausser acht gelassen worden ist. *h, 417 τοὶ δ̓ ὡπλίζοντο μάλ᾽ ὦκα, | ἀμφότερον, νέκυάς τ᾽ ἀγἐμεν, ἕτεροι δὲ μεθ᾽ ὕλην. Vgl. 420. *e, 359. Ψ, 277. Th. 1.25 Κορίνθιοι δὲ κατά τε τὸ δίκαιον ὑπεδέξαντο τὴν τιμωρίαν . . ἅμα δὲ καὶ μίσει τῶν Κερκυραίων. Lys. 25.34. P. Theaet. 203b τό τε σῖγμα τῶν ἀφώνων ἐστί . . τοῦ δ̓ αὖ βῆτα οὔτε φωνὴ οὔτε ψόφος. X. H. 6.5.30 οἱ δὲ Ἀρκάδες τούτων τε οὐδὲν ἐποίουν, καταλιπόντες δὲ τὰ ὅπλα εἰς ἁρπαγὴν ἐτρέποντο. Vgl. 4. 5, 15. 7. 1, 24 πρότερόν τε. . νῦν δέ. An. 5. 5, 8 ἐπαινέσοντάς τε ὑμᾶς . ., ἔπειτα δὲ καὶ ξυνησθησομένους. Vgl. Cy. 4. 4, 3. 3. 3, 64. 6. 2, 4. Conv. 8, 2. Bei Wiederholung (Anaphora) desselben Wortes S. Ai. 835 f. ἀεί τε . . ἀεὶ δέ, ubi v. Herm. Wegen eines längeren Zwischensatzes X. A. 7.8.11. Vgl. Cy. 2. 1, 22 f. Auch findet sich τέ . . ἀτάρ Pl. Hipp. 1. 295, e, und τέ . . μηδέ (οὐδέ). f, 310 πῖνέ τε μηδ᾽ ἐρίδαινε. Vgl. S. OC. 368 ibiq. Schneidew. Eur. J. T. 697 ὄνομά τ᾽ ἐμοῦ γένοιτ᾽ ἂν οὐδ᾽ ἄπαις δόμος | πατρῷος οὑμὸς ἐξαλειφθείη ποτ᾽ ἄν.

Anmerk. 4. Zuweilen findet sich τέ gesetzt, ohne dass nachher ein demselben entsprechendes Glied folgt, indem man die begonnene Konstruktion unberücksichtigt liess, was häufig bei einer längeren Unterbrechung der Rede geschieht, oder wenn dem Redenden ein Gedanke im Geiste vorschwebte, er denselben aber nicht ausdrückte2). P. Gorg. 524b τό τε σῶμα τὴν φύσιν τὴν αὑτοῦ (ἔχει) κτλ., man erwartet τε ψυχή κτλ., aber erst weit später folgt: ταὐτὸν δή μοι δοκεῖ τοῦτ᾽ ἄρα καὶ περὶ τὴν ψυχὴν εἶναι, ubi v. Stallb. et ad Phaedr. 278, b. Vgl. Prot. 338, b καὶ ἐμέ τε. Civ. 522, b αἵ τε γὰρ τέχναι. Antiph. 2. b, 12 ἐμὲ δὲ ἔκ τε προειργασμένων γνώσεσθε, ubi v. Maetzner. 4. b, 6 ὑπό τε τοῦ ἄρξαντος. Hierher gehören auch die Stellen, wo τὲ γάρ ohne ein entsprechendes Glied steht, indem die Konstruktion in eine andere, z. B. mit δέ, übergeht3), oder τέ ist gesetzt und nachher unbeachtet gelassen. An manchen Stellen ist der Text verderbt, häufig ist τέ st. δέ oder γέ fälschlich geschrieben, wie S. El. 1417, ubi v. Intpp.

Anmerk. 5. Was die Stellung von τέ anlangt, so kann es als Enklitika nie an die Spitze des Satzes oder des Satzgliedes, auf das es sich bezieht, treten, sondern muss sich immer an ein vorangehendes Wort anlehnen, und zwar an dasjenige, auf welches es in den zu verbindenden Gliedern am meisten ankommt. Von dieser Regel kommen folgende Abweichungen vor: a) Wenn das Wort, hinter dem τέ stehen sollte, mit einem anderen Worte auf das Innigste verbunden ist, und beide gleichsam einen Begriff ausdrücken, wie dies z. B. bei dem Artikel, bei dem attributiven Genetive, bei den Präpositionen der Fall ist: so tritt τέ gewöhnlich zwischen beide, als: *g, 54 τά τε δῶρ᾽ Ἀφροδίτης, | τε κόμη, τό τε εἶδος. *d, 28 Πριάμῳ κακὰ τοῖό τε παισίν. Th. 1.105 ἔν τε Αἰγίνῃ. P. Theaet. 153c κατά τε ψυχήν4); — jedoch nicht selten auch dahinter. Th. 3.64 τὴν τελευταίαν τε. 81 ἐς τὸ Ἥραιόν τε. 7, 84 ἐς τὰ ἐπὶ θάτερά τε5). X. C. 7.5.41 τοὺς φίλους τε καὶ ἄρχοντας. Pl. Phaed. 99, a πρὸ τοῦ φεύγειν τε καὶ ἀποδιδράσκειν. Auch durch einsilbige Partikeln werden zuweilen die Wörter, zu denen τέ gehört, getrennt, als: Antiph. 4. a, 2 τε γὰρ θεός. — b) Wenn ein Ausdruck beiden Gliedern gemeinsam ist, so wird derselbe nur einmal gesetzt, nämlich entweder gleich voran, wie dies namentlich bei den Präpositionen der Fall ist, oder erst im zweiten Gliede6). S. OR. 253 ὑπέρ τ᾽ ἐμαυτοῦ τοῦ θεοῦ τε τῆσδέ τε | γῆς, st. ὑπέρ τ᾽ ἐμ. ὑπέρ τε τοῦ θεοῦ, vgl. OC. 33 ibiq. Wunder. Hdt. 7.106 οἵ τε ἐκ Θρηίκης καὶ τοῦ Ἑλλησπόντου. Pl. Hipp. 1. 283, a τεκμήριον σοφίας τῆς τε σεαυτοῦ καὶ τῶν νῦν ἀνθρώπων, ubi v. Stallb. et ad Crit. 43, b. Eur. Ph. 96 τ᾽ εἶδον εἰσήκουσά τε. X. M. 3.5.3 προτρέπονταί τε ἀρετῆς ἐπιμελεῖσθαι καὶ (sc. προτρέπονται) ἄλκιμοι γίγνεσθαι, s. das. Kühners Bmrk. S. 314^{2}. Vgl. 4. 2, 40. Ar. V. 1277 ἅπασι φιλον ἄνδρα τε σοφώτατον d. i. φίλον ἄνδρα σοφώτατόν τε ἄνδρα. — c) Wenn τέ auf den ganzen Satz bezogen wird, so wird es zu Anfang desselben beigefügt. Hdt. 6.123 οἵτινες ἔφευγόν τε τὸν πάντα χρόνον τοὺς τυράννους, ἐκ μηχανῆς τε τῆς τούτων ἐξέλιπον Πεισιστρατίδαι τὴν τυραννίδα, hier gehört das zweite τέ nicht zu μηχανῆς, sondern zu dem Prädikate des Satzes ἐξέλιπον. 7, 197 ὡς θύεταί τε . . στέμμασι πᾶς πυκασθείς, καὶ ὡς σὺν πομπῇ ἐξαχθείς sc. θύεται, s. Bähr. Vgl. X. A. 1.8.3. Antiph. 4, a, 2 τε γὰρ θεὸς . . τοὺς πρώτους γενομένους ἔφυσεν ἡμῶν, τροφέας τε παρέδωκε τὴν γῆν καὶ τὴν θάλασσαν, ubi v. Maetzner. — d) An vielen Stellen aber, und zwar nicht bloss in der Dichtersprache, sondern auch in der Prosa, muss man eine unregelmässige Stellung von τέ annehmen7).(Smyth 2973)

1 Diese Regel hat zuerst Elmsley ad Eur. M. 940 aufgestellt. Sie hat einen natürlichen Grund und wird auch durch die Beispiele der Schriftsteller fast durchweg bestätigt.

2 S. Hartung I. S. 92 ff. Klotz ad Devar. p. 741 sq. Bäumlein Gr. Partik. S. 221. Goeller ad Th. 1.11, p. 104. Poppo ad Th. P. 1. Vol. 1. p. 276. Bornemann ad X. C. 4.4.3 ed. Lips. Sauppe ad X. vect. 4, 36. Breitenbach ad X. H. 4.5.15.

3 S. Sauppe ad Xen. vect. 4, 36; anders urteilt Poppo ad Thuc. P. III. Vol. 3, p. 170.

4 S. Hartung I S. 116 f. Stallbaum ad P. Menex. 240a. Bremi ad Isocr. 4.3.

5 S. Poppo ad Thuc. P. I. Vol. 1. p. 502.

6 Vgl. Schaefer ad poet. Gnom. p. 73 u. Demosth. appar. T. I. p. 191. Stallbaum ad Pl. Criton. 43, b. Phaed. 86, c.

7 S. Poppo ad Thuc. P. I. Vol. 1. p. 300 sq. et ad 1. 16, 1 ed. Goth. Schoemann ad Isae. 6.2, p. 325. Maetzner ad Antiph. 4, α, 2. Kühner ad X. M. 2.1.28. p. 202 ed. 2. Anab. 3. 4, 16. Stein zu Hdt. 1.207.

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