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133. Quantität der dritten Deklination.

Die Flexionsendungen: α, ι, υ und ας, sowie auch die Nominativausgänge des Sing. auf α, ι, υ sind kurz. Ausnahmen: Kontraktionen wie Περικλέᾶ, ὑγιᾶ; Akk. S. u. Pl. der Substantive auf εύς ist im Att. lang, als: τὸν βασιλέᾶ, τοὺς -έᾶς; aber episch βασιλῆα, ῆας, ebenso Eurip. zuw. φονέα^, und in der Komödie des 4. Jahrh. γονέα^ς § 128, A. 2; υ_ im Vok. der Wörter auf ῦς, G. υ?́ος, als: ἰχθῦ (auch in dem Kuckucksrufe κόκκῦ). Über κάρᾶ s. § 130, über das Neutr. Plur. auf α^, wo man α_ erwartete, als: κρέα^, γέρα^, χρέα^, s. § 123, A. 3, § 124, 3. In betreff der sonstigen Nominativausgänge ist Folgendes zu bemerken.

I. a. α in αξ ist lang α) in den einsilbigen Maskulinen dieser Endung, als: βλά̂ξ, Tropf, ᾶκός (Πρᾶξ, ᾶκός, Volksn. οἱ Πρᾶκες, doch zuw. mit verkürztem α, Herodian I, 524. II, 9. 630. 739), und in dem Feminin ῥά̂ξ, ᾶγός, Weinbeere (hingegen: δρα?́ξ, α^κός, Handvoll, πλα?́ξ, α^κός, Fläche, γλα?́ξ, γλαγός, eine Pflanze, πτα?́ξ, Hase, Aesch. Ag. 137 μογερὰν πτάκα, αἱ στάγες, Tropfen); — β) in den zweisilbigen Maskulinen, deren Paenultima von Natur lang ist, und in allen dreioder mehrsilbigen Wörtern, als: θώρᾶξ, ᾶκος (ion. θώρηξ), Panzer, οἴαξ, (ion. οἴηξ), Steuergriff, Φαίᾶξ (ion. Φαίηξ), Phäakier, καύᾶξ (ion. καύηξ) eine Seemöwe (doch auch mit α^, Herodian I, 524. II, 8. 630), κρώμαξ, Steinhaufen, ἱέρᾶξ, ᾶκος (ion. ἴρηξ), Habicht (hingegen: βῶλα^ξ, α^κος, Erdscholle, αὖλα^ξ, Furche, μεῖρα^ξ, α^κος, Mädchen, πῖδαξ, Quelle, θρῖδαξ, Lattich, κλῖμαξ, Leiter, σμῖλαξ (μῖλαξ), Taxusbaum, λεῖμαξ, Aue,1) φυ?́λαξ, α^κος, Wächter, ἄνθραξ, α^κος, Kohle); — γ) in Schimpfwörtern, Spottnamen, oder solchen, welche ein Übermass bezeichnen, als: φλύᾶξ, ᾶκος, Schwätzer, στόᾶξ, Stoiker, verächtlich, φένᾶξ, Betrüger, λα?́βρᾶξ (eigentl. Räuber), ein Raubfisch, νέᾶξ, junger Kerl, βώμᾶξ, Lumpenkerl, (aber βῶμαξ, Altärchen), πλούταξ, Reichbold, στόμφᾶξ, Grossprahler, φόρτᾶξ, Lastträger (alte Kom.), πήλᾶξ, Schmutzfinke, ῥύᾶξ, Strom, bes. Lavastrom, und in folgenden zweisilbigen Maskul., deren Paenultima durch Position lang ist: πάσσᾶξ, Nagel (der Megarer Arist. Ach. 763), κόρδᾶξ, komischer Tanz, πόρπᾶξ, Schildgriff, κόνδᾶξ, κόντᾶξ, Wurfgeschoss.

Ausnahmen: einige zweisilbige Maskuline, deren Paenultima von Natur lang ist, haben kurzes α: σαῦσαξ, junger Käse, oder eine Hülsenfrucht, κλῶμαξ, Steinhaufen (Lycophr. 653), κλῶναξ, Zweig; ferner die mehrsilbigen zusammengesetzten, wie Ἱππῶναξ, διασφάξ; ἀσπάλα^ξ ist Nbf. zu σπάλαξ.

b. ι in ιξ ist nur lang in den beiden einsilbigen Wörtern: ἴ̂ξ, ἶκός, Käfer, Φίξ, Φῖκός, böot. d. Sphinx;2) dagegen mit ι^ φρι?́ξ, Schauer, G. ῖκός, , ψι?́ξ, Krume, G. ῖχός, πνι?́ξ, ῖγός, das Ersticken; vollends die, welche auch in den Casus obl. ι^ zeigen, als θρι?́ξ, τριχός, Haar; desgleichen alle zweisilbigen, von welchen diejenigen, deren Paenultima entweder von Natur oder durch Position lang ist, in den Casus obl. ι_ haben, als: βέμβι^ξ, ῖκος, Wirbel, τέττι^ξ, ῖγος (ικος dor. und att. nach Herodian II, 644. 741), Grille, σπά̂δι^ξ, ῖκος, Palmzweig, Φοῖνιξ, ῖκος, Phönikier und Palmeber die Betonung vgl. § 78, A. 1; Il. k, 133 φοινικόεσσαν, Hes. Sc. 194 φοινικόεις, Xenophan. fr. 13, p. 103 Mull. φοινίκεον, Pind. I. 4, 18 φοινικέοισιν [¯ ¯ ¯ ˘] u. s. w. sind mit Syniz. zu sprechen, s. Spitzner, Pros. § 45, 2. Anm., doch vgl. auch Nauck, Mél. IV, 506). Ausnahmen: χοῖνι^ξ, ι^κος, ein Getreidemass, ι^ nach Aristophan. Byz., und Ptolemaeus v. Askalon, während Herodian II, 9 die Länge als urspr. Mass vertritt (vgl. Athen. 9, 388 f); dieselbe ist indes jetzt nirgends mehr nachzuweisen; πέρδιξ, Rebhuhn, war in derselben Weise streitig; hier aber finden wir die Kürze nur bei Archiloch. frg. 106 b. Athen. 9, 388, f, Epicharm. fr. 63 (das.), während die Stellen att. Dichter das. ι_ haben; ι^κος auch ἄλλι^ξ (falsch ἄλληξ), ein Oberkleid der Männer; das ion. Θρῆϊξ hat bei Homer ι^κος, bei den Späteren wie Ap. Rhod. auch ῖκος.

c. υ in υξ ist immer kurz; mit ῦκος bilden die zweisilbigen, deren Paenultima von Natur lang ist, als: κῆρυ^ξ, ῦκος, Herold, κῆϋξ, ῦκος, ein Meervogel, und Eigenn. Κῆϋξ, δοῖδυξ, ῦκος, Mörserkeule (Betonung § 78, A. 1), und zwei, deren Paenultima durch Position lang ist: βόμβυ^ξ, ῦκος, Seidenwurm, und κόκκυ^ξ, ῦγος, Kuckuck (auch κόκκυ^γος nach Herodian I, 525. II, 9); von einem Schwanken auch bei ὄρτυξ spricht Ath. 9, 388 f, während wir nur υ^γος finden (ὄρτυκος nb. -υγος Hd. II, 743); Βέβρυκες meist υ_ bei Apoll. Rh., stets υ^ bei Theokr. und Lycophr. 516, s. Spitzner, Pros. § 47 und Choerob. bei Bkk. An. III, p. 1353; kurz ἶβυξ ἴβυ^κος, eine Vogelart, Hd. I, 545. II, 9.

II. a. α in αψ ist kurz, als: Ἄρα^ψ, α^βος, Arabier; doch lang in δρά̂ψ bei Aristoph. (fr. 768 K., vgl. Lob. Paral. 112), und dem tarent. λάψ, Hd. I, 525. II, 10.

b. ιψ ist lang in den Einsilbigen, ἴ̂ψ, κνί̂ψ, θρί̂ψ, Namen gewisser Insekten, () ῥί̂ψ, Binse, G. ῖπός. Ausnahmen: ή ΝΙΨ (ι^), νι^φός, Schnee, λι?́ψ, ι^βό, Südwestwind, ΛΙΨ (ι^), λι^βός, λι?́βα, Tropfen; in den Mehrsilbigen überall kurz, als: χέρνιψ, ι^βος, Waschwasser;

c. υψ ist lang in den Einsilbigen, als: γύ̂ψ, ῦπός, Geier, γρύ̂ψ, ῦπός, Greif, aber in den Mehrsilbigen stets kurz, als: χάλυψ, υ^βος, Stahl.

III. αν ist lang in dem einsilb. πᾶνol. dor. πα?́ν, Herod. I, 533. II, 12. 903, so τὸ πα?́ν Pind. O. 2, 85) und in den Mask. auf αν, G. αν-ος, als: παιά̂ν, ᾶν-ος, Siegesgesang, Πά̂ν, Pan; vgl. ᾶς in Nr. VI.

IV. αρ ist lang in den Einsilbigen, als: Κά̂ρ, ᾶρός, Karier, ψά̂ρ, ᾶρός, Staar; über στέᾶρ und φρέᾶρ s. § 132, S. 469; über δάμᾶρ μάκᾶρ § 120, A. 5; 122, 2.

V. υρ ist lang in πῦρ; in ψίθυρ, μάρτυρ (dial. und spät für μάρτυς) hat es nach Analogie der anderen Kasus für kurz zu gelten (wiewohl μάκαρς: μάκᾶρ = μάρτυρς: μάρτῦρ, s. § 139).

VI. ας ist lang a) in den Wörtern, welche im Gen. αντ-ος haben, als: γίγᾶς, αντος, Riese, ἱμά̂ς, Riemen, βουλεύσᾶς, στά̂ς, βά̂ς; dazu das Neutr. ἐπαναβά̂ν attisch Hdn. I, 533. II, 12, während Hdn. sonst βα?́ν vorschreibt; τὸ συμβά̂ν nach Ausweis des Rhythmus auch Demosth. 21, 14; πᾶς, πᾶν s. oben III, aber ἅπα^ν Il. u, 156. x, 402. 403, σύμπα^ν, πρόπα^ν Il. a, 601, τ, 162 u. s.; bei Attikern πρόπα^ν Eur. Ph. 1504 (lyr.; Klotz und Nauck πρόπαρ), ἅπα^ν Arist. Ach. 998 in Kretikern, Plut. 493 in Anap., aber ἐπίπᾶν Aesch. P. 42. τὸ παράπᾶν Ar. Pl. 17. ἅπᾶν Menand. bei Athen. 4, 146, f (Meineke p. 50 sq.; fr. 129 K.). Metrodor. bei Stob. fl. 52, 8 τὸ νέον ἅπᾶν ὑψηλόν ἐστι καὶ θρασύ.3) Vgl. Hd. I, 534. II, 12 (Bk. An. 1, 416. Gramm. b. Hermann de rat. em. Gr. gr. p. 439. Ael. Dionys. Eust. 1434), wonach attisch ἅπᾶν; ἅπα^ν gehört der epischen und dialektischen (poetischen) Sprache an. Doch ἅπᾶν auch bei Theokr. 2, 56 und 22, 86; — b) in den Kompositis auf κράς (v. κεράννυμι), als: μελικρά̂ς, G. ᾶτος, mit Honig gemischt; — c) in μέλᾶς und τάλᾶς, die aber in der Flexion α^ haben, also: α^ν-ος u. s. w.; über τάλα^ς Theokr. 2, 4 (auf dor. Weise) s. § 38, 3 c). — Über die Messung von κέρα^ς, G. ᾶτος, s. § 121, A. 1.

VII. ις ist lang α) in den Einsilbigen, als: κί̂ς, Kornwurm (§ 125). — β) in denen, deren Genetiv auf ινος und ιθος ausgeht, als: ῥί̂ς, ῥῖνός, Nase, ἀκτίς, ῖνος, Strahl, στα^μίς, ῖνος, Streber (Od. e, 252 σταμι?́νεσσιν aus Verszwang), ὄρνῖς, ῖθος, Vogel; doch schwankt, wie die Deklination, so die Prosodie dieses Wortes4): ὄρνῖς Hom. Il. 12, 218, zwflh. 24, 219; sp. Epiker gew. ι^ς ι^ν, ebenso die Tragg.; aber Aristoph. ῖς, ῖν, wie auch Av. 16. 270. 287. 335 zu messen; darnach bezeichnet richtig Aristokles bei Hd. I, 526. II, 18 ὄρνις als attisch; nach Her. II, 709 gehören zu μέρμῖθος, ὄρνῖθος die Nominative μέρμι^ς, ὄρνι^ς; ebenso δέλλι^ς, δέλλῖθος. — γ) in mehreren Zweisilbigen mit langer Paenultima, deren Genetiv auf ῖδος ausgeht, nämlich: ἁψί̂ς, βαλβί̂ς, κηκί̂ς, κηλί̂ς, κληΐ̂ς (ion. st. κλείς), κνημί̂ς, κρηπί̂ς, νησί̂ς, σφρᾶγί̂ς, σχοινί̂ς, φαρκί̂ς, χειρί̂ς, ψηφί̂ς, G. ῖδος, und einigen anderen bei späteren Dichtern, sowie auch in einigen dreisilbigen Verkleinerungswörtern, die in der gewöhnlichen und ionischen Mundart langes, in der attischen kurzes ι haben, als: βλεφαρίς, κεραμίς, πλοκαμίς (ἐϋπλοκαμίς Hom.), καλαμίς, ῥαφανίς (auch Ar. Nub. 981. Pl. 944 mit ι_); desgl. att. ι^, in der κοινή in κᾶρίς, Seekrebs, ῥῖπίς, Fächer; βαθμίς, Fussgestell, und νεβρίς, Fell des Hirschkalbes, haben nur vereinzelt bei späteren Dichtern langes ι_;5) über ὄφις, ἔχις, κόνις s. unter ιν Nr. VIII.

VIII. ιν ist lang α) in den von den Späteren gebrauchten Subst. auf ιν (st. ῖς), G. ῖν-ος, als: δελφί̂ν st. δελφί̂ς; — β) in dem Akk. der Einsilbigen auf ῖς, als: κῖν, λῖν [Eur. Bacch. 1174 (1166 Herm.) ist λίν fälschlich für kurz gehalten worden; s. Hermann]; ausserdem gegen den gew. Gebrauch attische Dichter κόνῖν Aesch. Pr. 1084 (ubi v. Wellauer). Suppl. 180 u. ὄφῖν Choeph. 928 (Hes. Th. 334), wie auch d. Nom. κόνῖς Aesch. Suppl. 783 u. ὄφῖς Ch. 544 (Apoll. Rh. 2, 1269. Mosch. 4, 22)6); ἔχῖς att. Epigr. Kaibel 1033, 15; vgl. auch Demosth. 25, 52. 96 ἔχῖς (ι_ nach Ausweis des Rhythmus, indem sonst Häufung von Kürzen sein würde). Vgl. Aristokles b. Hd. I, 526. II, 18, nach welchem die Attiker in diesen Wörtern dehnten; ob dasselbe auch von μάντις, ὄρχις, λάτρις u. a. wirklich ausgesagt war, wie es in unserm Excerpte den Anschein hat, bleibe dahingestellt.

IX. υς ist lang α) in den Einsilbigen und β) in den oxytonierten oder perispomenierten Mehrsilbigen, deren Genetiv auf υος ausgeht; aber bei diesen sowohl als bei jenen ist das υ in den übrigen Kasus, mit Ausnahme des Akkusativs u. Vok. Sing. u. des A. Pl. auf ῦς, kurz, als: δρῦς, Eiche, μῦς, Maus, G. υ^ος, ἰχθῦς, υ?́ος (aber Akk. δρῦν, ἰχθῦν, bei Pind. indes ἰχθυ?́ν, Hdn. I, 416), Fisch (§ 125); über die Ausnahmen s. § 125, Anm. 2; Gen. δρῦός st. δρυ^ός Hes. Op. 436 in der Hebung; Il. f, 318 ἰλῦος in d. Senkung v. ἰλύ̂ς, G. ἰλυ?́ος, Kot; — γ) einzeln auch in barytonierten auf υς υος, s. § 125, Anm. 2; — δ) in δαγύ̂ς, ῦδος, Wachspuppe; dagegen gehört nach Hd. I, 237. II, 709. 762 zum Gen. κώμῦθος d. Nom. κῶμυς (Büschel), vgl. oben VII. über μέρμι^ς, δέλλι^ς; — ε) in denen, deren Genetiv auf υνος oder υντος ausgeht, als: Φόρκῦς, υνος; δεικνύ̂ς, δύς, G. ύντος.

X. υν ist als Nominativausgang angeblich kurz, auch wenn der Gen. υ_ hat, als Φόρκυ^ν, Γόρτυ^ν, s. Hd. II, 523. 529. 710, wonach indes Andere widersprachen und auch im Nomin. das υ_ dehnten. Die ganze Endung gehört nicht der gew. u. att. Sprache an, und wird von den Gramm. selbst als äolisch bezeichnet (wegen τέκτυν = τέκτων u. dgl.), vgl. Meister, Dial. I, 75 f.(Smyth 254)

1 Das gen. fem. bezeugt Herodian I, 524. II, 8.

2 So nach dem bestimmten Zeugnis Her.'s, der mit diesen Ausnahmen durchweg ι^ξ, υ^ξ vorschreibt, s. o. § 120, 2.

3 Vgl. Buttmann, Gr. I, § 63, Anm. 5; Meineke ad Menandr., p. 51.

4 S. Spitzner, Gr. Pros. § 36, Anm. und Passows Wörterbuch.

5 Spitzner a. a. O. § 36, 2. d).

6 Dindorf, Steph. Thes. vol. 5, p. 2454.

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