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531. Kopulatives de/.

Zweitens wird, wie § 526 S. 262 bemerkt wurde, δέ auch gebraucht, um Gedanken miteinander zu verbinden. Der Gedanke, der durch δέ an einen vorangehenden Gedanken angereiht wird, drückt etwas Neues und von dem Vorhergehenden Verschiedenes aus und steht insofern diesem gewissermassen entgegen. Die deutsche Sprache kann dieses anreihende δέ in den meisten Fällen durch und übersetzen, da sie gewohnt ist, das Verhältnis der anzureihenden Sätze als ein rein kopulatives aufzufassen. Daher wird δέ gebraucht, wenn die Rede von einem Gedanken zu einem neuen, von einem Momente zu einem andern verschiedenen fortschreitet. Dieser Gebrauch ist seit Homer in der Poesie wie in der Prosa gleich häufig. Α, 43 ff. ὣς ἔφατ᾽ εὐχόμενος, τοῦ δ̓ ἔκλυε Φοῖβος Ἀπόλλων, | βῆ δὲ κατ᾽ Οὐλύμποιο καρήνων . ., | ἔκλαγξαν δ̓ ἄρ᾽ ὀιστοί . ., δ̓ ἤιε νυκτὶ ἐοικώς: | ἕζετ᾽ ἔπειτ̓ ἀπάνευθε νεῶν, μετὰ δ̓ ἰὸν ἕηκεν: | δεινὴ δὲ κλαγγὴ γένετ᾽ ἀργυρέοιο βιοῖο.

Das kopulative δέ wird wie das lat. autem gebraucht, um eine unterbrochene Rede wieder aufzunehmen und fortzusetzen. Σ, 101—114 νῦν δ̓, ἐπεὶ οὐ νέομαι . ., νῦν δ̓ εἶμι κτλ. Aesch. Ag. 16 εὖτ᾽ ἂν δὲ . . ἔχω | εὐνὴν . . | ἐμήν, φόβος γὰρ ἀνθ᾽ ὕπνου παραστατεῖ, | ὅταν δ̓ ἀείδειν μινύρεσθαι δοκῶ κτλ. S. El. 786 νῦν δ̓, ἡμέρᾳ γὰρ τῇδ̓ ἀπηλλάγην φόβου . .,νῦν δ̓ . . ἡμερεύσομεν, ubi v. Schneidew. X. C. 1.6.41 ἐν τῷ τοιούτῳ δέ (var. δή), ubi v. Born. 2. 3, 19 ταῦτα δ̓ ἀγασθείς . . τούτοις δὲ ἡσθείς. 7. 2, 23. Auch Sätze, welche ihrem Inhalte nach in dem Verhältnisse der Unterordnung stehen, können durch δέ angereiht werden, indem es dem Hörer oder Leser überlassen bleibt, sich die besondere Art der Satzverbindung aus dem Zusammenhange zu denken. So drückt oft der Satz mit δέ einen Grund aus und steht statt γάρ, wobei jedoch auch der Unterschied nicht selten stattfindet, dass δέ den Satz als einen logisch beigeordneten und mit dem zu begründenden gleiche Würdigkeit habenden darstellt, während γάρ den Satz als einen logisch untergeordneten bezeichnet. Ι, 496 f. ἀλλ᾽ Ἀχιλεῦ, δάμασον θυμὸν μέγαν: οὐδέ τί σε χρὴ | νηλεὲς ἦτορ ἔχειν: στρεπτοὶ δέ τε καὶ θεοὶ αὐτοί. *c, 416 τὸν δ̓ οὔπερ ἔχει θράσος, ὅς κεν ἴδηται | ἐγγὺς ἐών: χαλεπὸς δὲ Διὸς μεγάλοιο κεραυνός. Vgl. Α, 259 ibiq. Naegelsbach. Eur. Hipp. 197. X. A. 1.7.12 Ἀβροκόμας δέ nach d. best. cdd., s. das. Kühners Bmrk. Vgl. 6. 6, 9 extr. Comm. 2. 1, 1 γνοὺς δέ. 5, 5 τοὺς δὲ χρηστούς. 3. 6, 141). Ebenso wird im Lat. autem gebraucht, s. Kühners Bmrk. ad Cic. Tusc. 1. 2, 3. p. 46^{5}. Auf ähnliche Weise findet sich δέ wie γάρ in erklärenden Zwischensätzen. u, 228 βουκόλ̓, ἐπεὶ οὔτε κακῷ οὔτ̓ ἄφρονι φωτὶ ἔοικας, | γιγνώσκω δὲ καὶ αὐτός, τοι πινυτὴ φρένας ἵκει, | τοὔνεκά τοι ἐρέω κτλ. Wie γάρ (§ 545) kann es auch dem zu begründenden Satze vorausgeschickt werden. Th. 1.26 ὡς δ̓ οὐκ ἐπείθοντο (ἔστι δὲ ἰσθμὸς τὸ χωρίον), ἐπολιόρκουν τὴν πόλιν. Vgl. Hdt. 7.235 princ. Auch statt οὖν kann δέ gebraucht werden, wenn Imperativsätze, die durch das Vorhergehende begründet sind, durch δέ angereiht werden. Θ, 204 (Δαναοί) τοι . . δῶρ᾽ ἀνάγουσιν | πολλά τε καὶ χαρίεντα: σὺ δέ σφισι βούλεο νίκην. Eur. J. T. 172 ω . . Ἀγαμεμνόνιον | θάλος, ὡς φθιμένῳ τάδε σοι πέμπω: | δέξαι δέ2).

Das kopulative δέ tritt ferner in der häufigen Formel τί δέ; hervor, welchehnlich wie τί γάρ; s. § 545) gebraucht wird, wenn der Redende zu einem neuen Gedanken übergeht und durch das vorausgeschickte τί δέ; = wie ferner? den Hörer oder Leser auf denselben aufmerksam machen will. X. M. 2.2.12 τί δέ; συνοδοιπόρον . . οὐδὲν ἄν σοι διαφέροι φίλον ἐχθρὸν γενέσθαι; Vgl. 2. 1, 3. (Smyth 2836)

1 Vgl. Hermann ad Vig. p. 845, Nr. 343^{b}. Hartung I. S. 167 f. Bäumlein a. a. O. 94 f. Kühner ad X. M. 2.1.1. p. 178^{2}.

2 S. Hartung I. S. 166 f.

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