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185. Bemerkungen.

In Verbindung mit Kollektiven, besonders ἵππος, Reiterei, wird zuweilen auch der Singular von sonst nur pluralischen Zahlwörtern gebraucht: τὴν διακοσίαν ἵππον Thuc. 1.62. ἵππον ἔχω δισχιλίαν (v. l. δὲ εἰς χιλίαν) τριακοσίαν Xen. Cyr. 4. 6, 2. ἀσπὶς μυρία καὶ τετρακοσία An. 1. 7, 10. μυρίας ἵππου Aesch. P. 302. ἵππου τρισμυρίας 315.

Von μύριοι, 10 000, wird durch den Ton μυρίοι, unzählige, unterschieden, in welcher Bedeutung auch sehr häufig in der Dichtersprache und in Prosa der Sing. gebraucht wird, als: μυρία πενία u. s. w. (s. Passows Lex.); Homer kennt das Wort nur in der letzteren Bedeutung. — Von χίλιαι fem. lautet der Genetiv attisch χιλιῶν, wenn δραχμῶν zu ergänzen ist, vgl. § 143 Anm. 2; bei der Hinzufügung eines Substantivs indes trat zweifellos die gewöhnliche Betonung ein.

Bei zusammengesetzten Zahlen geht entweder (zumal bei nachfolgendem Subst.) die kleinere der grösseren voran, und zwar immer mit καί (auch τὲ καί), oder folgt (bei vorhergehendem Subst.) der grösseren mit oder ohne καί nach, als:

25: πέντε καὶ εἴκοσιν) oder εἴκοσι (καὶ) πέντε

345: πέντε καὶ τεσσαράκοντα καὶ τριακόσιοι oder τριακόσιοι (καὶ) τεσς. (καὶ) π. Hdt. 1.32 πεντήκοντα καὶ διηκοσίων καὶ ἑξακισχιλίων καὶ δισμυρίων. 3, 95 τάλαντα μύρια καὶ τετρακισχίλια καὶ πεντακόσια καὶ ἑξήκοντα. Xen. An. 5. 5, 4 στάδιοι μύριοι καὶ ὀκτακισχίλιοι καὶ ἑξακόσιοι. S. Wackernagel, K. Z. 25, 284 f.; Phil. Anz. 1886, 78. In nachkl. Zeit nimmt die 2. Weise (in allen Fällen) zu.

Bei den Ordinalzahlen findet dieselbe Verbindungsweise statt, nur dass in beiden Fällen καί hinzugefügt wird:

25: πέμπτος καὶ εἰκοστός oder εἰκοστὸς καὶ πέμπτος

345: πέμπτος καὶ τεσσαρακοστὸς καὶ τριακοσιοστός od. τρ. καὶ τ. καὶ π.

Doch haben die attischen Inschriften hier nur die erstere Art, Meisterhans, Gr. d. att. Inschr. 130^{2}.

Auch findet sich zuweilen die Ausdrucksweise der Addition durch die Präposition ἐπί, seltener πρός mit dem Dative, wobei die kleinere Zahl vorangeht, als: πέντε ἐπὶ εἴκοσι, πέμπτος ἐπὶ εἴκοσι (25). Diese Ausdrucksweise findet sich besonders bei den Späteren, als: τρισχιλίους ἐπὶ μυρίοις = 13 000 Plut. Popl. 20. Ὀλυμπιὰς ὀγδόη πρὸς ταῖς ἑκατόν Diod. 16, 53; aber zur Bezeichnung des Datums vom 13.—19. schon auf den attischen Inschriften regelmässig (Meisterhans 129^{2} f.), vgl. in (unechten) Urkunden μηνὸς Ἀνθεστηριῶνος ἕκτῃ ἐπὶ δέκα (am 16 ten) Dem. 18.156. 181; bei Hippokr. VII, 138 τῇ πέμπτῃ καὶ ἕκτῃ ἐπὶ δέκα; mit μετά bei den Zahlen über 20: ἕκτῃ μετ᾽ εἰκάδα das. 115, jedoch Inschr. vor der Kaiserzeit vielmehr μετ᾽ εἰκάδ ας, Meist. das. 130.

Die mit 8 oder 9 zusammengesetzten Zehner werden häufig durch Subtraktion ausgedrückt, mittelst des auf die grössere Zahl bezogenen Particips von δεῖν (seltener ἀποδεῖν), fehlen, bedürfen, wobei die grössere Zahl nachzufolgen pflegt, als:

49: ἑνὸς δέοντα πεντήκοντα ἔτη, undequinquaginta anni,

48: δυοῖν δέοντα πεντήκοντα ἔτη, duodequinquaginta anni,

39: μιᾶς δέουσαι τετταράκοντα νῆες, undequadraginta naves,

49: ἑνὸς δέων πεντηκοστὸς ἀνήρ, undequinquagesimus vir.

Vgl. Hdt. 1.16 ἑνὸς δέοντα πεντήκοντα. 1, 14 δυῶν δέοντα τεσσεράκοντα. Thuc. 2.2 πεντήκοντα δυοῖν δέοντα ἔτη. 7, 31 τετρακόσιοι καὶ δυοῖν δέοντες πεντήκοντα ἄνδρες. 8, 7 νῆες μιᾶς δέουσαι τεσσαράκοντα. Ὀκτὼ ἀποδέοντες τριακόσιοι (292) 4, 38. Xen. Hell. 1. 1, 5 δυοῖν δεούσαις εἴκοσι ναυσίν (wie Dind. richtig das handschriftliche δεούσαιν verbessert hat). Hipp. VI, 216 L. ἐν δυοῖν δεούσαις (δεούσαιν θ) εἴκοσι. 286 δυοῖν δεόντοιν εἴκοσιν, aber A δυοῖν δὲ ὄντας d. h. δέοντας. Att. Inschr. C. I. A. I, 325 ἀνδράσιν ἑνὸς δέουσι τριάκοντα. Ebenso bei den Ordinal. Thuc. 8.6 ἑνὸς δέον εἰκοστὸν ἔτος. 4, 102 ἑνὸς δέοντι τριακοστῷ ἔτει. In derselben Bedeutung: ἔτη τρία ἀπολείποντα τῶν ἑκατόν Isokr. 12, 270. Auch bei grösseren Zahlen, als: τριακοσίων ἀποδέοντα μύρια (9700) Thuc. 2.31. Die Konstruktion der Genetivi absoluti kommt erst bei den Späteren vor, als: ἑξήκοντα ἑνὸς δέοντος ἔτη Plut. Pomp. 79.

Gebrochene Zahlen werden im Griechischen auf folgende Weise bezeichnet:

1) durch das Substantiv μέρος oder μοῖρα, und zwar a) vollständig so, dass man den Nenner im Genetive voranschickt, dann den Zähler folgen lässt, beiden den Artikel und dem einen oder dem anderen μέρος oder μοῖρα hinzufügt, als: Πελοποννήσου τῶν πέντε τὰς δύο μοίρας Thuc. 1, 10 (2 Fünftel); b) so, dass, wenn der Nenner nur um 1 grösser als der Zähler ist, nur der Zähler mit μέρος und dem Artikel gesetzt wird, als: (κρατοῦντες) τῆς Μέμφιδος τῶν δύο μερῶν Thuc. 1.104 (2 Drittel); so τὰ τρία μέρη, 3 Viertel, τὰ τέσσαρα μέρη, 4 Fünftel, τὰ πέντε μέρη, 5 Sechstel, τὰ ἓξ μέρη, 6 Siebentel, τὰ ὀκτὼ μέρη, 8 Neuntel u. s. w.

2) 1/2 wurde bezeichnet a) durch ἥμισυς, als: ἥμισυς τοῦ ἀριθμοῦ; b) bei benannten Grössen durch Zusammensetzung des untrennbaren ἡμι (sk. sâmi, l. semi d. i. halb) mit dem die benannte Grösse ausdrückenden Substantive, das, wenn es nicht auf ον ausgeht, entweder diese Endung oder die Endung ιον annimmt, als: ἡμιτάλαντον, 1/2 Talentτὸ τάλαντον), ἡμιωβόλιον (Inschr. mit ε ἡμιωβέλιον), sp. ἡμιώβολον, 1/2 Obolos ( ὀβολός), ἡμιμναῖον, besser ἡμίμναιον, 1/2 Mine ( μνᾶ), ἡμίχουν, 12 χοῦς, ἡμιμέδιμνον (ἡμέδιμνον), 1/2 μέδιμνος.1)

3) 1/3, 1/4, 1/5 u. s. w. durch Zusammensetzung der Ordinalia τρίτος, τέταρτος, πέμπτος u. s. w. mit dem Substantive μόριον; τριτημόριον 13, τεταρτημόριον 14, πεμπτημόριον 1/5 u. s. w.

4) Brüche in Verbindung mit ganzen Zahlen:

a. wenn die ganze Zahl 1 ist, so bildet man Adjektive mittelst der Präposition ἐπί, die an den durch das Ordinalzahlwort bezeichneten Nenner des Bruches tritt, als: 1 1/3 ἐπίτριτος (z. B. λόγος, anderthalbfaches Verhältnis), 1 1/4 ἐπιτέταρτος, 1 15 ἐπίπεμπτος u. s. w.

b. wenn der Nenner des der ganzen Zahl beigefügten Bruches ein Halb, und die Rede von benannten Grössen ist, so wird α) die unter 2) b. angeführte Zusammensetzung von ἡμι mit derjenigen Ordnungszahl, von welcher der Bruch subtrahiert werden soll, verbunden, also: 2 1/2 Mine τρίτον ἡμίμναιον (wie in Deutschen dritthalb Minen, d. h. noch die 3. halbe), 3 1/2 Talent τέταρτον ἡμιτάλαντον (vierthalb T.), 4 1/2 T. πέμπτον ἡμιτάλαντον (fünfthalb), 5 1/2 T. ἕκτον ἡμιτάλαντον (sechsthalb) u. s. w.;2) — β) oder (aber seltener) wird die Kardinalzahl in Verbindung mit καὶ ἥμισυ gesetzt, als: ἐν δυοῖν καὶ ἡμίσει ἡμέρας C. I. Att. II, 834, c, 73; — γ) oder das Ganze wird in Hälften aufgelöst; alsdann steht das Kompositum mit ἡμι im Plurale, als: πέντε ἡμιτάλαντα, 5 halbe = 2 1/2 T., πέντε ἡμίμναια, 2 1/2 M., πένθ᾽ ἡμιποδίων (2 1/2 Fuss) u. s. w.

Anmerk. 1 1/2 kann auf folgende Weise ausgedrückt werden: a) τάλαντον καὶ ἥμισυ; — b) durch ἡμιόλιος, als: Κῦρος ὑπισχνεῖται ἡμιόλιον πᾶσι δώσειν οὗ πρότερον ἔφερον Xen. An. 1. 3, 21 (1 1/2 mal so viel, als sie früher erhielten); — c) τρία ἡμιτάλαντα, ἡμίμναια, 1 1/2 T., M.; — d) durch ein mit τριημι zusammengesetztes Wort, als: τριημίγυον tab. Heracl. 2, 16 (1 1/2 Morgen Land), vgl. daselbst πενθημίγυον 20 (2 1/2 Morgen); Adj. τριημιπόδιος C. I. A. II, 1054, 28.

1 S. Wackernagel, Phil. Anz. 1886, 74.

2 Vgl. Matthiae, A. Gr. I, § 143.

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