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182. Zahlzeichen.

Die gewöhnlichen Zahlzeichen sind die 24 Buchstaben des griechischen Alphabets, unter die noch drei veraltete Buchstaben eingeschaltet werden, nämlich nach ε das Βαῦ oder Digamma, in der Form ς (in byzantin. Zeit <*>, identisch mit dem στῖγμα, d. i. der Ligatur von στ), — nach π das Κόππα: <*>, als Zeichen für 90; — endlich am Schluss das Σαμπῖ (σανπῖ, scheinbar aus Σ = σάν d. i. σῖγμα und Π πῖ bestehend): <*>, als Zeichen für 900. Wann diese Zifferbezeichnung aufgekommen sei, lässt sich nicht genau bestimmen; so viel aber ist gewiss, dass sie schon ziemlich alt ist.1)

Die ersten 8 Buchstaben: α bis θ mit dem Βαῦ bezeichnen die Einer; die folgenden 8: ι bis π mit dem Κόππα die Zehner; die letzten 8: ρ bis ω mit dem Σαμπῖ die Hunderte.

Bis 999 werden die Buchstaben als Zahlzeichen mit einem Striche rechts oberhalb des (letzten) Buchstabens (vordem mit einem wagerechten über den Buchstaben) versehen. Mit 1000 beginnt wieder das Alphabet, die Buchstaben aber werden mit einem Striche links unterhalb versehen, also: α# = 1, [τνυμ = 1000, ι# = 10, [τνυμ = 10000, [τνυμ ]εψμβ# = 5742, [τνυμ ]αωξή, 1868, ρ# = 100, [τνυμ = 100000.

Anmerk. Eine andere Zahlbezeichnungdie altattische, auf attischen Inschriften sowie zur Bezeichnung der Zeilenzahl in Handschriften sich findendeist folgende: 1 I, 2 II, 3 III, 4 IIII, 5 <*> (Anfangsbuchstabe von Πέντε), 6 <*>I (5 u. 1), 7 <*>II u. s. w., 10 Δ (Δέκα), 11 ΔI u. s. w., 15 Δ<*>, 20 ΔΔ, 21 ΔΔI u. s. w., 30 ΔΔΔ, 40 ΔΔΔΔ, 100 Η (Ηεκατόν nach alter Orthographie für ἑκατόν), 200 ΗΗ u. s. w., 1000 Χ (Χίλιοι), 2000 ΧΧ, 10000 Μ (Μύριοι). — 50, 500, 5000, 50000 werden dadurch bezeichnet, dass die Buchstaben: Δ (10), Η (100), Χ (1000), Μ (10000) in den leeren Raum eines grossen <*> (= πεντάκις) hineingestellt werden, als: <*> d. h. πεντάκις δέκα, 5mal 10 = 50, <*>Δ = 60, <*> = 500, <*>ΔΔ = 520, <*> = 5000, <*>Χ = 6000, <*> = 50000, ΧΧΧ <*> Η <*> = 3650. Analoge Systeme finden sich auf Inschriften anderer griechischer Stämme.(Smyth 348)

1 Das Genauere über diesen ganzen Gegenstand s. in Franz, Elem. epigr. Gr. p. 346 sqq.; Hinrichs im Handb. d. Altertumsw. I, 433 f.; Gardthausen, Palaeogr. 261 ff.; J. Woisin, de Graecorum notis numeralibus, D.-I. Lpz. (Kiel) 1886.

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