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Table of Contents:
[*] 61.
b. Mutae und Liquidae. — Liquidae und Mutae.
N geht vor einem P-
Laute (
π β φ
ψ)
in μ ü
ber,
N geht vor einem K-
Laute (
κ γ χ ξ)
in
nasales γ ü
ber,
als:
Vgl.
imprimo,
imbuo st.
inprimo,
inbuo.
Vor einem T-
Laute bleibt ν unverä
ndert,
als:
συντείνω, συνδέω, συνθέω,
l.
intendo,
induo.
Anmerk. 1.
Ausnahmen machen die Enkliticae (§ 88),
als:
ὅνπερ, τόνγε,
weil dieselben mit dem
vorhergehenden Worte nicht wirklich verschmelzen,
sondern bloss mit demselben
zusammengeschrieben sind,
so dass man das ν dennoch
als auslautend behandelt.
Das auslautende ν
nä
mlich pflegen wir nie dem folgenden Worte anzupassen,
und so war die
Schreibung in den Handschriften,
wie die Papyrus zeigen,
schon von der
alexandrinischen Zeit her;
selten hat sich in unseren Codices auch in diesem Falle
die Assimilation behauptet,
als ἐμ Πλαταιαῖς
Demosth.
Cor. 208
im Citat bei Aristides,
ἐμ
Πειραιεῖ Leptin. 11
cod.
S,
τἀμ μέσῳ
Cor. 215 (
cod.
F),
c.
Boeot.
I, 4,
vgl. § 71,
Anm. 2.
In der klassischen
Zeit dagegen liebte man es,
durch den ganzen Kontext der continue geschriebenen Rede
zu assimilieren,
und auch aus makedonischer Zeit finden sich Inschriften derart,
wo
dies mit Konsequenz durchgefü
hrt ist,
vgl.
Dial.-
Inschr. 3003 (
Megara):
ἐὼγ καὶ, αὐτὸμ πρόξενογ καὶ, Μεγαρέωγ καὶ,
ἀτέλειαγ καὶ ἀσυλίαγ καὶ κατὰ γᾶγ καὶ, στάλαγ καὶ.
In Attika
hat jedoch diese Assimilation nach Hecht (
Orthogr.-
dial.
Forschungen I,
Kö
nigsb. 1885)
schon bald nach dem Anfange des 3.
Jahrhunderts v.
Chr.
aufgehö
rt.
S.
noch Giese,
Aeol.
Dial. 83
ff.;
Cauer,
Curt.
Stud.
VIII, 295
ff.;
Meisterhans,
Gr.
der att.
Inschr. 85^{2}
ff.;
Blass,
Ausspr. 83^{3}
f.
Das
Umgekehrte ist,
dass im zusammengesetzten und auch im einfachen Worte die
Assimilation auf den Inschriften,
insbesondere den archaischen,
aber auch denen aus
der Blü
tezeit,
oft unterlassen und ν
geschrieben wird:
ἐνφανίζει, συνμάχων, συνχαρήσονται,
Ὀλυνπία,
sogar κέκρυνμαι,
Kaibel,
Epigr. 96 (
Athen),
καλυνμάτων,
Epidaur.
Ἐφημ. ἀρχ. 1886
p. 147
ff. (=
D.-
I. 3325)
v. 57
u.
s.
w.,
was mit dem Syllabieren κα —
λυν —
μά
—
των zusammenhä
ngt;
denn so
wurde der Nasal auslautend und damit zu ν.
Die
Handschriften alexandrinischer und spä
terer Zeit pflegen bei den
Prä
positionen ἐν und σύν die Assimilation zu unterlassen:
ἐνκαλεῖν,
ἐνποιεῖ, συνκαταδύνει,
Blass,
Ausspr. 84^{3};
so auch bei Hippokr.
VI, 466
ff.
cod.
θ συνγράφειν, συνλεγόμενα,
doch
συμφέρειν σύμμετρος.
Der K-
Laut (
κ u.
χ)
geht vor μ in γ ü
ber,
der T-
Laut
(
τ δ θ)
und der Nasal ν gehen vor μ in ς ü
ber,
als:
a)
πέπλεκ-μαι (
v.
πλέκω)
wird πέπλεγμαι;
βέβρεχ-μαι
(
v.
βρέχω)
wird βέβρεγμαι;
b)
ἤνυτ-μαι (
v.
ἀνύτω)
wird ἤνυσμαι;
ἐρήρειδ-μαι (
v.
ἐρείδω)
wird ἐρήρεισμαι;
πέπειθ-μαι (
v.
πείθω)
wird πέπεισμαι;
c)
πέφαν-μαι (
v.
φαίνω)
wird πέφασμαι;
γ vor μ bleibt unverä
ndert,
als:
λέλεγ-μαι v.
λέγω.
Anmerk. 2.
Entsprechend in der klassischen Zeit auch ἐγμανθάνω u.
s.
w.
fü
r ἐκμ.,
vgl. § 60,
Anm. 1;
also die Liqu.
μ wird wie eine Media behandelt.
Man hat wohl gemeint,
dass dies
γ vor μ und
ν das nasale sei (
Westphal,
Method.
Gr.
I, 1, 17);
indes die Thatsachen stimmen nicht,
da die Wortbrechung auf Papyrus u.
s.
w.
regelmä
ssig πρᾶ-γμα ergibt,
Ausspr. 86^{3}
f. —
Bei einigen Wö
rtern ist in der Wortbildung ein κ vor μ geblieben,
als:
ἀκμή, λικμός (
Wurfschaufel),
ἄκμων (
Ambos),
b.
Hom.
ἰκμάς (
Feuchtigkeit),
doch ἰγμαλέος =
ἰκμ.
Hesych.,
ἴκμενος (
gü
nstig,
vom Winde);
in anderen steht die Aspirata
χ,
s. § 63, 2.
Auch τ ist in manchen Wö
rtern unverä
ndert gelassen:
πότμος, Πάτμος, ἐρετμός, ἀτμίς, ἀϋτμή,
ἐφετμή;
ebenso δ in Κάδμος (
doch Κάσσμος
att.
Vase,
Kretschmer,
K.
Z.
XXIX, 429,
wie auch fü
r Ἄδμητος, Πολυφράδμων, φραδμοσύνη die attischen Vasen und
Inschriften Ἄσμητος, Πολυφράσμων, φρασμ.
haben,
das.
und Meisterhans 68^{2});
hä
ufig ist
θμ:
Hom.
κεκορυθμένος;
κλαυθμός, ῥυθμός, ἀριθμός, ἀρθμός ἄρθμιος, κευθμών, βαθμός, σταθμός,
πορθμός.
1)
Vgl. § 63, 2
und
ü
ber δμ und θμ st.
σμ im lesbischen und ionischen
Dialekte s. § 31,
S. 149.
Die Verwandlung des ν vor μ in ς findet im Perf.
Med.
oder P.
und vor den Ableitungsendungen μα, μος, μη statt,
als:
πέφασμαι,
φάσμα, τό,
v.
φαίνω (
φαν);
doch bei einigen Verben tritt im Pf.
Angleichung ein,
als:
ᾔσχυμμαι Hom.
v.
αἰσχύνω, παρώξυμμαι, ὕφαμμα v.
ὑφαίνω Inschr.,
s. § 265, 7
m.
Anm. 4.
Die Lippenlaute β und φ gehen vor ν in μ ü
ber in:
σεμ-νός st.
σεβ-νός v.
σέβομαι
ἐρεμ-νός st.
ἐρεβ-νός v.
ἔρεβος
στυμ-νός st.
στυφ-νός v.
στύφω.
In στιλπ-νός,
glä
nzend,
v.
στίλβ-ω ist β vor ν in π ü
bergegangen,
da weder
στιλμνός noch στιλβνό
ς der Sprache gemä
ss ist (
vgl. § 57, 1,
b und 2).
Πν bleibt,
als θαλπ-νός (
Pind.),
τερπ-νός;
auch
φν kann sich halten:
στρυφνός, ἀφνειός u.
s.
w.
Wird ein
Stamm,
der auf die Aspirata φ ausgeht,
durch
Einschub des Nasals (
μ)
vor derselben
verstä
rkt,
so kann statt ihrer die Media β
erscheinen,
2)
als κόρυμβος,
Spitze,
vgl.
κορυφή; στρόμβος,
Kreisel,
zu στρέφω, θρόμβος,
Geronnenes,
zu τρέφω (
mit umgesprungener Aspiration);
θάμβος,
Staunen,
zu ταφεῖν τέθηπα
(
desgl.);
indes auch ὀμφή,
Stimme, [
root ]
ἐπ ὀπ, νύμφη vgl.
nubo (
inl.
lat.
b entspr.
φ);
ἀστεμφής
unerschü
tterlich zu στέμβω; διθύραμφος
hat eine Vase C.
I.
Gr. 7464.
So gehö
rt auch ἴαμβος ([
root ]
ἰαπ)
zu ἰάπτω,
eigentlich der geschleuderte
Spottvers.
(Smyth 85)