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504. Konfirmatives und interrogatives h)=. — *)/htoi.Vgl. Bäumlein a. a. O. S. 119 ff. 243 f. Hoogeveen doctr. particul. Gr. p. 332 sqq. ed Schütz. Klotz ad Devar. II. p. 593 sqq. 608 sqq. Nägelsbach a. a. O. S. 182 ff. Kvičala (Ztschr. f. d. Oesterr. Gymn. 1863, S. 314 f.) lässt dieses h)=, das disjunktive h)/ u. das komparative h)/ = quam aus derselben Wurzel entstehen. Grundbdtg. die demonstrative modale = tam, ita, so; aus dieser habe sich die beteuernde entwickelt, wie das lat. ita in Antworten und Schwüren; die disjunkt. h)/ . . h)/ aus d. Bdtg. so . . so, daher h)me/n . . h)de/; die kompar. quam, indem sich aus dem demonstr. Adv. das relative entwickelt habe.).

drückt ähnlich wie μήν, μέν, δή eine Bekräftigung und Versicherung aus (Hesych. = ἀληθῶς, ὄντως) = in der That, wirklich, wahrlich, aber mit dem Unterschiede, dass es grösseren Nachdruck hat und daher auch zu Anfang des Satzes seine Stelle einnimmt, sowie immer seine adverbiale Natur festhält und nicht zu einer blossen Konjunktion herabsinkt. *z, 411 καὶ ἐμοὶ τάδε πάντα μέλει. P. Gorg. 447c καλῶς λέγεις. Gern verbindet es sich mit anderen bekräftigenden Modaladverbien (μήν, μέν §§ 502, 4; 503, δή § 500, 6, δῆτα § 501, 4) und Adverbien des Grades, wie μάλα, μάλα δή (§ 500, 6), κάρτα. b, 325 μάλα Τηλέμαχος φόνον ἡμῖν μερμηρίζει. Aesch. Ag. 592 κάρτα κτλ.

Ausserdem sind noch folgende Verbindungen zu bemerken: ἄρα oft b. Hom., wie w, 193 ἄρα σὺν μεγάλῃ ἀρετῇ ἐκτήσω ἄκοιτιν, s. § 543. — γάρ = wahrlich ja, s. § 545, 2 u. 7. Gewöhnlich aber = denn wahrlich. Vgl. *a, 78. Β, 242. P. Phaedr. 227d γενναῖος, εἴθε γράψειεν, ὡς χρή κτλ.: γὰρ ἂν ἀστεῖοι εἶεν οἱ λόγοι. — που, sicherlich wohl, drückt eine mit einem gewissen Zweifel ausgesprochene Beteuerung aus, wenn der Redende seiner festen Überzeugung die Färbung des Zweifels beimischen will; oft liegt eine Ironie darin, wenn von Dingen die Rede ist, die klar am Tage liegen. *g, 43 που καγχαλόωσι . . Ἀχαιοί. P. Lys. 207d που, ἦν δ̓ ἐγώ, σφόδρα φιλεῖ σε πατήρ, ubi v. Stallb. Ironisch Lycurg. 71 που ταχέως ἂν ἠνέσχετό τις ἐκείνων τῶν ἀνδρῶν τοιοῦτον ἔργον, ubi v. Maetzner. So wird που auch in Schlüssen gebraucht, wenn sich die Folge ganz von selbst ergiebt, wo sicherlich wohl eigentlich sagen will: ganz offenbar, oder: um so viel mehr. Th. 1.142 τὴν μὲν (ἐπιτείχισιν) γὰρ χαλεπὸν καὶ ἐν εἰρήνῃ . . παρασκευάσασθαι, που δὴ ἐν πολεμίᾳ sc. χαλεπόν ἐστιν, schwierig schon im Frieden, um soviel mehr (oder: geschweige denn) im Feindeslande. 6, 37 ὥστε μόλις ἄν μοι δοκοῦσιν . . οὐκ ἂν παντάπασι διαφθαρῆναι, πού γε δὴ ἐν πάσῃ πολεμίᾳ Σικελίᾳ . . ἐξιόντες, um soviel mehr oder zumal da sie u. s. w., vgl. Andoc. 1.24. Isocr. 4.138. 8, 24. — Ἀλλ᾽ = at profecto. Eur. Alc. 816 ἀλλ᾽ πέπονθα δείν̓ ὑπὸ ξένων ἐμῶν, wo man in den neueren Ausg. eine Frage annimmt; auch wird st. ἀλλ᾽ , at profecto, häufig falsch geschrieben ἀλλ᾽ , indem man wähnte, dass ἀλλ᾽ nur in der Frage gebraucht werde2).

Anmerk. 1. In ἐπειή (ep.), τίη (ep. u. τιή attisch in der Komödie), ὁτιή (att. in d. Komödie) ist zu einem blossen Suffix herabgesunken und hat dadurch auch von seiner stark konfirmativen Kraft viel eingebüsst; ursprünglich also bedeuten ἐπειή weil wirklich, etwa wie ἐπειδή, τιή warum wirklich, eigentlich, etwa wie τί δή, ὁτιή, weil wirklich, dass wirklich, u. als indirektes Fragw. warum eigentlich. Nach der Ansicht der vorzüglichsten und meisten Grammatiker der Griechen3) soll zwar ἐπεὶ geschrieben werden, aber τί (nach Tryphon τίη), ὅτι : Eustathius führt als attische Schreibart τιή u. ὁτιή an. Allein da in allen drei Wörtern dasselbe konfirmative anzuerkennen ist, so müsste auch dieselbe Schreibart stattfinden. Da ferner das sonst überall dem zu bekräftigenden Satze vorangeht, in diesen drei Verbindungen aber nachfolgt, so springt in die Augen, dass in denselben die ursprüngliche Kraft des bedeutend geschwächt sein muss und dieses daher auch nur in schwächerer Form auftreten kann. Daher scheint die gewöhnliche Schreibart in den cdd. und Ausgaben ἐπειή, τιή, ὁτιή die natürlichste und richtigste zu sein. (Die neueren Homerausgaben schreiben meist getrennt: ἐπεὶ , τί .)

Aus dem konfirmativen Modaladverb hat sich das Fragwort entwickelt, wie aus ἄρα das Fragwort ἆρα. Auch als Fragwort schliesst ursprünglich ohne Zweifel eine Beteuerung in sich, s. § 587, 13.

Ἤτοι, aus dem konfirmativen und dem versichernden τοί (s. § 506) zusammengesetzt, daher neuerdings bei Homer meist getrennt τοι geschrieben, drückt wie eine Versicherung aus, die aber durch das hinzugefügte τοί gesteigert ist. Sein Gebrauch ist am häufigsten bei den Epikern, bei denen es teils an der Spitze des Satzes, teils nach Konjunktionen (wie ὡς ἤτοι e, 24, ὄφρ᾽ ἤτοι g, 419, ἀλλ᾽ ἤτοι *a, 140. 211. α, 267), teils nach einem demonstrativen oder relativen Pronomen (z. B. *h, 451 τοῦδ᾽ ἤτοι κλέος ἔσται) steht; dann begegnet es mehrmals bei Pindar (in den Ausgaben seit Boeckh ἦτοι geschrieben), und zwar immer an der Spitze des Satzes (Ol. 2, 3. 30. 12, 13. 13, 84. P. 12, 13. N. 5, 43); bei den Tragikern nur selten, und zwar immer in Verbindung mit einer anderen Partikel, als: ἠτἄρ ( τἄῤ) = ἤτοι ἄρα Eur. Hercl. 651. Alc. 642. Hipp. 1028; ἠτἄν ( τἄν) = ἤτοι ἄν im Nachsatze Aesch. S. 552 (ubi v. Wellauer). S. OC. 1366 (ubi v. Wunder); ἠτἄρ᾽ ἄν Eur. Hipp. 480, wo aber der Nachsatz dem Vordersatze vorangeht, s. das. Valcken., ebenso Alc. 732. Bei Homer erscheint es oft in Begleitung des ebenfalls versichernden μέν (= μήν) teils ohne, teils mit darauf folgenden oppositiven δέ, ἀλλά u. s. w. Wenn dieses μέν unmittelbar hinter ἤτοι steht: ἤτοι μέν, so dient es nur zur Verstärkung des ἤτοι und steht daher in keiner Beziehung zu einer folgenden adversativen Konjunktion; wenn es hingegen einem anderen Satzgliede beigegeben ist, so bereitet es einen folgenden Gegensatz vor und ist nicht mit ἤτοι zu verbinden. *a, 140 ἀλλ᾽ ἤτοι μὲν ταῦτα μεταφρασόμεσθα καὶ αὖτις, | νῦν δ̓ ἄγε νῆα μέλαιναν ἐρύσσομεν εἰς ἅλα δῖαν entspricht dem μέν das folgende δέ nicht, vgl. ξ, 259. Hingegen *z, 404 ἤτοι μὲν μείδησεν ἰδὼν ἐς παῖδα σιωπῇ: | Ἀνδρομάχη δέ οἱ ἄγχι παρίστατο δακρυχέουσα. Auch das allein stehende ἤτοι leitet zuweilen einen Satz ein, der auf das vorhergehende hinweist und zu dem der folgende Satz mit δέ einen Gegensatz bildet, wie: ἤτοι ὅγ᾽ ὣς εἰπὼν κατ᾽ ἄρ᾽ ἕζετο: τοῖσι δ̓ ἀνέστη | Κάλχας Α, 68. 101. Oft wird ἤτοι bei einem auf das Gemüt der Hörer einwirkenden Kontraste gebraucht, und zwar entweder so, dass ἤτοι eine Versicherung gegen den Kontrast aufstellt, als: *q, 323 ἤτοι μὲν (Τεῦκρος) φαρέτρης ἐξείλετο πικρὺν ὀιστόν, | θῆκε δ̓ ἐπὶ νευρῇ: τὸν δ̓ αὖ κορυθαίολος Ἕκτωρ . . βάλεν λίθῳ ὀκριόεντι, oder so, dass es selbst den Kontrast einleitet, als: f, 98 τῷ δ̓ ἄρα θυμὸς . . ἐώλπει | νευρὴν ἐντανύσειν διοϊστεύσειν τε σιδήρου: | ἤτοι ὀιστοῦ γε πρῶτος γεύσεσθαι ἔμελλεν | ἐκ χειρῶν Ὀδυσῆος ἀμύμονος, ὃν τότ᾽ ἀτίμα.

Die versichernde Kraft, die ἤτοι mit μέν (μήν) teilt, hat bewirkt, dass es, wie dieses, dazu dient, ein Ausgesagtes gegen einen folgenden Gegensatz festzuhalten, jedoch mit dem Unterschiede, dass ἤτοι weit nachdrucksvoller und kräftiger ist als μέν. o, 6 εὖρε δὲ Τηλέμαχον καὶ Νέστορος ἀγλαὸν υἱόν . .: ἤτοι Νεστορίδην μαλακῷ δεδμημένον ὕπνῳ: | Τηλέμαχον δ̓ οὐχ ὕπνος ἔχε γλυκύς. w, 154 ἵκοντο προτὶ ἄστυ περικλυτόν: ἤτοι Ὀδυσσεὺς | ὕστερος, αὐτὰρ Τηλέμαχος πρόσθ᾽ ἡγεμόνευεν. Wie μήν kann ἤτοι auch gebraucht werden, um ein Ausgesagtes gegen einen vorhergehenden Satz gleichsam versichernd festzustellen (doch, § 502, 2); so oft ἀλλ᾽ ἤτοι, aber allerdings, aber doch. o, 486 Εὔμαἰ, μάλα δή μοι ἐνὶ φρεσὶ θυμὸν ὄρινας, | ταῦτα ἕκαστα λέγων, ὅσα δὴ πάθες ἄλγεα θυμῷ: | ἀλλ᾽ ἤτοι σοὶ μὲν παρὰ καὶ κακῷ ἐσθλὸν ἔθηκεν | Ζεύς. Ferner wird ἤτοι, wie μέν, dem Imperative beigefügt, um das Gebot eindringlicher zu machen. d, 238 ἤτοι νῦν δαίνυσθε . . καὶ μύθοις τέρπεσθε.

Anmerk. 2. Über das disjunktive ἤτοι = aut s. § 538, 5.(Smyth 2864)

1 Vgl. Bäumlein a. a. O. S. 119 ff. 243 f. Hoogeveen doctr. particul. Gr. p. 332 sqq. ed Schütz. Klotz ad Devar. II. p. 593 sqq. 608 sqq. Nägelsbach a. a. O. S. 182 ff. Kvičala (Ztschr. f. d. Oesterr. Gymn. 1863, S. 314 f.) lässt dieses , das disjunktive u. das komparative = quam aus derselben Wurzel entstehen. Grundbdtg. die demonstrative modale = tam, ita, so; aus dieser habe sich die beteuernde entwickelt, wie das lat. ita in Antworten und Schwüren; die disjunkt. . . aus d. Bdtg. so . . so, daher ἠμέν . . ἠδέ; die kompar. quam, indem sich aus dem demonstr. Adv. das relative entwickelt habe.

2 Vgl. G. T. A. Krüger Comment. de ἀλλ᾽ § 31 p. 46 sqq.

3 S. Lehrs quaest. ep. p. 62 sqq. Vgl. Spitzner ad Il. α, 156.

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