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109. Bemerkungen zu der Tabelle. Böotische, thessalische, lesbische, arkadische, kyprische, eleische und dorische Mundart.S. Ahrens, Dial. I, p. 204. 221 sq. 111 sq. II, p. 226 sq.; Meister, D. I, 270. 304 ff. 161 ff. II, 110. 270. 60.

Böot. Von der Genetivform auf οιο, die gewöhnlich von den alten Grammatikern die thessalische, zuweilen aber auch böotisch genannt wird, kommt nur Πινδάροιο Cor. 21 vor (also dichterische Form wie in anderen Dial.; doch Πινδάροι Dat. v. Wilamowitz, Hom. Unters. 321, Anm.); auf Inschr. die Form auf ω, als: πολέμω, Ἱπποδρομίω u. s. w., wie auch ἵππω Cor. 14; — Dat. auf υ auf jüngeren Inschr., als: τῦ δάμυ, αὐτῦ, ὁδῦ, Εὐβώλυ, auf anderen und insbesondere den älteren die Form auf οι, als: τοῖ δάμοι, τοῖ Τρεφωνίοι, Διωνύσοι, die Form auf οε auf sehr alten, namentlich tanagräischen, als Διωνύσοε D.-I. 869 (ganz jung auch ει, als τεῖ); entspr. Plur. N. υ_, dessen Länge aber wie das att. οι auf den Accent nicht einwirken soll, als: Ὅμηρῦ (= Ὅμηροι), auf Inschr. τύ (= τοί), τύδε (= τοίδε); älter aber οι; Dat. ῦς auf Inschr.: ἵππυς, προβάτυς, τῦς ἄλλυς, προξένυς, αὐτῦς u. s. w., auf den älteren οις: Βοιωτοῖς. Cor. 20 λευκοπέπλοις; Akk. ως, auf Inschr. ἐσγόνως, συγγράφως, Ar. Ach. 874 ψιάθως, 879 ἐχίνως, αἰελούρως.

Thessal. Über den Gen. auf οιο s. Nr. 1; auf unseren Inschr. finden wir nur das darauf abgestumpfte οι, als Σατύροι, τοῖ; in Pharsalos jedoch ω und nachmals ου, da allgemein im Thessal. ω zu ου wurde; so auch Dat. S. auf ου st. : Κερδοίου st. Κερδῴῳ Dial.-I. 372 (ι adscr. früh abfallend); G. Pl. ουν, D. Pl. οις, A. Pl. ος.

Lesb. Gen. poetisch auf οιο: ἐρχομένοιο Alc. 45, gewöhnlich auf ω, als: λόγω. — Über den frühen Wegfall des ι subscr. im Dat. S. s. § 43, 5. — D. Pl. auf οισι (οισιν poet.): Sapph. 85 χρυσίοισιν ἀνθέμοισιν. Alc. 35 κάκοισι, auf Inschr. θέοισι, νόμοισι, τούτοισι; auf οις immer der Artik. τοῖς, dann bei Dichtern auch sonst, wiewohl meist nur bei folgenden Vokalen, als: πλείστοις ἐάνασσε (wo e. Art Elision stattfindet), doch auch am Ende der Verse, als: δόμοις S. 68, und vor Konson., ἀνθρώποις δίοπτρον Alc. 53, S. 97. — Akk. Pl.: οις, als: Alc. 15 πασσάλοις, 35 ἐνεικαμένοις, Sapph. 78 στεφάνοις, Theokr. 28, 10 ἀνδρεΐοις πέπλοις. 12 μαλάκοις πόκοις. 16 δόμοις. 20 νόσοις, auf Inschr. νόμοις, στρατάγοις, Λαμψακάνοις, τοίς, ἀλλάλοις.

Dor. Gen. ου, im strengeren Dorismus, im Arkad., Kypr., Eleischen ω, als: λόγου, λόγω, s. § 26, S. 129, bei Pindar nur die Formen auf ου und οιο, Christ, Phil. 25, 631 f. Das Kyprische hat daneben Formen mit ν (also gleich dem Gen. Plur.), als ἀργύρων. — (Dat. Sg. οι arkad. [nicht kypr.] el.) — Dat. Pl.: poetisch οισιν), als: Ar. Lys. 1179 τοῖσι συμμάχοισι, 1181 ἁμοῖσι, oft auch bei Epicharmus, als: γαυλοῖσιν, τούτοισι, λόγοισι u. s. w., gewöhnlich aber οις; ebenso eleisch, arkad., kypr. — Akk. Pl. ους, im strengeren Dor. entweder ως, als: λόγως (oft b. Theokr.; s. § 26, 129), oder verkürzt in ος (wobei der Accent nicht zurückgezogen wird, § 80, 4), oft b. Theokr., als: τα?̀ς ἀμπέλος 5, 109, τὼς κανθάρος 114, τὰς παρθένος 1, 90, τὼς λύκος 4, 11, sehr selten aber b. Pind.:2) O. 1, 53 κακαγόρος (ohne metr. Not). 2, 71 νᾶσος (die meisten Hdschr. νᾶσον). N. 3, 28 ἐσλός (dass. gegen das Versmass überl. N. 1, 24; s. auch 3, 24. 10, 62), so auch Hes. Sc. 302 λαγός st. λαγούς v. λαγός; oft auf Inschr., als: τὸς θεός, κατὰ τὸς νόμος τὸς κειμένος, τὸς προξένος, τὸς κόσμος u. s. w., endlich (kret. argiv.) ονς, als: τόνς st. τούς, s. § 38, 3. Der arkadische Dialekt hat ος, der eleische ως ωρ (mit demselben Rhotakismos wie in den anderen Endungen: ορ, οιρ, s. § 29, S. 146); indes findet sich auch οιρ (vgl. lesb.): τοὶρ θεαροίρ D.-I. 1172; vgl. Solmsen, Kuhns Ztschr. 29, 345. — Im Gen. d. Dual. hat der eleische Dialekt die merkwürdige Bildung -οίοις, -οίοιρ, als δυοίοις, αὐτοίοιρ, Blass z. D.-I. 1159; diese Form scheint dem Dat. Pl. angebildet zu sein. Eine kürzere Form οι (für die II. u. III. Dekl.) zeigt eine argivische Inschr. (Röhl, I. G. ant. 43 a, Dial.-I. 3274): τοῖ ϝανάκοι, s. Baunack, Stud. 1, 174 f., Prellwitz z. D.-I. (das attische Bsp. für dieselbe Endung C. I. A. I, 472 ist völlig unzuverlässig).

Anmerk. Kontrakta mangeln im älteren Dorischen, man sagt ῥόως (tab. Her.), ἁπλόον (Gortyn), νόος πλόος; später indes dringt Kontraktion ein: ῥοῦς εὔνους u. s. w., Ahrens II, 194. 207. Die Wörter der attischen Deklination flektieren die Dorier nach der gewöhnlichen II. Dekl., als: ναός (= νεώς), λαγός (= λαγώς, Epicharm. Ath. 9, 400, c), γλυκύκρεον Sophr. 54, ἀξιοχρέοις Ther. 2448, ἱλέος (acc. pl.) kret. Inschr. Cauer^{2} 116 a. E., 117, 18, ἔκπλεον tab. Heracl. 2, 32; κατάπλεον Epidaur. D.-I. 3340, Z. 44; d. att. ἕως lautet dor. ἀώς nach der III. Dekl.; Ἀμφιάρεως entweder Ἀμφιάρηος (Pind., korinth. Vasen) oder (Ἀμφιάρης) D. Ἀμφιάρῃ, Pind. N. 9, 24 (Inschr. Kos Bull. de corr. hell. V, 220?), wo das η ebenso befremdet, wie ε in dem erwähnten ἱλέος und η (?) in dem ΘΙΛFFΟ (ἱλήϝω[ι]?) des lakonischen Epigr. b. Röhl, I. Gr. ant. 75 (G. Meyer 149^{2} Anm.). Vgl. § 110, 3. Auf Kos indes hat sich die attische Deklination inschriftlich gefunden (Bechtel, Gtg. Nachr. 1890, 33): ὄϊες τρεῖς τέλεῳ (= τέλειοι), ὄϊς τέλεως (= τέλειος), ἐπιρεζέτω τέλεων (= τέλειον).

1 S. Ahrens, Dial. I, p. 204. 221 sq. 111 sq. II, p. 226 sq.; Meister, D. I, 270. 304 ff. 161 ff. II, 110. 270. 60.

2 Boeckh, de metris Pind. p. 294; Christ, Philol. 25, 629 f. Vgl. § 38, Anm. 1, b).

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