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509. *ge/ (dor., böot., elisch ga/)Das griechische ge/, ga/ entspricht dem gotischen -k in mi-k, mich = e)me/-ge, vielleicht auch dem Ved. gha, das dieselbe Bedeutung und denselben Gebrauch hat, als: sa-gha = o(/ ge (ga), dem lit. -gi (tas-gi = o(/ge) und dem Kirchenslav. -že, s. Curtius Et. S. 460. Hartung I. S. 344 ff. hält es für identisch mit dem untrennbaren Adverb za, einer blossen Nebenform von a)ga- (a)/gan), mit dem deutschen ja (o(/s ge, der ja) und mit dem lat. qui in quidem (d. i. ge\ dh/). Vgl. über ge/ ausserdem Rost in Passow I. S. 538, Nägelsbach IV. Exk. zur Iliade, Kvičala in d. Ztschr. f. d. Oesterr. Gymn. 1863 S. 311 f. Bäumlein a. a. O. S. 53 ff. Brugmann, Gr. Gr.^{3} S. 541.).

Die Grundbedeutung von γέ haben wir § 508, 1 gesehen. Es bezeichnet Intension, innere Stärke, Festigkeit, Bekräftigung, Hervorhebung und dient dazu, einen Begriff auszuzeichnen; aus dieser Bedeutung hat sich die der Absonderung, der Restriktion entwickelt. Γέ und πέρ stimmen in ihrem Gebrauche insofern ganz überein, als beide zur Hervorhebung eines Begriffes dienen; inwiefern sie aber in ihrer Bedeutung von einander abweichen, ist § 508, 1 erörtert. Auch darin stimmen beide überein, dass sie ihre adverbiale Natur gänzlich verloren haben und zu enklitischen Suffixen herabgesunken sind. Als Enklitika lehnt sich γέ immer an das Wort an, dessen Begriff es hervorhebt; bei dem Artikel und Präpositionen mit dem Substantive steht es jedoch fast immer in der Mitte, da beide Bestandteile nur Ein Ganzes bilden, als: γ̓ ἄνθρωπος, ἔν γε τῷ χρόνῳ, ferner Σιμμίας τέ γε Θηβαῖος, oder οἵ τέ γε μεμαθηκότες u. dgl. Wenn zwei oder mehrere Wörter gleichsam ein Ganzes bilden, so steht es entweder hinter denselben oder tritt auch zwischen dieselben, als: βίος ἀνθρώπινός γεβίος γε ἀνθρώπινος. Die beiordnenden Bindewörter, wie μέν, δέ, τέ, nehmen ihre Stelle vor γέ ein, als: μέν γε, ἐκεῖνος δέ γε, οὗτός τέ γε. Wenn γέ auf den ganzen Satz bezogen wird, so verbindet es sich mit der einleitenden Konjunktion, als: ἆρά γε, εἴ γε, ἐπεί γε. Homer aber lässt gern das Pronomen τό dazwischen treten, als: εἰ τό γ̓ ἄμεινον.

Wie πέρ, so kann auch γέ sich an jede Art von Wörtern anlehnen, um sie hervorzuheben. *t, 334 ἤδη γὰρ Πηλῆά γ̓ ὀίομαι . . τεθνάμεν. S. OR. 326 μή, πρὸς θεῶν, φρονῶν γ̓ ἀποστραφῇς. El. 1188 καὶ μὴν ὁρᾷς γε παῦρα τῶν ἐμῶν κακῶν. Ph. 327 εὖ γ̓, τέκνον. Oft bei Ausrufungen, Schwüren, dringenden Wünschen, Befehlen. Eur. Hec. 846 δεινόν γε, θνητοῖς ὡς ἅπαντα συμπίτνει, ja schrecklich ist es. X. M. 3.11.5 νὴ τὴν Ἥραν, ἔφη, Θ., καλόν γε τὸ κτῆμα, s. das. Kühners Bmrk. P. Phaedr. 230b. Ar. Ach. 92 ἐκκόψειέ γε | κόραξ πατάξας τόν γε σόν. Plat. com. fr. 2, 673 παίσειέ γέ σου τὸν πρωκτόν. S. OC. 587 ὅρα γε μήν, sieh ja zu. Ai. 483. OC. 1409 μή μ̓ ἀτιμάσητέ γε. Bei Schwüren wird zu dem Namen des Gottes, bei dem man schwört, nur selten γέ hinzugefügt. Ar. Ec. 748 μὰ τὸν Ποσειδῶ γ̓, οὐδέποτ̓. Eq. 1350 καὶ νὴ Δία γ̓. Av. 11 οὐδ᾽ ἂν μὰ Δία γ̓. X. ap. 20καὶ ναὶ μὰ Δία γε”, ubi v. Born.2); bei Späteren aber, wie Julian., Liban., Themist., häufiger3). Ferner bei dringenden Fragen, in denen man allen Nachdruck entweder auf einen einzelnen Begriff werfen will, und dann steht γέ hinter diesem, oder auf den ganzen Satz, und dann steht γέ hinter dem Fragworte (ἆρά γε). Ar. V. 4 ἆρ᾽ οἶσθά γ̓, οἷον κνώδαλον φυλάττομεν, du weisst doch . .? X. M. 1.5.4 ἆρά γε οὐ χρὴ πάντα ἄνδρα τὴν ἐγκράτειαν ἐν τῇ ψυχῇ κατασκευάσασθαι; muss denn nicht . .? Vgl. 3. 2, 1. 3. 8, 3. 8. P. Crit. 44e ἆρά γε μὴ ἐμοῦ προμηθεῖ; du bist doch nicht etwa gar um mich besorgt? Vgl. Symp. 192, d. Oft steht γέ in ironischen Sätzen. Lycurg. 133 ὃς γὰρ ὑπὲρ τῆς αὑτοῦ πατρίδος οὐκ ἐβοήθησε, ταχύ γε ἂν ὑπὲρ τῆς ἀλλοτρίας κίνδυνόν τινα ὑπομείνειε, ubi v. Maetzner. Dem. 45.56 ὅμοιός γε Δεινίας τούτῳ, ὃς . . οὐδὲ τἀληθῆ μαρτυρεῖν ἐθέλει κατὰ τούτου. 21, 209 ταχύ γ̓ ἂν χαρίσαιντο, οὐ γάρ; P. Gorg. 470c χαλεπόν γέ σε ἐλέγξαι, Σ.: ἀλλ᾽ οὐχὶ κἂν παῖς σε ἐλέγξειεν, ὅτι οὐκ ἀληθῆ γέγεις; ubi v. Stallb. Γέ που, sicherlich, gewiss wohl, ganz ähnlich wie γὲ δήπου § 500, 1. Ar. Ach. 896 ταύτην γέ που δώσεις, diese gewiss wirst du mir wohl geben. Pl. civ. 607, d δοῖμεν δέ γέ που ἄν, geben würden wir sicherlich wohl. Stärker μέν γέ που. Ib. 478, a ἐπιστήμη μέν γέ που ἐπὶ τῷ ὄντι, τὸ ὂν γνῶναι ὡς ἔχει; Wissenschaft ist doch wohl ganz gewiss . .?

Bei Entgegenstellung zweier Gegenstände können entweder beide oder, was der gewöhnliche Fall ist, nur einer durch γέ ausgezeichnet werden. *o, 48 εἰ μὲν δὴ σύγ᾽ ἔπειτα, βοῶπις πότνια Ἥρη, ἶσον ἐμοὶ φρονέουσα μετ᾽ ἀθανάτοισι καθίζοις, | τῷ κε Ποσειδάων γε, καὶ εἰ μάλα βούλεται ἄλλῃ, | αἶψα μεταστρέψειε νόον. X. C. 8.1.30 ὅταν ὁρῶσιν μάλιστα ἔξεστιν ὑβρίζειν τοῦτον σωφρονοῦντα, οὕτω μᾶλλον οἵ γε ἀσθενέστεροι ἐθέλουσιν οὐδὲν ὑβριστικὸν ποιοῦντες φανεροὶ εἶναι. Besonders häufig werden die Personalpronomen und die Demonstrative auf diese Weise ausgezeichnet. So auch bei Gegensätzen. Hdt. 4.120 εἰ γὰρ μὴ ἑκόντες γε ὑπέδυσαν τὸν πόλεμον, ἀλλ᾽ ἀέκοντας ἐκπολεμῶσαι (sc. ἐβουλεύοντο). Eur. Andr. 239 σὺ δ̓ οὐ λέγεις γε (sc. αἰσχρά), δρᾷς δέ μ̓, εἰς ὅσον δύνῃ. Der Gegensatz ist oft zu supplieren, als: ἔγωγε ταῦτα ποιήσω, ich werde dies thun, wenn auch andere nicht. X. Comm. 1. 2, 27 ἀλλ᾽ οἵ γε πατέρες αὐτοὶ συνόντες τοῖς υἱέσι τῶν παίδων πλημμελούντων οὐκ αἰτίαν ἔχουσιν, ἐὰν αὐτοὶ σωφρονῶσιν, Gegens.: um soviel weniger können verständige Lehrer die Schuld der Fehler ihrer Schüler tragen, da sie mit denselben weit weniger verkehren als die Eltern, s. Kühners Bmrk. z. d. St. So in der Disjunktion bei . . , ἤτοι . . , εἴτε . . εἴτε; hier tritt γέ zu dem Gliede, das als das vorzüglichere bezeichnet werden soll. Hdt. 1.11 ἤτοι κεῖνόν γε, τὸν ταῦτα βουλεύσαντα, δεῖ ἀπόλλυσθαι, σέ, τὸν ἐμὲ γυμνὴν θεησάμενον. Pl. Hipp. 1, 301, a εἰ γενναῖοι σοφοὶ τίμιοι γέροντές γε νέοι τύχοιμεν ὄντες, ubi v. Stallbaum. Th. 6.34 ἤτοι κρύφα γε φανερῶς. 2, 40 ἤτοι κρίνομέν γε ἐνθυμούμεθα ὀρθῶς τὰ πράγματα. 6, 38 ἤτοι λόγοις γε τοιοῖσδε . . ἔργοις, vgl. 40. X. C. 4.5.22. Hell. 4. 8, 12. Pl. ap. 27, c. Phaed. 76, a. Prot. 331, b. Gorg. 460, a. 467, e. Ar. Th. 430 ibiq. Fritzsch. So auch bei Aufzählung mehrerer Gegenstände, von denen einer besonders hervorgehoben werden soll, namentlich wenn er sich so von den vorhergehenden unterscheidet, dass er gleichsam eine neue Klasse anfängt. X. Hier. 2, 1 καὶ σίτων καὶ ποτῶν καὶ ὄψων καὶ ἀφροδισίων γε ἀπεχομένους, vgl. 3, 8. R. L. 8, 4 ibiq. Haase. P. Crit. 47b. Gorg. 450, d. Theaet. 156, b ὄψεις τε καὶ ἀκοαὶ καὶ ὀσφρήσεις καὶ ψύξεις τε καὶ καύσεις καὶ ἡδοναί γε δὴ καὶ λῦπαι καὶ ἐπιθυμίαι καὶ φόβοι. Negat. Pl. civ. 499, b οὔτε πόλις οὔτε πολιτεία οὐδέ γ̓ ἀνήρ.

Die bei den Attikern so häufige Verbindung καὶ . . γέ, et (ac) . . quidem, und zwar, wird gebraucht, wenn an Vorhergehendes etwas als nachdrückliche Ergänzung angefügt wird. P. Phaed. 58d ἀλλὰ παρῆσάν τινες καὶ πολλοί γε ac multi quidem. Vgl. 65, d. Sehr häufig steht γέ in Antworten, um den Gedanken der Frage zu bekräftigen oder auch zu steigern oder zu berichtigen, oft auch denselben zu ergänzen, weiter auszuführen (so besonders καὶ . . γέ). X. Comm. 2. 1, 7 ἤδη ποτ᾽ ἐσκέψω, εἰς ποτέραν τῶν τάξεων τούτων σαυτὸν δικαίως ἂν τάττοις; Ἔγωγ̓, ἔφη, ja gewiss. Pl. ap. 27, d φῂς οὔ; Πάνυ γε. Vgl. 20, b. 25, c. So oft εὖ γε, καλῶς γε, ὀρθῶς γε u. dgl.4). Eur. Hipp. 94. 96. Hec. 246 Hec. ἥψω δὲ γονάτων τῶν ἐμῶν ταπεινὸς ὤν; Od. ὥστ᾽ ἐνθανεῖν γε σοῖς πέπλοισι χεῖρ᾽ ἐμήν, ja, und zwar so, dass. J. T. 498 Iph. πότερον ἀδελφὼ μητρός ἐστον ἐκ μιᾶς; Or. φιλότητί γ̓ ἐσμέν, οὐ κασιγνήτω γένει. P. Civ. 556a πῶς γάρ, ἔφη, οὐ πολύν; Οὔτε γ̓ ἐκείνῃ, ἦν δ̓ ἐγώ, τὸ τοιοῦτον κακὸν ἐκκαόμενον ἐθέλουσιν ἀποσβεννύναι . ., οὔτε τῇδε, κτλ., ubi v. Schneider. Gorg. 470, e. Aber auch dann wird γέ in der Antwort gebraucht, wenn man das von dem anderen Erwähnte leugnet und das Gegenteil bekräftigt. Ar. eq. 186 Dem. μῶν ἐκ καλῶν εἶ κἀγαθῶν; Al. μὰ τοὺς θεούς, | εἰ μὴ ᾿κ πονηρῶν γε. Id. N. 84 Str. εἰπέ μοι, φιλεῖς ἐμέ; Ph. νὴ τὸν Ποσειδῶ τουτονὶ τὸν ἵππιον. Str. μή μοίγε τοῦτον μηδαμῶς τὸν ἵππιον, komm mir doch ja nicht mit diesem Pferdebeschützer. Mit zu ergänzender Negation: Eur. Andr. 1063 Pel. ποίαν προτείνων ἐλπίδ̓; γῆμαι θέλων; Ch. καὶ σοῦ γε παιδὸς παιδὶ πορσύνων μόρον5).

Da durch γέ ein Gegenstand vor den übrigen ausgezeichnet und hervorgehoben wird, so ergiebt sich daraus von selbst sein restriktiver Gebrauch, indem es einen Gegenstand von allen übrigen ausscheidet (= wenigstens, quidem). *l, 60 νῦν ἄμμε . . ὀίω | ἂψ ἀπονοστήσειν, εἴ κεν θάνατόν γε φύγοιμεν, den Tod wenigstens, um sonstigen Ungemachs nicht zu gedenken. a, 229 νεμεσσήσαιτό κεν ἀνὴρ | αἴσχεα πόλλ᾽ ὁρόων, ὅστις πινυτός γε μετέλθοι. P. Prot. 309c. οὐ δήπου τινὶ καλλίονι ἐνέτυχες ἄλλῳ ἔν γε τῇδε τῇ πόλει. d σοφωτάτῳ τῶν γε νῦν. Ap. 21, d ἔοικα γοῦν τούτου γε σμικρῷ τινι σοφώτερος εἶναι. 28, c φαῦλοι γὰρ ἂν τῷ γε σῷ λόγῳ εἶεν τῶν ἡμιθέων ὅσοι ἐν Τροίᾳ τετελευτήκασιν.

Über den Gebrauch des γέ in Verbindung mit Pronomen sind noch einige Bemerkungen hinzuzufügen:

a. Wenn in disjunktiven Sätzen das Pronomen sich selbst entgegengestellt wird, so wird in der epischen Sprache demselben zuweilen in dem zweiten Gliede γέ beigegeben. g, 214 εἰπέ μοι, ἠὲ ἑκὼν ὑποδάμνασαι, σέ γε λαοὶ ἐχθαίρους᾿, ob du freiwillig dich bändigen lässt, oder ob du der bist, den. f, 399 ῥά νύ που τοιαῦτα καὶ αὐτῷ οἴκοθι κεῖται, | γ̓ ἐφορμᾶται ποιησέμεν, ὡς κτλ. Vgl. § 469, 2.

b. Auf diese Weise wird γέ den Pronomen beigegeben, wenn in ihnen ein Begriff rekapituliert werden soll. Dies ist der Fall, a) wenn in dem ersten Gliede eines Disjunktivsatzes auf das Subjekt zurückgewiesen wird. Für uns ist auch hier das Pronomen pleonastisch. b, 131 πατὴρ δ̓ ἐμὸς ἄλλοθι γαίης, | ζώει ὅγ᾽ τέθνηκεν. *k, 504 αὐτὰρ μερμήριζε . . ὅγε δίφρον . . ἐξερύοι, ἔτι τῶν πλεόνων Θρῃκῶν ἀπὸ θυμὸν ἕλοιτο; — b) in einem adversativen Satze. *x, 33 ᾤμωξεν δ̓ γέρων, κεφαλὴν δ̓ ὅγε κόψατο χερσίν (§ 469, 2). — c) aber auch sonst in der Rekapitulation, wo das Pronomen auch für uns notwendig ist; so besonders: ἄρα ὅγε, οἵγε, τοίγε u. s. w. *h, 169 πάντες ἄρ᾽ οἵγ̓ ἔθελον πολεμίζειν, alle also die eben genannten. Vgl. *i, 511. Ν, 15 u. s. w.; — ferner: ὅγε nach einem gleichfalls rekapitulierenden Demonstrative. *n, 88 Τρῶας . . | τοὺς οἵγ᾽ εἰσορόωντες . . δάκρυα λεῖβον. Vgl. 94. 538 u. s. w. *f, 6 τῇ ῤ̔ οἵγε προχέοντο. *c, 169 ἔνθ᾽ ἥγε. *l, 136 ὣς τώγε. Μ, 1716).

Häufig wird γέ einem Worte hinzugefügt, dessen Begriff in einem kausalen Verhältnisse zu dem Gedanken eines meist vorangehenden Satzes oder Satzgliedes steht, indem es eine Begründung angiebt. S. Ph. 93 πεμφθείς γε μέντοι σοὶ ξυνεργάτης ὀκνῶ | προδότης καλεῖσθαι, doch (μέντοι) da ich ja dir als Helfer geschickt bin, so u. s. w. 106 οὐκ ἆρ᾽ ἐκείνῳ γ̓ οὐδὲ προσμεῖξαι θρασύ; also darf man sich ihm, da er ja mit unentfliehbaren Pfeilen bewaffnet ist, nicht einmal nähern? Eur. J. A. 85 κἀμὲ στρατηγεῖν κάρτα Μενέλεω χάριν | εἵλοντο, σύγγονόν γε, da ich ja sein Bruder bin. 1394 οὐ δεῖ τόνδε διὰ μάχης μολεῖν | πᾶσιν Ἀργείοις γυναικὸς οὕνεκ᾽ οὐδὲ κατθανεῖν: | εἷς γ̓ ἀνὴρ κρείσσων γυναικῶν μυρίων ὁρᾶν φάος, eines Mannes Leben ist ja mehr wert. X. C. 1.4.27 οὐκ ἔδει (αἰσχύνεσθαι) συγγενῆ γε ὄντα. 2. 1, 7 ἀκροβολίζεσθαι ἀνάγκη ἐστὶ τοιούτων γε τῶν ὅπλων ὄντων. So wird öfters γέ, wie im Lat. quidem (s. Kühners Bmrk. ad Cic. Tusc. 1. 48, 116 p. 185^{5}) gebraucht, wenn für eine aufgestellte Behauptung ein Beleg angeführt wird, was auf gleiche Weise, aber nachdrücklicher durch γάρ (= γὲ ἄρα) geschieht. X. Comm. 1. 2, 54 ἔλεγε δέ, ὅτι ἕκαστος . . τοῦ σώματος τι ἂν ἀχρεῖον , αὐτός τε ἀφαιρεῖ καὶ ἄλλῳ παρέχει: αὐτοί τέ γε αὑτῶν ὄνυχάς τε καὶ τρίχας καὶ τύλους ἀφαιροῦσι, s. das. Kühners Bmrk. Vgl. 3. 14, 5. Cy. 2. 2, 2. Noch häufiger ist dieser Gebrauch des γέ in Verbindung mit Relativen und Konjunktionen, s. Nr. 9.

Von den Verbindungen, welche γέ mit anderen Modaladverbien eingeht, sind diejenigen auszuschliessen, in welchen γέ denselben vorangeht; denn alsdann bezieht sich γέ auf das ihm vorangehende Wort, und die Bedeutung des folgenden Modaladverbs bleibt unverändert, wie in γὲ δή, γέ τοι δή, μή τί γε δή s. § 500, γὲ δήπου § 501, 1; γέ που u. μέν γέ που s. Nr. 2; γὲ μήν § 502, 4, f, γὲ μέν § 503, 3, d, γὲ μὲν δή § 503, 3, f, γὲ μέντοι § 503, 3, g, γέ τοι, γέ τοι δή, γέ τοι που § 506, 7, e). Anders verhält sich aber die Sache, wenn γέ den genannten Modaladverbien nachfolgt; alsdann dient es dazu, den Begriff derselben zu verstärken und hervorzuheben, wie in δή γε s. § 500, 5; μέν γε u. δέ γε § 503, 3, d; μέντοι γε § 503, 3, g; καίτοι γε § 506, 7, a).

In Verbindung mit Relativen und Konjunktionen hat γέ eine kausale Bedeutung (vgl. Nr. 7), indem es anzeigt, dass der Nebensatz eine Begründung, nähere Bestimmung, Erklärung oder Ergänzung des Hauptsatzes enthalte; daher nehmen die temporalen Konjunktionen in Verbindung mit γέ eine kausale Bedeutung an. Die Wirkung des γέ erstreckt sich in diesem Falle zugleich auf den Hauptsatz, da zwischen diesem und dem Nebensatze eine Wechselwirkung stattfindet, die bei Homer in der Verbindung πρίν γε . . πρίν γε auch wirklich durch ein sowohl im Haupt- als im Nebensatze gesetztes γέ deutlich ausgedrückt wird. *e, 288 οὐ μὲν σφῶί γ̓ ὀίω | πρίν γ̓ ἀποπαύσεσθαι, πρίν γ̓ ἕτερόν γε πεσόντα | αἵματος ἆσαι Ἄρηα, vgl. β, 127 f. Dieses γέ lässt sich im Deutschen oft durch ja übersetzen, als: ἐπεί γε, da ja, ὅς γε, der ja, oder durch wenigstens, zwar, die wir alsdann vorausschicken, als: ὅς γε, wenigstens, zwar der, welcher.

a) Relative mit γέ. Th. 1.11 ῥᾳδίως ἂν μάχῃ κρατοῦντες εἷλον, οἵ γε καὶ οὐχ ἁθρόοι . . ἀντεῖχον, qui quidem, da ja. X. A. 1.6.5 ὅς γε, qui quidem, der ja = weil er ja, s. Kühners Bmrk. Comm. 2. 3, 15 ἄτοπα λέγεις, ὅς γε κελεύεις ἐμὲ νεώτερον ὄντα καθηγεῖσθαι, qui quidem jubes oder quippe qui jubeas, s. Kühners Bmrk. Vgl. 4. 4, 14. P. Phaedr. 257e ibiq. Stallb. Lycurg. 88 ibiq. Maetzner. S. Ph. 1282 οὐ γάρ ποτ᾽ εὔνουν τὴν ἐμὴν κτήσῃ φρένα, | ὅστις γ̓ ἐμοῦ δόλοισι τὸν βίον λαβὼν | ἀπεστέρηκας. Vgl. Dem. 43.68. Pl. civ. 374, e οὐκ ἄρα φαῦλον πρᾶγμα ἠράμεθα, ὅμως δὲ οὐκ ἀποδειλιατέον, ὅσον γ̓ ἂν δύναμις παρείκῃ, quantum quidem vires concedunt, wenigstens soviel, als. 329, a ἐγώ σοι ἐρῶ, οἷόν γέ μοι φαίνεται, wenigstens, wie es mir scheint. S. Tr. 444 (Ἔρως) ἄρχει καὶ θεῶν, ὅπως θέλει, | κἀμοῦ γε: πῶς δ̓ οὐ χἀτέρας, οἵας γ̓ ἐμοῦ; wie sollte er nicht auch eine andere beherrschen, die ja so beschaffen ist wie ich? = da sie ja wie ich b. ist. Pl. civ. 352, d ὥς γέ μοι δοκεῖ, wenigstens wie es mir scheint. (Aber ὡς ἐμοί γε δοκεῖ, ut mihi quidem videtur.) X. conv. 4, 17 ὥσπερ γε (sowie ja), ubi v. Herbst. P. Phaed. 63c. Symp. 187, b.

b) Beiordnende Konjunktionen. Καί γε, und zwar, und sogar, und doch (Hesych. καί γε καί τοι) kommt in der späteren Gräcität, namentlich im alten und neuen Testamente, häufig vor, bei den früheren Schriftstellern nur sehr selten7). Hippocr. 258, 11 ἀμβλύνουσι γὰρ αἱ δυνάμεις ἐν ταῖς μύξῃσι καί γε θάνατος διὰ τὴν μοιρίην ἔλαχεν, und sogar. Ps. Lys. 11.7 ἐγὼ γοῦν δεξαίμην ἂν πάσας (sc. ἀσπίδαςἀποβεβληκέναι τοιαύτην γνώμην περὶ τὸν πατέρα ἔχειν: καί γε τοῦτον μὲν ἑώρακα ποιοῦντα, ὡς καὶ ὑμεῖς ἴστε, αὐτὸς δ̓ ἔσωσα τὴν ἀσπίδα, et quidem. Luc. imag. 11 καί γε αἱ τοιαῦται ὅμοιαί μοι δοκοῦσι τοῖς Αἰγυπτίοις ἱεροῖς, et quidem, et sane. Tragopodagr. 251 καὶ γὰρ ἡρώων ἐγὼ | ἐδάμασα πλείστους: καί γ̓ ἐπίστανται σοφοί. Über καὶ . . γέ s. Nr. 4; καίτοι γε s. § 507, 6, a); fast in gleichem Sinne ἀλλά γε. Pl. Hipp. 1. 287, b φεῦ ὡς εὖ λέγεις: ἀλλά γε, ἐπειδὴ καὶ σὺ κελεύεις, φέρε τι μάλιστ᾽ ἐκεῖνος γενόμενος πειρῶμαί σε ἐρωτᾶν, aber doch. Vgl. Pl. civ. 331, b ibiq. Schneider. Phaedr. 262, a. Arrian. ven. 15, 1 ibiq. Sauppe. Polyb. 12. 4, 10 οὐ δύνανται ταῦτα κατὰ γένη τηρεῖν, ἀλλά γε συμπίπτει . . ἀλλήλοις. Häufiger aber wird ἀλλά γε durch das dazwischen geschobene Prädikat getrennt, als: ἀλλ᾽ ἔφη γε, ἀλλ᾽ οἶσθά γε, s. Kühners Bmrk. ad X. M. 1.2.12. Theocr. 5, 22 ἀλλ᾽ ὦν, αἴκα λῇς ἔρεφον θέμεν, ἔστι μὲν οὐδὲν | ἱερόν, ἀλλά γέ τοι διαείσομαι, so ist dies zwar nichts Besonderes, aber doch will ich mit dir im Singen wettkämpfen. (Brunck m. d. cd. Vatic. ἀλλ᾽ ἄγε.) Über μέν γε u. δέ γε s. § 503, 3, d.

c) Unterordnende Konjunktionen. Ὅτι γε = (das) wenigstens, gewiss, dass. X. C. 8.8.13 καὶ ὅτι γε οἱ παῖδες . . ἐδόκουν μανθάνειν δικαιότητα, καὶ τοῦτο παντάπασιν ἀνέστραπται. Vgl. Pl. civ. 433, a. 505, a. b. 543, b ibiq. Schneider. Dem. 18.229. — Ου᾽ . . πρίν γε, non prius quidem, quam. *o, 557 οὐ γὰρ ἔτ᾽ ἔστιν ἀποσταδὸν Ἀργείοισιν | μάρνασθαι, πρίν γ̓ ἠὲ κατακτάμεν ἠὲ κατ᾽ ἄκρης | Ἴλιον αἰπεινὴν ἑλέειν, wenigstens nicht eher, als. X. M. 4.4.9 οὐκ ἀκούσῃ, πρίν γ̓ ἂν αὐτὸς ἀποφήνῃ, τι νομίζεις τὸ δίκαιον εἶναι, non audies prius quidem, quam ipse declaraveris. — Ἔστε γε, ἕως γε = gewiss bis, so lange wenigstens, als. X. C. 4.1.23 οὐκοῦν καὶ ἄλλους, ἔφη, προθύμως ἐξάξεις; ἐπομόσας οὖν ἐκεῖνος: Νὴ τὸν Δἴ, ἔφη, ἔστε γ̓ ἂν ποιήσω καὶ σὲ ἡδέως ἐμὲ θεᾶσθαι. An. 1. 3, 11 ἕως γε μένομεν αὐτοῦ, σκεπτέον μοι δοκεῖ εἶναι ὅπως ἀσφαλέστατα μενοῦμεν. — Ἐπεί γε, ἐπειδή γε, ἐπειδή πέρ γε, ὅτε γε, εὖτέ γε poet., ὁπότε γε, ὅπου γε = quandoquidem, quoniam quidem, weil, dieweil, da ja; ἐπειδή γε eigtl. weil bekanntlich (δή) ja (γέ); ἐπειδήπερ γε, alldieweil ja, eigtl. weil bekanntlich (δήdurchaus (πέρ) ja (γέ), dem veralteten sintemal und alldieweil entsprechend. X. A. 1.3.9 οὔτε γὰρ ἡμεῖς ἐκείνου ἔτι στρατιῶται, ἐπεί γε οὐ συνεπόμεθα αὐτῷ, οὔτε ἐκεῖνος ἔτι ἡμῖν μισθοδότης. Vgl. 7. 7, 22. P. Gorg. 492b. X. A. 1.9.24 καὶ τὸ μὲν τὰ μεγάλα νικᾶν τοὺς φίλους εὖ ποιοῦντα οὐδὲν θαυμαστόν, ἐπειδή γε καὶ δυνατώτερος ἦν. Vgl. Pl. Phaed. 77, d. Euthyd. 296, c ἔοικα (ἐπίστασθαι), ἐπειδήπερ γε οὐδεμίαν ἔχει δύναμιν τὸ ἐπίσταμαι, πάντα δὲ ἐπίσταμαι. Vgl. ap. 27, d. Phaed. 84, e ὅτε γε. X. A. 7.6.11 ὁπότε γε. Cy. 2. 2, 13. 6. 1, 8. 8. 3, 7. S. Ai. 715 Ch. εὖτέ γε. Ph. 1099 Ch. X. C. 2.3.11 ὅπου γε, vgl. 8. 4, 31. — Εἴ γε, ἐάν γε, si quidem, unter der Bedingung gewiss, wenigstens, dass; wenn ja; insofern ja; wenn wenigstens, wenn anders, oder auch: sogar, selbst wenn; verstärkt: εἴπερ γε, ἐάν περ γε; ἐπειδάν γε, mit dem Nebenbegriffe der Zeit: dann gewiss, wenigstens, wenn. X. M. 2.1.17 τί διαφέρουσι τῶν ἐξ ἀνάγκης κακοπαθούντων, εἴ γε πεινήσουσι καὶ διψήσουσι; in dem Falle wenigstens, wenn, wenn anders.

Vgl. 3. 4, 2. Εἴ γε wird von den Attikern mit einer gewissen Urbanität auch von unzweifelhaften Aussagen gebraucht, wo auch ἐπειδή, quoniam, stehen könnte. X. M. 2.2.3 οὐκοῦν, εἴ γε οὕτως ἔχει τοῦτο, εἰλικρινής τις ἂν εἴη ἀδικία ἀχαριστία; P. Phaedr. 253c προθυμία τῶν ὡς ἀληθῶς ἐρώντων, ἐάν γε διαπράξωνται, προθυμοῦνται, οὕτω καλὴ . . γίγνεται, si quidem. X. A. 1.7.9 οἴει γάρ σοι μαχεῖσθαι, Κῦρε, τὸν ἀδελφόν; Νὴ Δἴ, ἔφη Κ., εἴπερ γε Δαρείου καὶ Παρυσάτιδός ἐστι παῖς, οὐκ ἀμαχεὶ ταῦτα ἐγὼ λήψομαι. Vgl. Comm. 1. 4, 4 u. Kühners Bmrk. P. Lys. 216b. X. H. 1.7.6 εἴπερ γέ τινος δέοι, περὶ τῆς ἀναιρέσεως οὐδένα ἄλλον ἔχειν αὐτοὺς αἰτιάσασθαι τούτους, οἷς προσετάχθη. R. eq. 10, 11 ἤνπερ γε. Cy. 1. 4, 9 καὶ ἢν βούληται, μαστιγωσάτω, ἐπειδάν γε ἐγὼ δῶ αὐτῷ, er mag mich züchtigen, aber wenigstens erst dann, wenn ich ihm meine Beute gegeben haben werde. — Ἵνα γε, ὅπως γε. X. C. 1.6.29 ἵνα γε . . μὴ κακουργοίητε τοὺς φίλους, damit nämlich. 5. 4, 21 καὶ ὅπως γε μηδὲ τὸ χωρίον ἡδέως ὁρῶσιν, ja sogar werden wir bewirken, dass sie den Ort verabscheuen, s. Bornem. — Ὥστε (ὥς) γε so wenigstens, dass. S. OR. 1131 οὐχ ὥστε γ̓ εἰπεῖν ἐν τάχει. Vgl. Pl. Phaedr. 230, b ibiq. Stallb. Ar. N. 466.

Anmerk. Dass in Einem Satze γέ oft zweimal vorkommt, kann nicht auffällig erscheinen, da in demselben Satze zwei Wörter hervorgehoben werden können. X. C. 2.2.3 εἴ γε ἀφ᾽ ἡμῶν γε τῶν ἐν μέσῳ οὐδεὶς οὐδέποτε ἄρξεται. Pl. civ. 335, b καὶ πάνυ γε, ἔφη, τούς γε πονηρούς τε καὶ ἐχθροὺς δεῖ βλάπτειν. Vgl. 332, b. Gorg. 502, a δῆλον δὴ τοῦτό γε, Σ., Κινησίου γε πέρι8). (Smyth 2821)

1 Das griechische γέ, γά entspricht dem gotischen -k in mi-k, mich = ἐμέ-γε, vielleicht auch dem Ved. gha, das dieselbe Bedeutung und denselben Gebrauch hat, als: sa-gha = γε (γα), dem lit. -gi (tas-gi = ὅγε) und dem Kirchenslav. e, s. Curtius Et. S. 460. Hartung I. S. 344 ff. hält es für identisch mit dem untrennbaren Adverb ζα, einer blossen Nebenform von ἀγα- (ἄγαν), mit dem deutschen ja (ὅς γε, der ja) und mit dem lat. qui in quidem (d. i. γὲ δή). Vgl. über γέ ausserdem Rost in Passow I. S. 538, Nägelsbach IV. Exk. zur Iliade, Kvičala in d. Ztschr. f. d. Oesterr. Gymn. 1863 S. 311 f. Bäumlein a. a. O. S. 53 ff. Brugmann, Gr. Gr.^{3} S. 541.

2 Porson Adversar. p. 35 sqq. (p. 30 sqq. ed. Lips.) u. Reisig Conject. in Aristoph. I. p. 253 wollen überall solche Stellen ändern, aber mit Unrecht.

3 S. Meineke quaestt. Menandr. p. 51.

4 S. Stallb. ad Pl. conv. 174, e. ad Gorg. 451, d.

5 Vgl. Fritzsche quaestt. Luc. p. 119 sq.

6 S. Nägelsbach a. a. O. S. 217 ff.

7 W. Dindorf (Steph. Thes. 2, 539) erklärt daher dieses καί γε bei den älteren Schriftstellern überall für verderbt, was aber Klotz ad Devar. II. p. 318 mit Recht nicht billigt.

8 Mehr Beispiele b. Klotz ad Devar. II. p. 320 sqq. Lobeck ad Soph. Ai. 534. Heindorf ad P. Euthyd. 277a. Stallb. ad P. Phileb. 62e.

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