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33. d) Die Doppelkonsonanten z, c, y.

δι u. ζ: Lesb. ζά (entst. aus δjά) st. διά, als: ζὰ νύκτος, ζαβάλλειν (Hesych.) st. διαβάλλειν, ζάβατος (Sapph.) st. διάβατος, ζαελεξάμαν (Sapph. 87) st. διελ., ζὰ τὰν σὰν ἰδέαν Theokr. 29, 6; inschr. (spät) ζά D.-I. 255, Ζόννυσος st. Διόνυσος 271 (die älteren Inschr. nur διά); ζηνεκές st. διην. Callimach.; so auch das ζα^ intensivum, entst. aus διά = durch u. durch, d. i. sehr, als: ζάδηλος Alc. 18, ep. poet. ζάθεος, ζάκοτος, ζατρεφής, ζάλευκος, ζαμενής, ζάπεδον, ζαπίμελος, ζαθερής, ζάπυρος, ζάπλουτος; als Inlaut in κάρζα äol. Et. M. 407, 18 st. καρδία; so auch kypr. κόρζαberl. κορζία) Hesych., ζάει = διάει ders., s. Meister I, 127 ff., II, 253. Κάρζα hat des Metrums wegen Dindorf b. Aesch. Sept. 288, Suppl. 71. 799 geschrieben. Das ζ möchte im Aeolischen weiches s (ds) bedeutet haben, Blass, Ausspr.^{3} 118.

σδ u. ζ: Andererseits lösen die Lesbier nach den Grammatikern ζ (d. i. σδ) in seine Bestandteile auf, so b. den Gramm. Σδεύς, σδυγός, μελίσδω, κωμάσδω, βρίσδα st. Ζεύς, ζυγός, μελίζω, κωμάζω, ῥίζα; παρίσδων, Alc. 52, ἀχνάσδημι 124, ὔσδων Sapph. 4, ὔσδῳ (ὄσδῳ) 93, φροντίσδην 41, ἐϊκάσδω 104, σδεύγλα Melinno, χθίσδον Balbilla; oft wird aber ζ beibehalten, als: Ζεύς, Ζεφύρῳ, κωμάζοντα Alc., ὑποζεύξαισα, ἰζάνει, μείζων Sapph., so auch auf allen Inschriften, die freilich in die ältesten Zeiten nicht zurückführen; nur auf der kymäischen Inschr. aus röm. Zeit D.-I. 311 steht προσονυμάσδεσθαι (archaisierend). Meister, Dial. I, 129 ff. Es möchte dies σδ nur graphisch von dem gew. ζ verschieden sein, indem im Altlesb. der Buchstabe Z in anderem Werte verwandt wurde (s. oben δι u. ζ), und die damit in Zusammenhang stehende getrennte Schreibung des gew. ζ sich in den Hdschr. fortpflanzte, wiewohl natürl. ohne Konsequenz. Blass, Ausspr. 118^{3}; vgl. auch unten σκ u. ξ). Auch bei dor. Dichtern, als Alkman und anderen Lyrikern (aber nicht b. Pindar), und besonders bei den Bukolikern finden sich Beispiele dieses Gebrauches (sogar b. Xenophan. Eleg. 1, 6 ὀσδόμενος), aber nie in dem reinen Dorismus, der mit Ausnahme der lakonischen, kretischen (und megarischen) Mundart überall ζ unverändert bewahrt. Hieraus schliesst Ahrens II, p. 95 mit Recht, dass der Gebrauch des σδ st. ζ nicht dor., sondern aus der lesbischen Mundart entlehnt sei.

δ u. ζ: Böot., lakon., kret., eleisch δ statt anlautendem ζ (entst. aus δj), als Δεύς b. lak., b. Δάν = Ζεύς, b. u. l. δυγόν st. ζυγόν, b. Δῆθος st. Ζῆθος, l. δωμός = ζωμός; böot. Inschr. Δεύξιππος, Δωίλος, δώει = ζώῃ, ζῇ, δαμιώοντες ζημιοῦντες; kret. Inschr. Δῆνα (nb. Τῆνα, Ττῆνα, s. u.), Gortyn δώῃ = ζώῃ; eleisch ὐπαδύγιον. In anderen Dial. Δάνκλη, Münzen d. St. Zankle (Messene) u. Inschr. Röhl 518, vgl. Hesych. δάγκολον (δάγκλον Ahrens) δρέπανον; δορκάς, δόρξ und ζορκάς (Herodot nb. δορκάς) ζόρξ, b. Homer neben ζα δα- in δαφοινός st. σδαφ. ζ. (metr. Not), δάσκιος (euphon. st. σδάσκ. ζάσκ.), δάπεδον, Blass, Ausspr. 116^{3}. Vgl. auch μέδεα (Archil.) μέζεα (Hesiod) μήδεα (Homer), Hdn. II, 572.

δδ u. ζ: Böot., lakon., kret. in der Mitte der Wörter (vgl. § 64), so b. Aristoph. Ach. 958 θερίδδω st. θερίζω, in der Lysistrata: γυμνάδδομαι st. γυμνάζομαι, μυσίδδω st. μυθίζω, ποτόδδει st. προσόζει, ψιάδδω st. ψιάζω, θυρσάδδω, παίδδω, παραμπυκίδδω; ausserdem finden sich mehrere (lakon.) Wörter mit δδ b. Hesychius, s. Ahrens II, p. 96 sq.; ὀπιδδόμενος lakon. Inschr., κομίδδεσθη, τράπεδδα böot. Inschr.; kret. Gortyn δικάδδω, Oaxos (Bull. de corr. hell. VI, 460) φροντίδδοντες, Gortyn auch πράδδω, σάδδω, als von γ-Stämmen (gleichs. πράζω, σάζω); Elis βραΐδδει = ῥαΐζει Hesych., Inschr. χραΐδδοι, δικάδδωσα u. s w., Meister II, 53; so auch bei den Megareern nach Aristoph., als: μᾶδδαν Ar. Ach. 732 st. μᾶζαν, χρῄδδετε 734 st. χρῄζετε, während die megar. Inschr. gleich den korinth. und sonstigen dorischen ζ haben. In Kreta wird auch ς δ zwischen Auslaut u. Inlaut oft zu δδ assimiliert, als τᾶδδίκας, G. Meyer 262^{2}.

ττ u. ζ: Statt φράζω soll Korinna φράττω gesagt haben, s. Ahrens I, p. 176; vgl. att. ἁρμόττω f. ἁρμόζω, σφάττω f. σφάζω, u. das kret. ἐσπρεμμίττεν u. s. w., oben unter ττ u. σς; ferner unten σς und ζ.

σθ u. ζ: μασθός (dor. n. Heraklid.) Xen. An. 1. 4, 17 (v. l. μαστός), Aesch. Ch. 545 (-στ- Blomfield); Dial.-Inschr. 3246 (Akrai b. Syrakus).

στ u. ζ: μαστός (ion. Hdn. I, 144) Aristotel., Pind., die Trag., u. μαζός Hom.; b. Herod. Hippokr. beides;1μαζός auch Aesch. Ch. 531 (-στ- Blomf.), Eur. Ba. 700, Hec. 144 (hier v. l. -στ-).

ζ u. σς: Statt σς gebrauchen die Lesbier in einigen Wörtern ζ, als: ἔπτᾶζον Alc. 27 st. ἔπτησσον, ἐπιπλά̂ζοντα Sapph. 17 statt ἐπιπλήσσοντα (α_ Herodian II, 929), aber σταλάσσον Sapph. 116. Es sind dies Schwankungen im Kennlaut des Verbalstammes, vgl. oben kret. πράδδω u. dgl.

σς u. ζ: Statt ζ gebrauchten die Tarentiner in einigen Wörtern σς, als: σαλπίσσω, λακτίσσω, φράσσω; über die denselben Tarentinern beigelegte Verbalendung άζω f. άσσω, als ἀνάζω f. ἀνάσσω, s. Ahrens II, 101. — Thessal. ἐνεφανίσσοεν st. ἐνεφάνιζον.

ζ u. γ: ὄλιζον st. ὀλίγον wird als thessal. od. äol. von den Grammatikern angeführt; Ahrens I, S. 219 hält es für eine Erfindung der Grammatiker, die den Namen der thessalischen Stadt Ὀλιζών davon ableiteten; doch hat es auch Lykophr. 627.

δ (d. i. δδ) u. σς: Auf einer kret. Inschr. διαφυλάδων (gls. -ζων) st. διαφυλάσσων.

ξ u. σς (ς): Die Dorier bilden von den Verben auf ζω (d. i. δjω) das Fut. u. den Aor. mit ξ st. ς, als: χωριξῶ, ἐχώριξα, ἐγδικαξαμένοι, mit Ausnahme von δανείζω (δανεῖσαι) u. σῴζω = σωΐζω, das beide Formen hat (σῷξαι u. σῷσαι); so auch Pindar, der indes auch ς u. zuw. σς gebraucht, Peter, dial. Pind. 59 f.; ξ auch in den von V. auf ζω abgeleiteten Abstraktis auf ξις st. σις, als: χείριξις, ἐγδίκαξις, und in dem ersten Teile der Komposita, als: Ἀρμοξίδαμος; auch arkad. παρετάξωνσι von παρετάζω; aber in anderen Verbalformen, sowie in Derivatis findet sich Gutturallaut st. ς nur selten und nur in der lakon. und sikel. (ital.) Mundart, daher bei Theokrit, nicht bei Pindar, als: ἅρμοκται = ἥρμοσται u. νενομίχθαι = νενομίσθαι Pythag., ἐκεκρατηρίχημες Sophr. 71 = ἐκεκρατηρίκειμεν v. κρατηρίζω, ἐλυγίχθης Theokr. 1, 98; μελικτάς Theokr. 4, 30 v. μελίζω; auf Inschriften kommt in diesen Fällen nur ς vor, als κατεδικάσθεν, νενόμισμαι, λογισταί, οἱ ἁρμοσταί, auch lakon. ἁρμοστήρ. Darnach kann man nicht füglich bei diesen Verben ein Schwanken zwischen gutturalem u. dentalem Kennlaut annehmen (Cauer, Sprachw. Abh. a. Curt. Gesellsch. 127 ff., G. Meyer 466^{2}), sondern wird glauben, dass aus altem τς (s. § 31 ττ u. σς) unter den Einflüssen der Analogien von Aoristen auf -αξα u. s. w. ξ geworden ist, statt wie sonst σς. (Δικασσέω Kalymna Bull. de corr. hell. Χ, 240 nb. ψαφίξηται, offenb. aus euphon. Gründen; so δικασσαίεν ἐδικάσσαν Argos D.-I. 3277; desgl. (γ) ἐργάςσασθαι Epidaur. D.-I. 3325; von σχίζω nicht nur Pind. σχίςςε, sondern auch die epidaur. Inschr. D.-I. 3339, 99 ἀνσχίσσαντα.) Ein bes. Fall ist κλαιγω (d. i. κλᾴγω) schliesse (κλείω) auf den tab. Heracl., wo das Präs. den Guttural mit sämtlichen anderen Formen teilt: κλᾳκτοί, Andania, κλᾳξῶ ἀπόκλᾳξον Theokr., Subst. κλᾷξ, κλᾳκός. Morsbach, C. Stud. Χ, 18 ff.; G. Meyer 218^{2} Anm. — Die Sikuler sollen nach Heracl. b. Eust. 1654, 18 eine Neigung gehabt haben, die V. auf άω in V. auf άζω umzubilden, als: σιγάζω, ἀνιάζω, ἀτιμάζω, so ἀκροαζομέναEpich. 75 v. ἀκροᾶσθαι; daher b. Theokr.: ἐγέλαξε, γελάξας v. γελάω (Morsbach, C. Stud. Χ, 21 f.), χαλάξαι (χαλάξαις auch Pind.) v. χαλάω (aber auch ἔφθαξα (v. l. ἔφθασσα) Theokr. 2, 115 v. φθά-ν-ω);2) auch in der gew. Sprache erklärt sich hieraus ἐγέλα^ςςα, ἐχάλα^ςσα. — Ferner steht ξ für σς (ττ) in neuion. διξός, τριξός, att. διττός, τριττός, gew. (auch ep.) δισσός, τρισσός.

ς u. ξ: Böot., thessal., arkad. wird die Präp. ἐξ vor einem folgenden Konsonanten in ἐς, böot. auch vor einem Vokale in ἐσς verwandelt, als: B. ἐς Μωσάων, ἐσσάρχι st. ἐξάρχει, ἔσγονος = ἔκγονος; thess. ἐσγόνοις, ἐσδόμεν, aber ἐξεργασθεισεσθειν, ark. ἐσδοθέντων, ἔστεισιν, aber ἐξέστω; so auch auf einer böot. Inschr. sonst vulgären Dialektes ἐν ταῖς πέρις πόλεσιν st. πέριξ; ebenso ἕς für ἕξ (ἑσκηδεκάτη), vgl. § 72, Anm. 4. Die Präpos. ξύν wird im Attischen etwa um 410 von σύν abgelöst (Meisterhans 181^{2}), in anderen Dial. aber ist σύν schon althergebracht, s. § 325, 5. Im Ausl. ς für ξ italiot. βάννας (Hesych.) st. ἄναξ, dor. κόϊς st. κόιξ, Akk. κόϊν Epicharm. b. Poll. 10, 174; eleisch κύλλας (κύλλα Is. Voss, Meister II, 59) = σκύλαξ.

σκ u. ξ: Statt ξίφος dor. σκίφος, sc σκιφύδρια, σκιφίας Epich. 23. 29, σκιφατόμος lakon. Inschr. 55b, v. 62 Müllensiefen; aber ξίφος Ar. Lys. 156. Die alten Grammatiker legen scheinbar diese Eigentümlichkeit auch den Aeoliern bei (aber Alc. 33 ξίφεος), ebenso σπ st. ψ, als σπέλιον, σπαλίς f. ψέλιον ψαλίς; in der That aber haben die betr. Angaben (s. Ahrens I, p. 49) nur so einen Sinn, wenn man κσίφοςberl. Bk. An. 815, 32), πσέλλιονberl. cod. Barocc. b. R. Schneider, Bodleiana p. 43) liest; denn es soll gezeigt werden, dass ξ ψ ζ Doppelkonsonanten sind, und dafür wird die äolische Schreibung (γράφουσι) angezogen. Die Aeolier also, wie sie vor alters nicht ζ schrieben sondern σδ (s. o.), so gleichzeitig κς für ξ u. πς für ψ. Vgl. die anderen, hierfür unzweideutigen Stellen Ahrens I, 48 (Meister I, 126), wo ἱέρακς, Πέλοπς, Ἄραπς als Bsp. erscheinen.

ξ u. κτ, κ: Im Zusammenhang mit dem Wechsel zw. σκ und ξ steht der zwischen ξ und κτ, κ, auch σκ, s. darüber G. Meyer 247^{2} f., unten § 57, 1. Κτ ist ein speciell griechischer, in den verwandten Sprachen sich nicht findender Anlaut; das Sanskrit hat dafür k[sbreve]. Ebenso χθ, πτ, φθ, s. das. 255. 249 ff.; dem πτ φθ entspricht in den verwandten Sprachen im allgem. sp. Im Griech. vgl. man: ion. ξυνός (ξύν, σύν), gew. κοινός, rhod. κτοίνα Dittenberger, Syll. 305; κτανεῖν κανεῖν (Präs. καίνω) kret. σκενέν in κατασκένηι Gortyn (Blass, Rh. Mus. 1886, 313; Baunack, Stud. I, 4), κτείς u. ξαίνω (ξάνιον = κτένιον Hesych.). Im gortyn. Dial. kommt auch inlaut. χτ nicht vor (daf. ττ).

ψ u. σπ, σφ, π, φ, πτ, φθ: σφίν σφέ, syrakus. ψίν ψέ, lakon. (Empedokl. 188 St.) φίν; πτύω, dor. ψύττω, ἐπιφθύσδω Theokr., ψυττόν πύελον Hesych., lat. spuo, d. speien (spiuwan althochd.); ψίσις ψείρει Hesych. st. φθίσις, φθείρει (Roscher, Curt. Stud. 1, 2, 125, der freilich dies anders erklärt, wie auch G. Meyer 212^{2}); im Lakon. (Dor.) ψίλον = πτίλον (Pausan. 3, 19, 6) vgl. ἄψιλον = ἄπτιλον Hesych. ([root ] πετ fliegen) scheint Übergang von πτ in ψ vorzuliegen, vgl. Roscher, Curt. Stud. II, 423 ff. Für den Wechsel zw. πτ und π vgl. πτόλις πτολίεθρον Hom., auch kypr. πτόλις, desgl. arkad. Pausan. 8, 12, 7, οἱ ττολίαρχοι (ττ aus πτ) thess. D.-I. 1330; πτόλεμος Hom. u. nach Gramm. kypr., s. auch § 57, 1; πτελέα Ulme u. πελέα Epidaur. D.-I. 3325, Z. 44 (s. Prellwitz z. St., Meister II, 260); πυκνός und πτύσσω Hdn. II, 233; anderes b. Meister a. a. O.

ψ u. ς: Ψάπφοι Sapph. 59, Ψάπφ̓ 1, 20 (aber Σάπφοι Alk. 55).

ς u. ψ: Tarent. ἄσεκτος Rhinthon b. Hesych. st. ἄψεκτος.

1 Bei Hippokr. ist meistens ausschliesslich μαζός überliefert; Schwanken zw. μαζός, μαστός, μασθός in den Hdschr. IV, 544, 550 L.; μαστός V, 118; das. 318 mit ζ Hdschr., mit σθ Galen.

2 S. Ahrens, Dial. II, p. 91 u. 285; Morsbach, C. Stud. X, 22.

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