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546.

Bemerkungen über die asyndetische Aneinanderreihung der Sätze1).

Da die griechische Sprache einen so grossen Reichtum an Partikeln besitzt, durch welche die feinsten Verhältnisse, in denen ein Satz zu dem andern steht, ausgedrückt werden können, so gilt der Grundsatz, dass die sich einander aufnehmenden und daher in einer gegenseitigen Beziehung zu einander stehenden Sätze einer Rede durch Konjunktionen verbunden werden.

Von diesem Grundsatze machen jedoch die Schriftsteller in gewissen Fällen eine Ausnahme, indem sie die Sätze ohne alle Konjunktionen (ἀσυνδέτως) aneinanderreihen. Es sind aber zweierlei Asyndeta wohl zu unterscheiden: wirkliche und nur scheinbare. Ein wirkliches Asyndeton kann nur da angenommen werden, wo Sätze, die sowohl in grammatischer als in logischer Hinsicht in gleichem Verhältnisse zu einander stehen und somit einander beigeordnet, nicht untergeordnet sind, ohne Konjunktion aneinandergereiht sind. In einem solchen Asyndeton liegt überall ein rhetorischer Nachdruck. Durch die Weglassung der Konjunktionen werden die einzelnen Gedanken zusammengefasst. In der griechischen Sprache musste dasselbe um so frappanter sein, da, wie wir eben bemerkten, der Grieche in der gewöhnlichen Rede die in einer Beziehung zu einander stehenden Sätze durch Konjunktionen zu verbinden pflegte. Daher begegnet uns dasselbe in der sich ruhig und gleichmässig bewegenden Sprache der Epiker nur selten, häufig hingegen in der lyrischen Poesie, welche des Dichters Empfindungen und leidenschaftliche Gemütsstimmungen ausspricht und überraschende, oft abgerissene Wendungen liebt. In Sprachen freilich, die minder reich an Konjunktionen sind als die griechische oder an grosser Schwerfälligkeit der Form leidende Konjunktionen haben, wie dies z. B. im Deutschen der Fall, wird das Asyndeton sehr häufig ohne allen Nachdruck angewendet. Ein scheinbares Asyndeton findet da statt, wo Sätze, die in einer gegenseitigen Beziehung zu einander stehen, zwar ohne eine Konjunktion nebeneinander stehen, aber die weggelassene Konjunktion durch irgend ein anderes verbindendes Mittel ersetzt worden ist. Allerdings können auch hier Konjunktionen angewendet werden; aber durch die Weglassung derselben wird nicht nur die Rede lebhafter, sondern die zu verbindenden Glieder schliessen sich auch enger aneinander. (Smyth 2165)

Das wirkliche Asyndeton findet am häufigsten in Beschreibungen und Schilderungen statt, wenn die einzelnen Handlungen nacheinander ohne kopulative Bindewörter aufgeführt werden. Durch die Weglassung der Bindewörter sollen die sich einander aufnehmenden Gedanken in rascher und ungehinderter Folge vor der Seele des Hörers oder Lesers vorübergeführt werden, sodass sie gleichsam mit einem Blicke überschaut werden können. Die leidenschaftliche, hastige Bewegung der Rede weist die die Lebhaftigkeit der Darstellung schwächenden Bindewörter von sich. Die Gedanken drängen sich gleichsam auf einen Punkt zusammen. Häufig findet eine Steigerung der Gedanken statt. Χ, 295 (v. Hektor) στῆ δὲ κατηφήσας οὐδ᾽ ἄλλ᾽ ἔχε μείλινον ἔγχος: Δηίφοβον δ̓ ἐκάλει λευκάσπιδα μακρὸν ἀύσας: ἤτεέ μιν δόρυ μακρόν κτλ. 450 f. (v. d. Andromache) δεῦτε, δύω μοι ἕπεσθον, ἴδωμ̓, ὅτιν᾽ ἔργα τέτυκται. Αἰδοίης ἑκυρῆς ὀπὸς ἔκλυον κτλ. S. Ai. 115 χρῶ χειρί, φείδου μηδὲν ὧνπερ ἐννοεῖς. 811 χωρῶμεν, ἐγκονῶμεν, οὐχ ἕδρας ἀκμή. 896 ᾤχωκ᾽ ὄλωλα, διαπεπόρθημαι, φίλοι. El. 115 ἔλθετ̓, ἀρήξατε, | τίσασθε πατρὸς φόνον ἡμετέρου. Vgl. 1151 f. 1234 f. ἰὼ γοναί, . . ἐμόλετ᾽ ἀρτίως, | ἐφηύρετ̓, ἤλθετ̓, εἴδεθ᾽ οὓς ἐχρῄζετε. Eur. Hippol. 353 ff. οἴμοι τί λέξεις, τέκνον; ὥς μ̓ ἀπώλεσας: | γυναῖκες, οὐκ ἀνάσχετ̓, οὐκ ἀνέξομαι | ζῶς᾿: ἐχθρὸν ἦμαρ, ἐχθρὸν εἰσορῶ φάος: | ῥίψω, μεθήσω σῶμ̓: ἀπαλλαχθήσομαι | βίου θανοῦσα: χαίρετ̓: οὐκ ἔτ᾽ εἴμ̓ ἐγώ. X. H. 2.4.33 οἱ μὲν ψιλοὶ εὐθὺς ἐκδραμόντες ἠκόντιζον, ἔβαλλον, ἐτόξευον, ἐσφενδόνων. 4. 3, 19 συμβαλόντες τὰς ἀσπίδας ἐωθοῦντο, ἐμάχοντο, ἀπέκτεινον, ἀπέθνῃσκον. Lys. 12.100 ἀκηκόατε, ἑωράκατε, πεπόνθατε, ἔχετε: δικάζετε. Vgl. X. Ag. 2, 12. An. 3. 4, 25. Cy. 7. 1, 38. Dem. 18.215. Bei einer asyndetischen Anreihung von Substantiven oder anderen Wortarten ist jedoch zu bemerken, dass dieselbe keineswegs immer in affektvoller Rede angewendet wird, sondern gemeiniglich, wenn auch noch andere Gegenstände dazu zu denken sind. In ganz ähnlicher Weise wird vor τὰ τοιαῦτα, ἄλλοι, ἕτεροι, ἄλλα, οἱ ἄλλοι, τὰ ἄλλα, πάντα ταῦτα bei der Aufzählung mehrerer Gegenstände καί weggelassen, wie im Lat. et, que vor ceteri, aliqui, alii, wenn sie kollektive Bdtg. haben, d. h. wenn man in diesen Ausdrücken alles das, was ausser dem Erwähnten noch zu erwähnen war, zusammenfassen will. P. Gorg. 503e τοὺς ζωγράφους, τοὺς οἰκοδόμους, τοὺς ναυπηγούς, τοὺς ἄλλους πάντας δημιουργούς, ubi v. Stallb. Vgl. Civ. 598, b ibiq. Stallb. Dem. 18.219. 2492). Über d. Lat. s. Kühners Bmrk. ad C. Tusc. 4. 31, 66 p. 408^{5} u. L. Gr. II. 2 § 177 e) S. 752. X. An. 2. 4, 28 οἱ βάρβαροι διῆγον ἐπὶ σχεδίαις . . ἄρτους, τυρούς, οἶνον, d. h. Brot, Käse, Wein u. dgl. Vgl. 3. 1, 3. 4, 31. 4. 4, 9. 3. 1, 29 έκεῖνοι παιόμενοι, κεντούμενοι, ὑβριζόμενοι οὐδ᾽ ἀποθανεῖν δύνανται. Dem. 18.216 ὑμᾶς αὐτοὺς . . θαυμαστοὺς ἐδείξατε τῷ κόσμῳ, ταῖς παρασκευαῖς, τῇ προθυμίᾳ. Ein schönes Beispiel des Asyndeton in begeisterter Rede bietet P. Symp. 197d v. d. ἔρως: ἐν ἑορταῖς, ἐν χοροῖς, ἐν θυσίαις γιγνόμενος ἡγεμών: . . φιλόδωρος εὐμενείας, ἄδωρος δυσμενείας, ἵλεως ἀγαθοῖς, θεατὸς σοφοῖς, ἀγαστὸς θεοῖς, ζηλωτὸς ἀμοίροις, κτητὸς εὐμοίροις, τρυφῆς, ἁβρότητος, χλιδῆς, χαρίτων, ἱμέρου, πόθου πατήρ, ἐπιμελὴς ἀγαθῶν, ἀμελὴς κακῶν κτλ. In der Dichtersprache, namentlich der epischen, werden sehr häufig zwei oder vier Einem Substantive zugehörige Adjektive, von denen je zwei Ein Ganzes bilden, oder auch drei Adjektive ohne Bindewort nebeneinander gestellt, wenn dieselben sogenannte Epitheta ornantia sind und den Gegenstand gleichsam ausmalen. Das zweigliedrige Asyndeton bringt die grösste Wirkung hervor, indem die Rede rasch und wider Erwarten abgebrochen wird; in dem dreigliedrigen dagegen liegt ein natürlicher und befriedigender Schluss. (Über das Asyndeton bei Partizipien s. § 492.) *p, 802 ἔγχος βριθύ, μέγα, στιβαρόν, κεκορυθμένον. e, 45 καλὰ πέδιλα, ἀμβρόσια, χρύσεια. i, 205 οἶνον . . ἡδύν, ἀκηράσιον, θεῖον ποτόν. 319 f. μέγα ῥόπαλον . ., χλωρόν, ἐλαΐνεον. 322 f. ἱστὸς νηὸς ἐεικοσόροιο μελαίνης, φορτίδος εὐρείης, ἥτ᾽ ἐκπεράᾳ μέγα λαῖτμα. ο, 406 (νῆσος) εὔβοτος εὔμηλος, οἰνοπληθής πολύπυρος. Aesch. S. 864 ἐρατῶν ἐκ βαθυκόλπων στηθέων. S. Tr. 770 f. φοινίας ἐχθρᾶς ἐχίδνης. Eur. Hipp. 668 f. τάλανες κακοτυχεῖς | γυναικῶν πότμοι. Hec. 425 τῆς ἀώρου θύγατερ ἀθλίας τύχης, ubi v. Pflugk. Auch in der Prosa begegnen bisweilen solche Beispiele. X. C. 6.4.2 χιτῶνα πορφυροῦν, ποδήρη, στολιδωτὸν τὰ κάτω. An. 5. 4, 25 δόρατα παχέα, μακρά. Aber nicht gehören hierher die § 405, 3 angeführten Beispiele.(Smyth 2166)

Ein wirkliches Asyndeton ist ferner anzuerkennen, wenn Gedanken, die zu einander einen Gegensatz ausdrücken, ohne Konjunktion nebeneinander gestellt werden, und zwar kann dies auf eine doppelte Weise geschehen, indem das asyndetisch angereihte Glied entweder einen Gegensatz zu dem folgenden oder zu dem vorhergehenden Gliede bildet. μ, 426 sqq. ἔνθ᾽ ἤτοι Ζέφυρος μὲν ἐπαύσατο . . ἦλθε δ̓ ἐπὶ Νότος ὦκα . .: παννύχιος φερόμην, ἅμα δ̓ ἠελίῳ ἀνιόντι ἦλθον ἐπὶ Σκύλλης σκόπελον st. καὶ παννύχιος μὲν φ. δ, 605 f. ἐν δ̓ Ἰθάκῃ οὔτ᾽ ἂρ δρόμοι εὐρέες, οὔτε τι λειμών: αἰγίβοτος sc. ἐστίν. Ψ, 352 f. ἂν δ̓ ἔβαν ἐς δίφρους, ἐν δὲ κλήρους ἐβάλοντο: | πάλλ᾽ Ἀχιλεύς. So ist bei Homer die Weglassung der adversativen Konjunktion besonders häufig, wenn der Gegensatz in einem durch εὖτε (d. i. ὅτε) oder ὄφρα eingeleiteten Satze ausgedrückt wird. ω, 146 ff. ὣς τὸ μὲν ἐξετέλεσσε καὶ οὐκ ἐθέλους᾿, ὑπ᾽ ἀνάγκης. | Εὖθ᾽ φᾶρος ἔδειξεν, ὑφήνασα μέγαν ἱστόν . ., καὶ τότε δή ῤ̔ Ὀδυσῆα κακός ποθεν ἤγαγε δαίμων, als aber . ., da u. s. w. Vgl. υ, 54 ff. χ, 180 ff. Ψ, 59 ff. — S. Ant. 1334 μέλλοντα ταῦτα: τῶν προκειμένων τι χρὴ | πράσσειν, dieses liegt in der Zukunft, des Gegenwärtigen aber musst du etwas thun. Ai. 470 οὐκ ἔστι ταῦτα: πεῖρά τις ζητητέα | τοιάδ̓, ἀφ᾽ ἧς κτλ., sondern ich muss einen Versuch auffinden. 1102 Σπάρτης ἀνάσσων ἦλθες, οὐχ ἡμῶν κρατῶν.

In allen übrigen Fällen ist nur ein scheinbares Asyndeton anzunehmen. Dieselben lassen sich etwa auf folgende zurückführen.

a) Das Verhältnis der Sätze ist ungleich. Dies ist der Fall, α) wenn zwei Sätze zwar grammatisch beigeordnet sind, der letztere aber den ersteren logisch, d. h. in Ansehung des Gedankens, überwiegt. Der vorangehende Satz enthält den Grund des folgenden, der folgende asyndetische die Wirkung oder die Folge. Durch die Weglassung der Konjunktion wird der zu dem früheren hinzutretende Gedanke, welcher durch eine Konjunktion angereiht dem vorhergehenden gleichgestellt würde, als ein neues, wichtiges und überraschendes Moment der Erzählung hervorgehoben. *r, 50 δούπησεν δὲ πεσών, ἀράβησε δὲ τεύχἐ ἐπ᾽ αὐτῷ. | Αἵματί οἱ δεύοντο κόμαι Χαρίτεσσιν ὁμοῖαι. Pind. O. 3, 45 τὸ πόρσω δ̓ ἔστι σοφοῖς ἄβατον | κἀσόφοις: οὔ μιν διώξω. Vgl. 1, 114. N. 4, 69. P. 1, 88 πολλῶν | τομίας ἐσσί: πολλοὶ μάρτυρες ἀμφοτέροις πιστοί, multorum rex es: habes igitur dictorum tuorum et rectorum et falsorum multos testes, s. Dissen.

β) So wird auch das Asyndeton öfters angewendet, wenn der zweite oder nach mehreren vorhergehenden der letzte Satz ein Ergebnis aus dem ersten oder den vorangehenden ausdrückt, oder wenn nach einer längeren Erörterung zuletzt der Hauptinhalt kurz zusammengefasst wird. *f, 350 δ̓ ἐς ποταμὸν τρέψε φλόγα παμφανόωσαν: | καίοντο πτελέαι κτλ. *y, 15 μετὰ δέ σφι Θέτις γόου ἵμερον ὦρσεν: | δεύοντο ψάμαθοι κτλ. Vgl. Χ, 393. Pind. P. 2, 49 nach Erzählung der Strafe des Ixion: θεὸς ἅπαν ἐπὶ ἐλπίδεσσι τέκμαρ ἀνύεται κτλ. Vgl. 3, 59 u. s. Mehr Beisp. aus Pindar s. b. Dissen l. d. p. 278. S. OR. 871 wird die Strophe, in der von dem Chore die Gesetze der Religion und Sittlichkeit gepriesen werden, mit den Worten geschlossen: μέγας ἐν τούτοις (τοῖς νόμοις) θεὸς οὐδὲ γηράσκει, in denen sich der Inhalt aller vorangehenden Worte herrlich konzentriert. Vgl. den Schluss der Antistrophe 881. El. 673 τέθνηκ᾽ Ὀρέστης, ἐν βραχεῖ ξυνθεὶς λέγω. X. M. 2.3.19 οὐκ ἂν πολλὴ ἀμαθία εἴη . . τοῖς ἐπ᾽ ὠφελείᾳ πεποιημένοις ἐπὶ βλάβῃ χρῆσθαι; s. das. Kühners Bmrk. p. 232^{3}. Vgl. 3. 11, 1. Conv. 3, 9. Hell. 3. 1, 26. Cy. 4. 4, 5 ibiq. Born. So am Schlusse einer längeren Erzählung oder Rede. S. Ph. 620 ἤκουσας, παῖ, πάντα. Ai. 480 πάντ᾽ ἀκήκοας λόγον. Vgl. El. 50. Besonders häufig werden so die Demonstrativpronomina gebraucht, was um so weniger auffällig ist, da in denselben das weggelassene οὖν involviert liegt. Allerdings kann οὖν auch hinzutreten; aber ohne dasselbe ist der Ausdruck lebhafter, und der Satz schliesst sich enger an das Vorhergehende an. S. Ant. 191 τοιοῖσδ᾽ ἐγὼ νόμοισι τήνδ᾽ αὔξω πόλιν. 207 τοιόνδ᾽ ἐμὸν φρόνημα. Vgl. 231. Ai. 164 ὑπὸ τοιούτων ἀνδρῶν θορυβῇ u. so oft. Ph. 80 ἔξοιδα, παῖ, φύσει σε μὴ πεφυκότα | τοιαῦτα φωνεῖν, wo τοιαῦτα vom Anfange des Satzes weggerückt ist. So auch sehr häufig in Prosa. X. A. 1.3.20 ἔδοξε ταῦτα. Vgl. 3. 2, 38. 3, 20. Th. 4.87 πρὸς ταῦτα βουλεύεσθε am Ende einer Rede. X. M. 1.1.9 τοὺς τὰ τοιαῦτα παρὰ τῶν θεῶν πυνθανομένους ἀθέμιτα ποιεῖν ἡγεῖτο, s. das. Kühners Bmrk. p. 56^{3}. Vgl. 2. 1, 33. An. 1. 10, 18 mit Kühners Bmrk. Natürlich auch bei einem Relativpronomen, wenn es st. des Demonstrativs steht. X. M. 4.3.14 χρὴ κατανοοῦντα . . τιμᾶν τὸ δαιμόνιον.

γ) Sehr häufig aber auch bei einem Demonstrative, das auf einen vorhergehenden Begriff zurückweist, wo keine Folgerung, sondern bloss eine Fortsetzung der Rede ausgedrückt wird, also δέ stehen könnte. X. A. 1.1.9 Κλέαρχος . . φυγὰς ἦν: τούτῳ συγγενόμενος Κῦρος ἠγάσθη, s. das. Kühners Bmrk., so ἐνταῦθα 1. 2, 6. 7. 8 u. s. w., ἐντεῦθεν 1. 2, 7. 10 u. s. w., οὕτω 3. 4, 30; ebenso οἱ μέν X. A. 2.1.6 mit Kühners Bmrk. Auch kann das Demonstrativ von dem Anfange des Satzes entfernt sein. X. A. 1.4.16 ἀκούσαντες ταῦτα. Vgl. 1. 8, 9. 3. 5, 12. 4. 4, 19 ἀκούσασι τοῖς στρατηγοῖς ταῦτα. P. Prot. 315e ἔδοξα ἀκοῦσαι ὄνομα αὐτῷ εἶναι Ἀγάθωνα, ubi v. Stallb.

δ) Oder der nachfolgende asyndetische Satz giebt den Grund des vorangehenden an. S. Ph. 667 θάρσει: παρέσται ταῦτά σοι καὶ θιγγάνειν | καὶ δόντι δοῦναι κτλ. OR. 1061 μὴ . . ματεύσῃς τοῦθ̓: ἅλις νοσοῦσ᾽ ἐγώ. OC. 741 ἱκοῦ πρὸς οἴκους: πᾶς σε Καδμείων λεὼς | καλεῖ. Ai. 581. 1105. Ganz gewöhnlich ist das Asyndeton, wenn der zweite Satz ein Erklärungssatz ist, der sonst durch γάρ oder auch durch ἄρα, nämlich (§ 543, 6 β) angereiht wird. Der zweite Satz giebt eine nähere Erklärung dessen, was im vorhergehenden nur allgemein oder unbestimmt oder undeutlich ausgesprochen ist. *y, 654 πυγμαχίης ἀλεγεινῆς θῆκεν ἄεθλα: | ἡμίονον ταλαεργὸν ἄγων κατέδησ᾽ ἐν ἀγῶνι. *b, 217 αἴσχιστος δὲ ἀνὴρ ὑπὸ Ἴλιον ἦλθεν: | φολκὸς ἔην, χωλὸς δ̓ ἕτερον πόδα κτλ. *w, 608 οὕνεκ᾽ ἄρα Λητοῖ ἰσάσκετο καλλιπαρῄῳ: | φῆ δοιὼ τεκέειν, δ̓ αὐτὴ γείνατο πολλούς. *n, 46 ἀλλὰ Ποσειδάων . . Ἀργείους ὤτρυνε . .: Αἴαντε πρώτω προσέφη. Vgl. *z, 174. Ψ, 420. Pind. O. 2, 24 ἕπεται δὲ λόγος εὐθρόνοις Κάδμοιο κούραις, ἔπαθον αἳ μεγάλα, πένθος δ̓ ἔπιτνεν βαρὺ κρεσσόνων πρὸς ἀγαθῶν. Ζώει μὲν ἐν Ὀλυμπίοις ἀποθανοῖσα βρόμῳ κεραυνοῦ τανυέθειρα Σεμέλα κτλ. X. A. 3.1.11 μικρὸν δ̓ ὕπνου λαχὼν εἶδεν ὄναρ: ἔδοξεν αὐτῷ . . σκηπτὸς πεσεῖν κτλ., s. das. Kühners Bmrk. u. ad 5. 4, 34 extr. 5. 7, 29 οἷα δὲ . . διαπεπράχασιν οἱ . . στρατηγοί, σκέψασθε: Ζήλαρχος μὲν . . οἴχεται ἀποπλέων κτλ. Vgl. 5. 8, 21. 6. 1, 8. Cy. 8. 1, 6 extr. Pl. leg. 708, b ibiq. Stallb. Bei Vergleichungen, die zur Erklärung des Vorhergehenden dienen. Pl. civ. 557, c κινδυνεύει καλλίστη αὕτη τῶν πολιτειῶν εἶναι: ὥσπερ ἱμάτιον ποικίλον . ., οὕτω καὶ αὕτη πᾶσιν ἤθεσι πεποικιλμένη καλλίστη ἂν φαίνοιτο, ubi v. Stallb. et ad Gorg. 448, e. So besonders, wenn in dem ersteren Satze ein präparatives Demonstrativ steht, als: τοῦτο, τόδε, οὕτως, ὧδε u. s. w. Schon Hom., wie ι, 511. P. Gorg. 450a καὶ μὴν καὶ αἱ ἄλλαι τέχναι οὕτως ἔχουσιν, ἑκάστη αὐτῶν περὶ λόγους ἐστί, ubi v. Stallb. Vgl. Ap. 25, b ibiq. Stallb. X. A. 2.2.2. 5. 6, 32. Cy. 6. 2, 27, ubi v. Born. An. 3. 2, 19 ἑνὶ μόνῳ προέχουσιν οἱ ἱππεῖς, φεύγειν αὐτοῖς ἀσφαλέστερόν ἐστιν ἡμῖν. 7. 1, 26 ἐνθυμεῖσθε, ἔσται ἐντεῦθεν: πολέμιοι μὲν ἐσόμεθα κτλ. Auch nach e. Relat., z. B. Th. 6.11 ὅπερ νῦν . . πεπόνθατε: διὰ τὸ . . περιγεγενῆσθαι . . καὶ Σικελίας ἐφίεσθε. Aber auch hier kann die Lebhaftigkeit der Darstellung der Grund sein. Dem. 4.14 καὶ δὴ πειράσομαι λέγειν, δεηθεὶς ὑμῶν, ἄνδρες Ἀθηναῖοι, τοσοῦτον: ἐπειδὰν ἅπαντα ἀκούσητε, κρίνατε, μὴ πρότερον προλαμβάνετε, ubi v. Bremi. In der Regel wird nach solchen präparativen Demonstrativen γάρ gesetzt (§ 545, 3). Ferner das Asyndeton nach Ausdrücken wie τεκμήριον δέ, nach denen gleichfalls häufiger γάρ folgt (§ 545, 3). X. ven. 5, 31 τεκμήριον δὲ ὡς ἐλαφρόν ἐστιν: ὅταν ἀτρέμα κτλ., ubi v. Sauppe. Vgl. An. 1. 9, 29. Th. 2.50. — So werden auch allgemeine Sentenzen, die gemeiniglich durch τοί (§ 506, 4) eingeleitet werden, öfters auch mit grösserem Nachdrucke asyndetisch angereiht; sie dienen gleichfalls dazu, einen vorangehenden Gedanken zu bestätigen. S. Ant. 1195 τί γάρ σε μαλθάσσοιμ᾽ ἄν, ὧν ἐς ὕστερον | ψεῦσται φανούμεθ̓; ὀρθὸν ἁλήθει᾽ ἀεί. Vgl. Ai. 714. El. 61.

ε) Hieran schliesst sich der Gebrauch des Asyndeton, wenn ein vorhergehender Gedanke mit anderen Worten so wiederholt wird, dass das vorher im allgemeinen Ausgesagte näher erörtert und erklärt wird. P. Prot. 340e καὶ εἰμί τις γελοῖος ἰατρός: ἰώμενος μεῖζον τὸ νόσημα ποιῶ. Vgl. X. A. 5.4.34 extr. mit Kühners Bmrk. In der Dichtersprache wird aber die Wiederholung desselben Gedankens mit anderen Worten ohne vermittelnde Konjunktion oft mit rhetorischem Nachdrucke angewendet. Pind. O. 1, 52 ἐμοὶ δ̓ ἄπορα γαστρίμαργον μακάρων τιν᾽ εἰπεῖν: ἀφίσταμαι. 9, 40 μὴ νῦν λαλάγει τὰ τοιαῦτ̓: ἔα πόλεμον μάχαν τε πᾶσαν | χωρὶς ἀθανάτων. Mehr Beisp. aus Pindar s. b. Dissen l. d. p. 274 sq. S. Tr. 1082 f. ἔθαλψεν ἄτης σπασμὸς ἀρτίως ὅδ᾽ αὖ, | διῇξε πλευρῶν. Vgl. 210 ff. Ph. 304.

b) Natürlich ist das Asyndeton, wenn ein vorhergehendes Wort wiederholt wird, sowie auch wenn statt desselben ein synonymes steht. X. A. 3.2.33 καὶ ὅτῳ δοκεῖ ταῦτα, ἀνατεινάτω τὴν χεῖρα. Ἀνέτειναν ἅπαντες. Vgl. 4. 6, 21. 5. 6, 33 καὶ ὅτῳ δοκεῖ . . ταῦτα, ἀράτω τὴν χεῖρα. Ἀνέτειναν ἅπαντες. 7. 3, 6.

c) Auch kann derselbe oder ein ähnlicher Gedanke so wiederholt werden, dass statt der vermittelnden Bindewörter τέ oder καί das erste (selt. das letzte) Wort des ersten Satzes wiederholt wird. Diese Wiederholung (ἀναφορά) hat durchaus einen rhetorischen Charakter und gehört der leidenschaftlichen Rede an. θ, 322 f. ἦλθε Ποσειδάων γαιήοχος, ἦλθ᾽ ἐριούνης | Ἑρμείας, ἦλθεν δὲ ἄναξ ἑκάεργος Ἀπόλλων. S. Ph. 663 ff., wo fünf Sätze nacheinander mit ὅς eingeleitet werden. Ant. 782 Ch. Ἔρως, ὃς ἐν κτήμασι πίπτεις, | ὃς ἐν μαλακαῖς παρειαῖς | νεάνιδος ἐννυχεύεις. 1048 ἆρ᾽ οἶδεν ἀνθρώπων τις, ἆρα φράζεται; OC. 204 ff. Ch. αὔδασον, τίς ἔφυς βροτῶν, τίς πολύπονος ἄγει, τίν᾽ ἂν | σοῦ πατρίδ̓ ἐκπυθοίμαν, ubi v. Wunder. P. Gorg. 510c οὗτος μέγα ἐν ταύτῃ τῇ πόλει δυνήσεται, τοῦτον οὐδεὶς χαίρων ἀδικήσει. Aeschin. 3.137 Θηβαῖοι τὴν συμμαχίαν ὑμῖν ἐποιήσαντο οὐ διὰ τὸν καιρόν, οὐ διὰ τὸν φόβον . ., οὐ διὰ τὴν ὑμετέραν δόξαν, ἀλλὰ διὰ τὰς Δημοσθένους δημηγορίας. 198 ὅστις δ̓ ἐν τῷ πρώτῳ λόγῳ τὴν ψῆφον αἰτεῖ, νόμον αἰτεῖ, δημοκρατίαν αἰτεῖ, ubi v. Bremi. 202 ἐπὶ σαυτὸν καλεῖς, ἐπὶ τοὺς νόμους καλεῖς, ἐπὶ τὴν δημοκρατίαν καλεῖς.

d) Sehr natürlich ist das Asyndeton, wenn strenge Gegensätze unmittelbar nebeneinander gestellt werden. P. Phaedr. 278d ἄνω κάτω στρέφων (ubi v. Stallb.), was die Gegensätze stärker hervortreten lässt als ἄνω καὶ κάτω (P. Soph. 242a) od. ἄνω τε καὶ κάτω (Pl. Phil. 43, a); das Bindewort kann entbehrt werden, da dasselbe durch die Gegensätze selbst vermittelt wird. S. Ant. 1079 ἀνδρῶν γυναικῶν σοῖς δόμοις κωκύματα. Ar. R. 861 δάκνειν δάκνεσθαι. X. C. 7.1.38 προσπεσόντες ἐμάχοντο, ἐώθουν ἐωθοῦντο, ἔπαιον ἐπαίοντο, ubi v. Breitenb. So im Lat. bona mala, aequa iniqua, honesta turpia u. dgl., s. Kühners Ausf. Gr. d. lat. Spr. II. 2 § 177. 4 I c) S. 750. So auch wenn die Gegensätze paarweise aufgezählt werden. P. Prot. 319d πλούσιος πένης, γενναῖος ἀγεννής, ubi v. Stallb. Vgl. C. Tusc. 1. 26, 64 omnia, supera infera, prima ultima media, s. das. Kühners Bmrk. p. 512^{5}.

e) Ganz natürlich ist auch das Asyndeton, wenn die Rede zu einem neuen Gedanken übergeht. i, 19 νῦν δ̓ ὄνομα πρῶτον μυθήσομαι, ὄφρα . . Εἴμ᾽ Ὀδυσεύς κτλ. Vgl. 39. l, 321. 326. *a, 193 εἷος ταῦθ̓ ὥρμαινε κτλ. *d, 220 ὄφρα τοὶ ἀμφεπένοντο κτλ. *b, 87 ἠύτε ἔθνεα εἶσι μελισσάων κτλ. So sehr häufig, wenn ein Satz durch ein Wort in Verbindung mit μέν eingeleitet wird. k, 80 ἑξῆμαρ μὲν ὁμῶς πλέομεν κτλ. μ, 341 u. s. w. P. Phaed. 91c ἀλλ᾽ ἰτέον, ἔφη. Πρῶτόν με ὑπομνήσατε ἐλέγετε κτλ., ubi v. Stallb. Vgl. Civ. 412, c ὅτι μὲν πρεσβυτέρους κτλ. Prot. 338, c ἀλλὰ δὴ βελτίονα ἡμῶν αἱρήσεσθε: τῇ μὲν ἀληθείᾳ κτλ. Oder wenn die Rede plötzlich abgebrochen wird. Pind. O. 2, 83 πολλά μοι ὑπ᾽ ἀγκῶνος ὠκέα βέλη | ἔνδον ἐντὶ φαρέτρας | φωνάεντα συνετοῖσιν. Vgl. 9, 35. 80. P. 10, 4. 51. N. 3, 26 u. sonst, s. Dissen l. d. p. 279. Oder wenn die Form der Rede plötzlich verändert wird, z. B. wenn die Rede zu einer Aufmunterung übergeht, wie S. Ph. 533. OR. 46. X. A. 3.1.25. 6. 5, 21, oder zu einer Anrede, wie S. Ph. 952. X. M. 3.4.12 μὴ καταφρόνει st. μὴ κ. οὖν, s. Kühners Bmrk. p. 310^{2}, oder wenn die Rede in Fragen und Antworten, die sich einander aufnehmen, besteht, und das Verbum finitum oder ein Partizip die erste Stelle des Satzes einnimmt. X. C. 7.1.43 ἐπήροντο: Ἢν δὲ γενώμεθά σοι φίλοι, τί ἡμῖν ἀξιώσεις χρῆσθαι; Ἀπεκρίνατο Κ.: Εὖ ποιεῖν καὶ εὖ πάσχειν. Vgl. 8. 4, 27. An. 2. 1, 22 mit Kühners Bmrk. 3. 4, 42. 4. 1, 20. 7. 3, 32.

f) Endlich sind noch die bei Homer oft vorkommenden Asyndeta bei αὐτίκα und bei εὗρεν nach einem vorausgegangenen Verb des Gehens, in der Regel βῆ, zu erwähnen. Auch diese müssen zu den nur scheinbaren Asyndetis gerechnet werden, da in dem ersteren die Verbindung durch αὐτίκα, alsbald, vermittelt wird, in dem letzteren durch den Begriff des Verbs εὑρίσκειν und durch die Verbindung desselben mit einem Verb des Gehens, indem das Finden als unmittelbare Folge des zu einem bestimmten Zwecke unternommenen Gehens bezeichnet wird. *d, 69 ὧς ἔφατ̓, οὐδ᾽ ἀπίθησε πατὴρ ἀνδρῶν τε θεῶν τε: | αὐτίκ᾽ Ἀθηναίην . . προσηύδα. Vgl. *d, 105. Ε, 841 u. s. w. — *l, 196 βῆ δὲ κατ᾽ Ἰδαίων ὀρέων εἰς Ἴλιον ἱρήν: | εὗρ᾽ υἱὸν Πριάμοιο, die Iris macht sich auf Zeus' Befehl auf den Weg, um den Hektor aufzusuchen. Vgl. *e, 169. Ο, 237 f. k, 252 ᾔομεν, ὡς ἐκέλευες, ἀνὰ δρυμά . .: εὕρομεν . . δώματα καλά. An αὐτίκα schliessen sich auch andere Adverbien an, die eine Zeitfolge ausdrücken, als: εἶτα, ἔπειτα. Auch liegt bei Homer die Vermittelung oft in einem Nebensatze mit εὖτε (= ὅτε). *y, 62 Πηλείδης δ̓ ἐπὶ θινὶ . . | κεῖτο . .: | εὖτε τὸν ὕπνος ἔμαρπτε κτλ. (Smyth 2167)

1 Über das Homerische oder epische Asyndeton s. Nägelsbachs XIV. Exkurs zur Iliade S. 266 ff., Thiersch Gr. § 312, 33, Hermann ad hymn. Vener. 177, über das Pindarische: Dissen Exkurs II. Tom. I. p. 273 sqq., über das Sophokleische: Ziel in d. Celler Progr. 1846, über das Aeschyleische: Bromig, de asyndeti natura et apud Aeschylum usu. Münster 1879. Ausserdem zu vergleichen Krüger II. § 59. Hermann in den opuscul. T. VI. S. 16 ff. (eine Polemik gegen Dissen). Car. Haage in d. Spicilegium observationum ad Thuc. 3.37 sqq., p. 3 sqq.

2 Auffällig auf einer att. Inschrift aus dem 6. Jahrh. v. Chr. (Meisterhans Gr. d. att. Inschr.^{2} S. 208): Αἰσχίνης, Χαρίας ἀνέθηκαν τἀθηναίᾳ ἀπαρχήν.

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