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505. Konfirmatives nh/, nai/, ma/.

Νή, wahrlich, ja, nur der attischen Mundart eigen, das lat, nê (nae), drückt eine Beteuerung aus und wird in der Regel mit dem Akkusative der Person, bei der man schwört, verbunden, am häufigsten mit Δία: νὴ Δία, auch νὴ τὸν Δία, ferner νὴ τὴν Ἥραν, νὴ τοὺς θεούς, auch νὴ τὸν κύνα. eine dem Sokrates eigentümliche Schwurformel1). Nur bei Lucian findet sich an einigen Stellen νή allein gebraucht in der Formel νὴ καὶ σύγε. Tim. 46. Dial. mort. 20, 3. D. deor. 20, 7. 22, 12), wo man mit Unrecht entweder ναί st. νή oder νὴ Δία hat schreiben wollen. Es steht nur in affirmativen Sätzen, und zwar bei Schwüren, νὴ Δία auch überhaupt als eine Beteuerung, so oft in Antworten. Zuweilen soll es auch negative Bedeutung haben, allein bei näherer Untersuchung erkennt man den Irrtum, z. B. X. M. 2.7.4 ist νὴ Δἴ nicht auf den ganzen vorhergehenden Satz zu beziehen, sondern nur auf die Worte: τὸν μὲν . . εὐπορεῖν, σὲ δὲ . . ἐν ἀπορίαις εἶναι, s. das. Kühners Bmrk.

Ναί verhält sich zu νή wie δαί zu δή, hat dieselbe Bedeutung wie νή und ist seit Homer in Poesie und Prosa gebräuchlich. *a, 286 ναὶ δὴ ταῦτά γε πάντα, γέρον, κατὰ μοῖραν ἔειπες, so oft. Bei Schwüren in Verbindung mit μὰ und einem Akkusative. *a, 234 ναὶ μὰ τόδε σκῆπτρον. Pind. N. 1.1, 24 ναὶ μὰ γὰρ ὅρκον. Sehr oft ναὶ μὰ Δία. Ohne μά erst nachhom. u. selten. Ar. V. 1438 εἰ ναὶ τὰν Κόραν | . . ἐπρίω, νοῦν ἂν εἶχες πλείονα. Den Attikern eigentümlich ist der Gebrauch des ναί in Antworten = ja, sowie auch zur Bestätigung eines vorangehenden Gedankens, auf die aber ein Gegensatz folgt. Pl. Theaet. 193, a λέγω τι οὐδέν; Ναί, ἀληθῆ γε. So auch ναὶ μὰ Δία. X. C. 2.1.4 μάτην ἐφοβήθης, οἱ δὲ πολέμιοι οὐκ ἔρχονται; Ναὶ μὰ Δἴ, ἔφη, καὶ πολλοί γε, vgl. 6. 3, 10. Aeschin. 3.84 καὶ τὸ τελευταῖον . . τὴν μὲν εἰρήνην διέλυσε, τὴν δὲ συμφορὰν καὶ τὸν πόλεμον παρεσκεύασεν. Ναί, ἀλλὰ . . ἀδαμαντίνοις τείχεσιν, ὡς αὐτός φησι, τὴν χώραν ἡμῶν ἐτείχισε, ja (gut, ganz recht), aber. Die Dichter gebrauchen ναί auch bei Beschwörungen, dringenden Bitten. Eur. J. A. 1247 ἀλλ᾽ αἴδεσαί με καὶ κατοίκτιρον βίον, | ναί, πρὸς γενείου ς᾿ ἀντόμεσθα, vgl. Ph. 1665, ubi v. Valcken. Ar. P. 1113.

Μά, gleichfalls ein Adverb der Beteuerung (verwandt mit μάν, μήν § 502) wird mit dem Akkusative der Person oder Sache, bei der man schwört, verbunden und sowohl in affirmativen als negativen Sätzen gebraucht; in affirmativen verbindet es sich mit ναί (ναὶ μὰ Δία u. s. w., s. Nr. 2), in negativen mit οὔ (οὐ μὰ Δία). *a, 86 οὐ μὰ γὰρ Ἀπόλλωνα, nein wahrlich. Ψ, 43. Wenn μὰ Δία ohne οὔ begegnet, so geht entweder ein Fragsatz mit einer Negation, die man alsdann bei μὰ Δία hinzudenken muss, vorher, oder eine Negation folgt nach, wo aber μὰ Δία nicht negativ aufzufassen ist, sondern nur dazu dient, den folgenden negativen Satz zu bekräftigen = wahrlich nicht. a) X. M. 1.4.8 ἄλλοθι δὲ οὐδαμοῦ οὐδὲν οἴει φρόνιμον εἶναι . .; Μὰ Δἴ: οὐ γὰρ ὁρῶ κτλ., s. das. Kühners Bmrk. 4. 6, 10 χρήσιμον ἄρα οὐ πρὸς τὰ ἐλάχιστα νομίζεις τὴν ἀνδρείαν; Μὰ Δἴ, ἔφη, πρὸς τὰ μέγιστα μὲν οὖν, non per Jovem ad minima, immo ad maxima (doch schreiben hier cod. B. u. Stob. Νὴ Δἴ). Oec. 12, 1 ἀλλά γάρ, ἔφην ἐγώ, μή σε κατακωλύω ἀπιέναι ἤδη βουλόμενον; Μὰ Δἴ, ἔφη (sc. οὔ με κατακωλύεις). — b) Eur. M. 1059 f. μὰ τοὺς παρ᾽ Ἅιδῃ νερτέρους ἀλάστορας | οὔτοι ποτ᾽ ἔσται κτλ. = wahrlich keineswegs. Ar. R. 508 μὰ τὸν Ἀπόλλω οὐ μή ς᾿ ἐγὼ | περιόψομ᾽ ἀπελθόντα. Oft geht der Negation die adversative Konjunktion ἀλλὰ voran. X. M. 3.4.3 οὐχ ὁρᾷς, ὅτι . . πᾶσι τοῖς χοροῖς νενίκηκε; Μὰ Δἴ, ἔφη Ν., ἀλλ᾽ οὐδὲν ὅμοιόν ἐστι χοροῦ τε καὶ στρατεύματος προεστάναι, ja, allerdings, jedoch ist nicht das nämliche u. s. w., vgl. Cy. 8. 3, 45. An vielen Stellen ist indessen nur aus dem Gedankenzusammenhange zu erkennen, dass die vorgelegte Frage negativ aufzufassen sei, und dies wird dann meistens auch durch ein folgendes ἀλλὰ hinlänglich angedeutet. X. M. 3.13.3 ἆῤ οὖν . . ἄχθονται . .; Μὰ τὸν Δἴ, ἔφη: ἀλλὰ καὶ πολλάκις τεθαύμακα, ὡς ἡδέως αὐτῷ . . χρῶνται, vgl. Cy. 1. 4, 283). — Im thessalischen Dialekte findet sich μά in der Bedeutung aber, vergleichbar dem attischen μέντοι, z. B. (Collitz, Gr. Dialektinschr. I, n. 345, 22) τὰμ μὲν ἴαν ἐν τὸ ἱερόν . . τὰμ μὰ ἄλλαν ἐν τὰν ἀκρόπολιν. (Vgl. Z. 45 τὰν μὲν ἴαν . . τὰν δὲ ἄλλαν).(Smyth 2922)

1 S. Stallbaum ad Pl. apol. 22, a.

2 S. Lehmann ad Luc. T. I. p. 455. II. p. 360.

3 Vgl. Rost in Passow III. S. 104. Bornem. ad X. conv. 4, 7. Reisig. Aristoph. conjectan. p. 106. Stallb. ad Pl. Phil. p. 36 § 72. Gorg. 489, e. Bellermann dissert. de Gr. verb. tim. struct. Berol. 1833, p. 21. Sauppe u. Kühner ad X. M. 1.4.9.

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