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Table of Contents:
[*] 113.
Kontraktion der zweiten Deklination im Attischen.
Einige Substantive und viele Adjektive,
in denen ein
ο oder ε vor
ος, ον steht,
erleiden gewö
hnlich die
Kontraktion,
die nur darin von den allgemeinen Regeln (§ 50,
S. 213
ff.)
abweicht,
dass das εα des Neutrums nicht in η,
sondern in α verschmilzt
(§ 50,
S. 216).
Paradigmen.
Anmerk. 1.
So nur noch die Komposita von πλοῦς,
als:
ὁ ἐπίπλους,
ἔσπλους, ὁ νοῦς,
Verstand,
ὁ
μνοῦς,
Flaum,
ὁ ῥοῦς,
Strö
mung,
ὁ θροῦς,
Lä
rm,
ὁ χνοῦς,
Flaum (
ὁ
πνοῦς,
Hauch,
Hesych.,
der es auch =
φθόγγος erklä
rt),
ὁ φλοῦς,
Rinde von Gewä
chsen,
Bast (ü
blicher φλοιός) [
vulgä
r und bei Herodot 3, 98
auch eine Wasserpflanze,
=
att.
φλέως,
Pollux 10, 178, § 111, 4],
τὸ ἡμίχουν 1´2 χοῦς (
Mass,
Gen.
χοός),
ἡ πρόχους,
Wasserkanne,
τὸ κανοῦν,
der Korb,
ὁ ἀδελφιδοῦς,
Neffe,
ὁ
υἱιδοῦς (
ὗιδοῦς, § 43, 2),
ὁ θυγατριδοῦς,
Enkel,
ὁ
ἀνεψιαδοῦς,
Sohn eines Geschwisterkindes;
die Eigennamen auf θοος =
θους, νοος =
νους,
als:
Πάνθους,
Πειρίθους, Σωσίνους.
Die Adjektive auf (
εος)
οῦς, (
εᾶ)
η_ oder α_, (
εον)
οῦν bezeichnen einen Stoff,
als: (
ἀργύρεος)
ἀργυροῦς, (
ἀργυρέᾶ)
ἀργυρᾶ,
(
ἀργύρεον)
ἀργυροῦν,
silbern,
κεραμεοῦς, ᾶ,
οῦν,
irden,
ἐρεοῦς, ᾶ, οῦν,
wollen,
λινοῦς,
leinen,
oder eine Farbe:
ἁλουργοῦς purpurn,
Plat.
Tim. 68,
c (
Rep.
IV, 429
d l.
-γᾶ),
Inschr.
Samos Becht. 221 (
a.
F.
-γός, -γής),
βατραχειοῦς
grü
n,
γλαυκε(
ι)
οῦς,
blau,
φοινικιοῦς,
rot (
s. ü
ber diese Bildungen auf ειοῦς, εοῦς, ιοῦς Anm. 6);
die Adjektive aber,
welche
eine Beschaffenheit bezeichnen,
wie ἀργαλέος,
κερδαλέος,
ferner auch νέος6)
werden nicht kontrahiert;
die auf (
οος)
ους,
(
οον)
ουν sind:
a)
Adjectiva multiplicativa dreier Endungen,
als:
ἁπλοῦς,
διπλοῦς,
bei denen die Kontraktion von όα in α_ zu bemerken ist (§ 50,
S. 217); ü
ber das Fem.
s.
Anm. 4;
b)
Adjectiva compositazweier Endungen von
den Substantiven νοῦς, πλοῦς, θροῦς, πνοῦς
(
bezw.
d.
Verb.
πνέω, πλέω, θρέω)
und μνᾶ,
als:
εὔνους εὔνουν,
εὔπλους εὔπλουν, ἀλλόθρους ἀλλόθρουν, εὔπνους εὔπνουν, τρίμνους -ουν,
δεκάμνους -ουν;
dann das poet.
δορυσσοῦς a.
δορυσσόος (
-οῦς
S.
OC. 1313),
das erst spä
t eindringende ἀντίξους (
ion.
poet.
ἀντίξοος)
und das Adj.
dreier Endungen δίκρους,
όᾶ, δίκρουν oder δικροῦς, όᾶ,
δικροῦν.
7)
Diese letzteren unter b)
lassen im Neutrum
des Plurals ο α offen,
als:
εὔνοα offen (
nicht εὖνα),
εὔπλοα, τὰ ἑτερόπλοα Dem. 34, § 8. 22. 26.
40,
ἀμφοτερόπλοα 28 (
ἐπίπλοα Her. 1, 94
von dem,
was zu Schiffe fortgebracht werden kann,
aber τὰ ἔπιπλα,
supellex);
so auch von dem Subst.
ἡμίχουν ἡμίχοα,
Meisterhans,
Gr.
d.
att.
Inschr. 99^{2}. Ü
ber die Femininform auf (
εέα)
εᾶ, (
ρέα)
ρᾶ, ρόᾶ s. § 105, 1,
a); ü
ber den Ü
bergang dieser Wö
rter in die III.
Dekl.,
als:
οἱ εὔνους, οἱ πλόες, τὸν δονακόχλοα
§ 139,
Anm. 5; ü
ber die Betonung der Kontrakta s. § 115,
3.
Kü
hners ausfü
hrl.
Griech.
Grammatik.
I.
T.
Anmerk. 2.
Der Vokativ πλοῦ
(
aus πλόε)
kommt in den alten Schriftstellern nicht
vor,
wohl aber in den Deklinationsparadigmen bei Theod.
in Bekk.
An.
III,
p. 983 (
p.
14
ed.
Hilgard);
bei Virg.
Aen.
II, 322
findet sich Panthu als Vok.
von (
Πάνθοος)
Πάνθους.
Anmerk. 3.
Zuweilen kommen bei den attischen
Schriftstellern von den angegebenen Wö
rtern auch offene Formen vor,
als:
Soph.
Tr. 769.
Eur.
Or. 404 u.
Suppl. 1107
ὀστέων.
Menand.
fr. 538
K. (
p. 196
ed.
Meineke)
ὀστέα,
aber Kock (
nach Pors.)
ὀστᾶ,
vgl.
Moer.,
nach welchem ὀστέον hellenist.,
ὀστοῦν attisch.
P.
Phaed. 96d
τοῖς δὲ ὀστέοις ὀστᾶ nach d.
codd.,
ebenso 98,
c.
d ὀστέων,
aber ὀστᾶ das.
u. 99,
a (
Aristoteles stets mit Kontr.
ausser π. πνεύμ.
p. 483
b 31;
ebenso Pl.
Tim. 74
ff.;
ὀστέων lyr.
St.
Ar.
Ach. 1226);
ferner bei den Tragikern χρύσεος, χρύσεον, χρυσέοις, χρυσέαις u.
s.
w.,
χάλκεον, έῳ, έων, έοισι, πορφύρεον, ρέων;
8) [
Pl.]
Axioch. 371,
a χαλκέων;
weit
hä
ufiger bei den Spä
teren,
als:
χάλκεος,
σιδήρεος, κυάνεος u.
a.
9)
Aesch.
Choeph. 742 (
trim.)
u.
Pr. 163
(
ch.)
νόον.
Pr. 371
πυρπνόου.
Soph.
Ph. 491
εὔροον.
Aesch.
Ag. 56
οἰωνοθρόον.
Suppl. 973
ἀλλοθρόοις (
ἀλλόθρουν
Ag. 1200).
Xen.
R.
Ath. 1, 20
πλόων (
πλῶν Kirchh.).
Thuc.
6.64
εὐνόων codd.,
so auch Xen.
Hell. 2. 1, 2
δύσνοοι,
aber Cyr. 8. 2, 1
κακονόοις mit v.
l.
κακόνοις.
Rpl.
Lac. 5, 8
εὔχροοι (
εὖχροι Cob.);
Dem. 34, § 30
ἑτεροπλόῳ,
doch A -όπλῳ,
u.
ö
fter bei den Spä
teren.
10)
Dergleichen bei klassischen Prosaikern ist ganz gewiss zu emendieren.
Aber ὄγδοος wird nie kontrahiert,
auch nicht οἰνοχόος (
Plat.
Phil. 61,
c),
womit sich auf att.
Inschr.
χρυσοχόοις χρυσοχόῳ (
neben χρυσοχοῦς -χοῖς)
vergleicht (
Voc.
χρυσοχόε
Ar. Lys. 408,
χρυσοχόου
Dem. 21.16);
kontr.
Inschr.
θυηχοῦ (
-χόου
Kaiserzeit).
Meisterhans 99^{2}.
Selten auch wird kontr.
ἀθρόος (
ἁθρ.),
όᾶ, όον,
gedrä
ngt (
ἄθρους,
gerä
uschlos),
Thom.
M.
p. 9
Ritschl aus Lucian
ἀληθ. ἱστορ.
II, 5,
vgl.
Lehmann T.
IV,
p. 667,
doch Ar. fr. 531 Dind. (633
K.)
ἅθρους st.
ἁθρόους,
Dem.
c.
Aph. 1, 35
ἅθρουν,
Hyp.
Eux.
col. 43
ἅθρους Acc.
pl.;
so auch Spä
tere neben
ἀθρόος ἄθρους, ἀθροῦς.
Unterscheidend ist
bei diesen Wö
rtern im Gegensatz zu εὔνους
u.
s.
w.
die paroxytone Betonung;
bei ἀθρόος indes
kommt auch die proparoxytone vor (
La Roche,
Hom.
Textkr. 180
f.),
und in der
Kontraktion die paroxytone:
ἅθρους, ἅθρουν,
vgl.
Eustath.
p. 1447, 51. 60,
jedenfalls nach Tryphon,
der auch sonst von Herodian
abwich (
vgl. § 115, 4).
Fü
r δορυξόος (
δορυξοῦς Poll. 7, 156)
findet
sich das verkü
rzte δορυξός -ξόν -ξέ
Ar. Pax 447.
549.
1260 (
so also auch δορυξοῦ
1213 zu fassen).
Λιθοξόος ist nachklassisch,
Thom.
Mag.
p. 162
R.;
λαξός λυλλοξός kennt Hdn.
I, 186.
Δίκροος od.
δικρόος, όᾶ, οον od.
όον,
zweizackig,
wird im Mask.
und Neutr.
gewö
hnlich kontrahiert (
doch auch δίκροοι
δικρόους Aristot.),
im Fem.
offen gelassen,
also:
δίκρους, δικρόα (
z.
B.
εἰς δικρόας
Xen.
Ven. 9, 19),
δίκρουν
P.
Tim. 78a.
Neutr.
Pl.
δίκρα
(
δικρᾶ)
Xen.
Ven. 2, 7. 10, 7
11);
eine Nebenform ist δίκρος,
fem.
δίκρα Theophr.,
Aesch.
frg. 47;
12)
eine andere
δίκραιος b.
Hippokr.
VI, 288;
Zacher Nom.
in
ΑΙΟΣ p. 181
f.
Anmerk.
4.
Fü
r das Fem.
von ἁπλόος διπλόος ist
auf Grund des kret.
διπλεία,
des Hom.
u.
ion.
διπλῆ (§ 103, 4
Anm.; 104, 1)
ἁπλέα διπλέα als ursprü
ngliche Form anzusetzen,
d.
h.
der Vokal modifizierte sich gemä
ss der Endung.
Διπλόοι Aesch.
frg. 33;
das Femin.
διπλόη ist Subst. (
Bruch).
Nbf.
δίπλος,
δίπλ̓ Empedokl. 61,
Lobeck,
Phryn. 234. (
Auch im Neutr.
mit ει lokr.
Inschr.
D.-
I. 1479
ΔΙΠΛΕΙΟΙ- ΘΟΙΕΣΤΟ =
διπλῷ
θῳάσθω (
ζημιούσθω),
nach
Rö
hl Dittenberger.)
Anmerk. 5.
Einige mit νόος, νοῦς zusammengesetzte Eigennamen haben vermeintlich
daneben und gewö
hnlich eine verkü
rzte Form auf νος,
mit Dehnung des ι vorher,
als Πασῖνος (
Isokr. 19, 18,
wo Harpokr.
Πασίνους),
Ἀρχῖνος, Κρατῖνος.
S.
dagegen Lobeck,
Proleg.
path. 203;
Fritsch,
C.
Stud.
VI, 104;
desgl.
bringt Fick,
Personenn.
XXXV f.
das Ableitungssuffix
ῖνος mit ίων
zusammen,
ebenso wie er (
mit Lobeck)
ιλλος in
Χάριλλος u.
s.
w.
von -λαος (
Χαρίλαος)
trennt.
Die Bildung
auf νους zeigen die att.
Inschr.
zuw.
mit
Auflö
sung,
Τιμόνοος Ἀντίνοος nb.
Σωσίνους, Ἀντίνου (
Meisterhans 99^{2});
Ἀλκίνου Plat.
Civ.
X, 614,
b.
Anmerk. 6.
Statt κεραμοῦς,
irden
(
von ἡ κέραμος),
heisst es attisch κεραμεοῦς,
bei Schriftst.
wie auf Inschriften (
Meisterhans
117^{2}),
ebenso χυτρεοῦς (
z.
B.
Ar. Nub. 1474, “
irden”).
So ist
auch P.
Lys. 219e
κεραμεᾶν zu schr. (
κεραμέαν noch Schanz);
X.
Anab. 3. 4, 7
κεραμεαῖς (
Lobeck)
od.
κεραμειαῖς (
od.
κεραμιαῖς?)
st.
κεραμίαις.
Die Inschriften nä
mlich haben bei den Bezeichnungen
fü
r Farben auch die Form auf -ειοῦς,
als
γλαυκειοῦς (
was allerdings erst zu einer Zeit
vorkomm<*>,
wo ει hä
ufig
fü
r ε vor Vokal geschrieben wurde),
und
φοινικιοῦς (¯ ¯ ˘
¯)
steht Ar.
Av. 272,
βατραχείοις l.
-ειοῖς (˘ ˘ ¯
¯)
Ar.
Eq. 521 (
τὸ βατραχιοῦν
Paus. 1, 28, 8,
βατραχε(
ι)
οῦς Inschr.).
Ist χυτρείου
Ar.
Lys. 329 (
πατάγου
χυτρείου,
Topfgeklirr)
von einem anderen Adj.
χύτρειος,
oder ist auch hier χυτρειοῦ
zu schreiben? (
Aristoph. frg. 472 K. ist von
Lobeck korrigiert.)
Φοινικίους (
l.
-ιοῦς)
X.
Anab. 1. 2, 16;
aber φοινικοῖς Cyr. 7. 1, 2,
gleichwie Herodot (9, 22),
Pindar u.
Sp.
φοινίκεος -κοῦς haben;
τὸ
φοινικιοῦν wie βατραχιοῦν Paus.
l.
c.
Vgl.
Lobeck ad Phryn. 147.
Pathol. 532;
Zacher Nom.
in ΑΙΟΣ 46
ff.
Erklä
rungen der seltsamen Bildungen sind
mehrere versucht.
(Smyth 235)