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168. Reflexivpronomen.

Die Kasus der erwähnten Pronomina ἐγώ, σύ, werden bald als blosse Personalpronomina, bald als Reflexivpronomina gebraucht. Um nun die reflexive Beziehung bestimmter zu bezeichnen, verband man diese Pronomina mit dem Pronomen αὐτός, und zwar anfänglich so, dass beide Pronomina getrennt neben einander gestellt wurden, wie dies durchweg der Fall bei Homer ist,1) als: ἔμ᾽ αὐτόν Il. a, 271. ἐμοὶ αὐτῷ Od. i, 421. σοὶ αὐτῷ Il. g, 51. εὖ αὐτοῦ Il. t, 384. ἑοῖ αὐτῷ n, 495. οἷ αὐτῷ p, 47. y, 126. ἑὲ αὐτόν u, 171. αὐτήν ξ, 162; Od. m, 225 σφέας αὐτούς, u, 213 σφίσιν αὐτοῖς, auch durch ein oder mehrere Wörter getrennt, wie ἅσσ᾽ ἂν ἐμοί περ Αὐτῇ μηδοίμην Od. ε, 188 sq. ἐγὼν ἐμέθεν περιδώσομαι αὐτῆς ψ, 78, will mich selbst zum Pfande geben; Il. k, 307 οἷ τ᾽ αὐτῷ. m, 155 ἀμυνόμενοι σφῶν τ᾽ αὐτῶν. t, 304 σφῶν δ̓ αὐτῶν; auch αὐτόν μιν st. αὐτόν: αὐτόν μιν πληγῇσιν ἀεικελίῃσι δαμάσσας . . κατέδυ πόλιν Od. δ, 244 (vgl. Nr. 2. b); αὐτὸν μέν σε Od. r, 595. αὐτῶν γὰρ σφετέρῃσιν α, 7. Erst später vereinigten sich die Personalpronomina mit den obliquen Kasus von αὐτός zu Einem Worte, in dem Singulare aller drei Personen und auch in dem Plurale der 3. Person, bei den Ioniern im allgemeinen zunächst im Gen. Sing.: σέο αὐτοῦ contr. σεωυτοῦ, ἕο αὐτοῦ ἑωυτοῦ, ἐμέο αὐτοῦ ἐμεωυτοῦ, wonach denn, unter Festwerden der Zusammenfügung und Kontraktion, die übrigen Kasus durch blosse Abwandlung des Ausgangs gebildet wurden.2) Das erste Beispiel hiervon bietet Hesiod in der Form ἶσον ἑωυτῇ Th. 126 st. (und immerhin aus) ἑοῖ αὐτῇ (ἑωυτῆι Papyrushdschr., Wilcken, Berl. Akad. Ber. 1887, 812; unsere Hdschr. ἑαυτῇ). Im Attischen bildete sich aus ἐμὲ αὐτόν, σὲ αὐτόν, αὐτόν ἐμαυτόν, ςεαυτόν, ἑαυτόν (αὑτόν), und darnach das Übrige, auch der Plural zu ἑαυτόν: ἑαυτῶν, -οῖς (αῖς), -ούς (άς, ά).3) Aber neben der neuen Ausdrucksweise erhielt sich im Plurale der 3. Person auch die ältere, als: σφῶν αὐτῶν neben ἑαυτῶν, σφίσιν αὐτοῖς neben ἑαυτοῖς, σφᾶς αὐτούς neben ἑαυτούς in durchaus gleicher Bedeutung, s. § 455; jedoch ist zu bemerken, dass die Dichter, mit Ausnahme der Epiker, nur selten die geteilten Formen gebrauchten, da ihren Rhythmen die zusammengesetzten bequemer waren. Herodot gebraucht beiderlei Formen, siehe Nr. 2, b); die älteren attischen Prosaiker, wie Thuc., Antiphon, Andocides, bedienen sich, mit Ausnahme des possessiven Genetivs ἑαυτῶν mit vorgesetztem Artikel, in welchem Falle σφῶν αὐτῶν ungebräuchlich war, ungleich häufiger der geteilten Formen, besonders σφίσιν αὐτοῖς, als der zusammengesetzten. Die diesem Zeitalter zunächst stehenden Redner, Lysias, Isokrates, Isaeus, gebrauchen schon häufiger ἑαυτῶν u. s. w., als σφῶν αὐτῶν u. s. w. Xenophon gebraucht in den Hellenicis aus Nachahmung des Thuc. ziemlich häufig die getrennten Formen (die in der nicht von Xenophon und wohl schon während des archidamischen Krieges verfassten Schrift de Rep. Ath. stets vorkommen), in den übrigen Schriften hingegen fast ohne Ausnahme ἑαυτῶν u. s. w., ausser Cyr. 3. 3, 67 καὶ αὐταῖς καὶ τέκνοις καὶ σφίσιν αὐτοῖς, und R. L. 1, 5. Plato scheint nur ἑαυτῶν u. s. w. gebraucht zu haben, wie auch stets Aeschines, Lykurg, Dinarch; Demosth. wendet beide Formen in seinen Jugendreden an, später aber höchst selten die getrennten, auch Aristoteles nur selten, meistens ἑαυτῶν u. s. w. In der nachfolgenden Zeit verschwand in der gewöhnlichen Rede der Gebrauch der getrennten Formen gänzlich, wiewohl einige Schriftsteller der späteren Zeit, welche die Sprache der älteren Attiker nachahmten, teils ziemlich häufig, teils selten die getrennten Formen anwandten.4) Die attischen Inschriften bieten bereits nach dem Jahre 395 keine Beispiele der getrennten Formen mehr.5) Die kontrahierten Formen σαυτοῦ, αὑτοῦ u. s. w. st. σεαυτοῦ, ἑαυτοῦ u. s. w. kommen schon ziemlich früh vor:6) σαυτοῦ Mimnermos frg. 7, 3 (bei diesem Ionier ebensowenig zulässig wie ἐμαυτόν bei Xenophanes frg. 9),7) σαύτω Alcae. bei Apollon. d. pr. p. 103 zweimal (s. unten 2, a)), σαυτοῦ (??) Pind. fr. 97 (64 Boeckh); von der 3. Person gebraucht er (wie es nach früherer Schreibung aussah) nur die kontrahierten Formen: P. 4, 265 αὑτᾶς. O. 13, 53 αὑτᾷ. P. 2, 34 καθ̓ αὑτόν. 9, 62 αὑταῖς; Böckh schreibt aber dieses Pron. überall mit dem Lenis und ändert (nach Thiersch) P. 2, 34 καθ᾽ αὑτόν in κατ᾽ αὐτόν, vgl. über den dorischen Gebrauch von αὐτοῦ unten Anm. 5. Die attischen Dichter wenden von Anfang an die zweisilbigen und die dreisilbigen Formen nach metrischem Bedürfnis an (die zweisilbige ist indes bei allen drei Tragikern weitaus häufiger; bei Aristophanes ebenfalls häufiger, jedoch nicht in dem Masse); die attischen Inschr. bieten aus dem 5. Jahrhundert kein genügendes Material, im 4. überwiegt um ein geringes ἑαυτ., nachmals hat dasselbe die kürzere Form fast verdrängt.8)

In betreff der Mundarten ist ausser dem, was über die Homerische Sprache erwähnt worden ist, Folgendes zu bemerken:

a) Aus der lesbischen Mundart9) sind uns folgende Beispiele aufbewahrt: ἔμ᾽ αὔτᾳ Sapph. 15 (d. i. ἔμοι αὔτᾳ), ἔμ᾽ αὔτῳ Alc. 72 (= ἐμοὶ αὐτῷ), δὲ ϝαύτω (Ahrens f. δ̓ ἑαύτω) Alc. 78. σαύτω (-τῳ) 101. 87. ἔαυτον u. s. w. Inschriften. Apoll. de pr. 103, a. b nimmt nur in σαύτω ϝαύτω eine wahre Verschmelzung an, da ohne Verschmelzung es σἔ αὔτω (= σέο αὐτοῦ), ἕ᾽ αὔτω lauten müsste; war aber hier Verschmelzung, so muss dieselbe doch auch für ἐμαύτῳ angenommen werden.10)

b) Die Neuionier sagen: ἐμεωυτοῦ, σεωυτοῦ, ἑωυτοῦ, ἐμεωυτῷ, σεωυτῷ, ἑωυτῷ u. s. w., Pl. ἑωυτῶν u. s. w., oder σφέων αὐτῶν, σφίσι αὐτοῖσι, σφέας αὐτούς.11) Nur vereinzelt: Hdt. 3.142 ἱρωσύνην αἱρεῦμαι αὐτῷ τ᾽ ἐμοὶ καὶ τοῖς ἀπ᾽ ἐμεῦ αἰεὶ γινομένοισι st. ἐμεωυτῷ. 5, 91 συγγινώσκομεν αὐτοῖσι ἡμῖν οὐ ποιήσασι ὀρθῶς st. ἡμῖν αὐτοῖσι. 1, 24 κελεύειν τοὺς πορθμέας (sc. τὸν Ἀρίονα) αὐτὸν διαχρᾶσθαι (interficere) μιν st. ἑωυτόν. 2, 100 αὐτήν μιν ῥῖψαι ἐς οἴκημα, sie habe sich gestürzt. So auch Archiloch. frg. 6 v. l. αὐτόν μ̓ ἐξεσάωσα für αὐτὸς δ̓ ἐξέφυγον. (Verdorben ist bei Hippokr. σφίσιν ἑωυτοῖσι VI, 354 vulg., wo σφ. αὐτοῖσι richtig θ; über αὐτὸς ἑωυτοῦ u. dgl. bei Hipp. s. unten Anm. 5.)

c) Attische Mundart:

Singularis.
G. ἐμαυτοῦ, ῆς, meiner σεαυτοῦ, ῆς, oder ἑαυτοῦ, ῆς, oder
σαυτοῦ, ῆς, deiner αὑτοῦ, ῆς, seiner, ihrer
D. ἐμαυτῷ, , mir σεαυτῷ, , oder ἑαυτῷ, , oder
σαυτῷ, , dir αὑτῷ, , sich
A. ἐμαυτόν, ήν, mich σεαυτόν, ήν, ό oder ἑαυτόν, ήν, ό, oder
σαυτόν, ήν, ό dich αὑτόν, ήν, ό, sich

Pluralis.
G. ἡμῶν αὐτῶν, unser ὑμῶν αὐτῶν, euer ἑαυτῶν oder αὑτῶν, oder
σφῶν αὐτῶν, ihrer
D. ἡμῖν αὐτοῖς, αῖς, uns ὑμῖν αὐτοῖς, αῖς, euch ἑαυτοῖς, αῖς od. αὑτοῖς, αῖς, od.
σφίσιν αὐτοῖς, αῖς sich
A. ἡμᾶς αὐτούς, άς, uns ὑμᾶς αὐτούς, άς, euch ἑαυτούς, άς, ά od. αὑτούς, άς, ά, od.
σφᾶς αὐτούς, άς, σφέα αὐτά, sich.

Anmerk. 1. Mit vorangehendem αὐτός höchst selten und motiviert: X. Cyr. 6. 2, 25 αὐτοῖς τε ἡμῖν καὶ ὁπόσοις τετράποσι χρώμεθα. (X. M. 2.9.2 εἰ μὴ φοβοίμην, ὅπως μὴ ἐπ᾽ αὐτόν με τράποιτο hat αὐτόν nur ausschliessende Bedeutung. S. § 454, Anm.)

Anmerk. 2. Das Reflexivpronomen der 3. Person tritt namentlich im Plural auch für das der 1. und 2. ein, indem ἡμῶν αὐτῶν, ὑμῶν αὐτῶν unbequem waren. Dieser Gebrauch von αὑτῶν u. s. w. in der 1. und 2. Person herrscht ausschliesslich bei Polybius (Kälker, Lpz. Stud. III, 277); doch finden sich auch schon bei den Tragg., bei Herodot, Isokrates u. A. Belege, Br. Keil, Anal. Isokr. 105. S. in der Syntax § 455, 7, wo auch über σφῶν αὐτῶν = ὑμῶν αὐτῶν (Hdt., Andoc.) und über ἑαυτοῦ αὑτοῦ = ἐμαυτοῦ, σαυτοῦ gehandelt ist. (Über Plato Schanz, Praef. Euthyd. XII; das einzige Beisp. für ἑαυτῶν = ἡμῶν αὐτῶν Phaed. 78 B ist leicht zu ändern: οὐκοῦν τοιόνδε τι δεῖ ἡμᾶς ἐρέσθαι ἑαυτούς [l. αὐτούς].)

Anmerk. 3. Dass das Reflexivpronomen des Nominativs ermangelt, geht aus dem reflexiven Begriffe des Pronomens hervor, da es immer das Objekt des nämlichen Subjekts bezeichnet. Wenn daher Pherekrates ἐν Μετοίκοις (fr. 112 Kock) den Nom. ἐμαυτός gebraucht hat, so bemerkt Apollon. de pr. 144, b richtig, er habe es wahrscheinlich ἕνεκα τοῦ γελοίου gethan.

Anmerk. 4. Aus welchem Grunde Apollon. de pr. 93, c sagt, dass das Neutrum des Reflexivs εὐλόγως ἐσιγήθη, ist schwer einzusehen; denn ein Kind (τέκνον) kann von sich sagen: παίω ἐμαυτό, und ein Anderer kann zu einem Kinde sagen: παῖε σεαυτό, und so findet sich wirklich Eurip. Syl. fr. 7 Dind. φίλον ξύλον, ἔγειρέ μοι σεαυτό. Gar nicht auffällig ist τὸ τέκνον ἑαυτὸ παίει, und so findet sich oft ἑαυτό, z. B. εἴ τι αὐτὸ ἑαυτὸ ἀποκτιννύοι Plat. Phaed. 62, c. αὐτὸ αὑτὸ δοκοῦν κινεῖν, Phaedr. 246, c; so auch Hippokr. VI, 178 ἐς ἑωυτό.

Anmerk. 5. Eine Verstärkung des Reflexives durch vorgesetztes αὐτός findet sich nicht selten bei attischen Dichtern und auch in der Prosa (Plato), so A. Sept. 406 αὐτὸς καθ᾽ αὑτοῦ, αὐτὴ καθ᾽ αὑτήν Pr. 1013, αὐτὸ ἑαυτὸ Plato (oben Anm. 4), u. s. w.; auch τοῖς τ̓αὐτὸς αὑτοῦ πήμασιν A. Ag. 836. Vgl. Synt. § 455, 2. Da nun im Dorischen (s. Anm. 6) αὐτὸς αὐτοῦ als Reflexiv fungiert, und so auch im Attischen vielfach überliefert ist (A. Ch. 221 αὐτὸς κατ᾽ αὐτοῦ, S. OR. 138 αὐτὸς αὐτοῦ d. i. ἐμαυτοῦ, ebenso Ai. 1132, ebenso = σαυτοῦ OC. 1356, u. s. w., s. § 455, Anm. 4), so erhebt sich die Frage, ob nicht dies auch für das Attische anzuerkennen (vgl. Bernhardy, Synt. p. 287), oder aber hier auch gegen die Hdschr. und mit Bezug auf die 1. oder 2. Person αὑτοῦ zu schreiben ist (so u. a. Ellendt L. S. unter αὑτοῦ, Lobeck ad Ai. 906). Die Inschr. bieten in der That (C. I. A. II, 834 b II, 8) αὐτὸν ἑαυτῶι, aber auch (das. Z. 51) ΑΥΤΟΣ ΑΥΤΩΙ, in derselben Verbindung, wo der Nominativ sich nicht füglich erklärt, wenn man nicht in dorischer Weise αὐτοσαυτῷ schreibt. Und so möchte beides im Att. möglich, die Verbindung aber namentlich in der Stellung τοῖς αὐτοσαυτοῦ anzunehmen sein, wiewohl doch, ungleich wie im Dorischen, αὐτός in dieser Verbindung nicht ganz erstarrt ist und weder αὐτοσαυτῆς noch αὐτοσαυτῶν gesagt wird. Auch im Ionischen des Hippokr. findet sich αὐτὰ αὐτοῖσι VI, 600 (αὐτὰ om. vulg.); dagegen πολλαπλασίως αὐτὸ ἑωυτοῦ 178. 188. αὐτὸ ἑωυτῷ, αὐτὸ ἀφ᾽ ἑωυτοῦ 180, in verstärkender Weise.

Anmerk. 6. Im Dorischen findet sich in alter Zeit (Gortyn. Tafeln) ϝὶν αὐτῶι, τὰ ϝὰ αὐτᾶς wie bei Homer; nachmals αὐτῶ (-οῦ) als Reflex., so Theognis 480. 1218 (αὐτὸς ἐν αὐτῷ ders. 895), Tyrtae. 10, 3; s. Renner, Curt. Stud. I, 2, 6; ferner auf der Stele des Damonon (Cauer, Del.^{2} 17) ἐκ τᾶν αὐτῶ ἵππων u. s. w., Epidaur. Dial.-I. 3339, Z. 66 τὸ αὐτοῦ πρόσωπον, das. 3340 Z. 34 τὰν παρουσίαν τὰν αὐτοῦ; jedoch auf Kos ηὑτῶν = ἑαυτῶν (η = εα), Journ. of Hell. Stud. 1888, 333 Z. 44; das. μεθ᾽ αὑτός (= -ούς) Bull. de corresp. hellén. VI, 249 ff., Z. 81), ἐφ̓ αὑτοῖς Kalymna (das. X, 241). Das übliche dorische Reflexiv aber ist αὐτός αὐτοῦ, für alle drei Personen, und zwar in folgenden teils ursprünglichen, teils mehr und mehr zusammengewachsenen Formen, die auch nebeneinander vorkommen12): a) αὐτοὶ ποτὶ αὐτούς (Delph. Inschr.), αὐτοῖσιν αὐτούς (Epicharm. 97 Ahr.), αὐτὸς αὐτόν = σεαυτόν (ders. 132), b) αὐτοσαυτοῦ, fem. αὐτοσαυτᾶς, plur. αὐτοσαυτῶν αὐτοσαυτᾶν, μετ᾽ αὐτοσαυτῶν, ποτὶ αὐτοσαυτούς (Delph. u. a. Inschr.), c) αὐταυτοῦ, -τᾶς, -τῷ u. s. w., Ap. pron. 79, b aus Sophron ταῖς αὐταυτᾶς χερσίν = ἐμαυτῆς, Epich. 96, 7 αὐταυτᾶς ὕπο = ὑφ᾽ ἑαυτῆς, d) αὐσαυτοῦ (αὐς aus αὐτός, bei Hesych. αὀ̂ς αὐτὸς Κρῆτες καὶ Λάκωνες) u. s. w. (Delph. Inschr.); e) αὐσωτοῦ (ω aus αυ) dieselben, f) αὐτοῦτα, plur. αὐτῶντα Sicilien, C. I. Gr. 5542 f., D.-I. 3249, flektiert in der Mitte, unflektiert am Ende. Bechtel D.-I. l. c. sieht in τα ein suffigiertes Adverbium (aus τᾷδε); geratener scheint es, auch diese Bildungen von αὐταύτου nicht zu trennen, und anzunehmen, dass durch einen Umtausch die Endung in die zweite Silbe, das ταυ) in die dritte kam. — Es findet sich übrigens αὐτὸς αὐτῶν (b) und ἀσαυτῦ = ἑαυτῷ (vgl. d) auch im Böotismus, Meister, Dial. I, 274 (κατ᾽ αυ᾽ τοὶ αὐτῶν Orchom. D.-I. 488, 121).(Smyth 329)

1 S. Lehrs, quaest. ep. p. 114; Cauer, Curt. Stud. VII, 159 f.

2 Nach Apollonius (Pr. 94, B C) war auch ἐμωυτοῦ, ἐμωυτόν ionisch, was man an den Dativ ἐμοὶ αὐτῷ knüpfen kann, Ahrens, Progr. Hann. 1868, 19.

3 Die Herleitung der längeren attischen Formen aus σεϝ᾽ αὺτόν, ἑϝ᾽ αὐτόν (Wackernagel, Kuhns Zeitschr. XXVII, 279) erscheint nicht nur überflüssig, sondern setzt auch Formen für eine gar nicht so alte Periode des Attischen voraus, die nicht füglich damals in diesem Dialekte gewesen sein können. Brugmann, Gr.^{2} 133 knüpft die attischen Formen mit ε an den Genetiv (mit Ahrens a. a. O.): σἐ αὐτοῦ, ἕ᾽ αὐτοῦ, und nur die kürzeren an den Akkusativ: ς᾿ αὐτόν, h) αὐτόν; Dative wie ἐμαυτῷ, ion. ἑωυτῷ möchte er aus ἐμοὶ αὐτῷ, ἑοῖ αὐτῷ durch Kontraktion bezw. Elision erklären, während Ahrens auch für σαυτόν αὑτόν vom Dativ ausgeht (wenn nicht einfach Kontraktion aus den Formen mit ε sei).

4 S. die gründliche Untersuchung von Arndt, progr. Neobrandenb. 1836, p. 31 sqq.

5 Meisterhans, Gr. der att. Inschr. S. 120^{2} f.

6 S. Arndt, l. d. p. 21.

7 Renner, Curt. Stud. I, 2, 5 f.

8 Meisterhans 121^{2}. Die Handschriften sind in solchen Dingen bei Prosaikern natürlich wenig zuverlässig; über Plato vergl. Schneider ad Pl. Civ. 7. 538. d; über Isokrates, bei dem die zweisilbigen Formen herrschen, Br. Keil, Anal. Isocratea 106 ff., der auch über den Gebrauch der attischen Dichter sehr genaue Statistik giebt.

9 S. Ahrens, dial. I, p. 126; Meister, Dial. I, 167.

10 So auch Bergk, während Ahrens, Progr. 1868, 18 ff., die zusammengewachsenen Formen ganz zu beseitigen sucht (ς᾿ αὔτῳ mit Elision). Bei Alc. 78 möchte derselbe jetzt lieber δὲ ϝαῦτον herstellen, d. i. ϝ̓ αὖτον.

11 S. Bredov. dial. Her. p. 284; Ekedahl a. a. O. 47 ff.

12 S. Ahrens dial. Il, p. 272 sqq.; Curtius, Ber. d. Sächs. Ges. 1869, 225 f.; G. Meyer, Gr. 397^{2} f.

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