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175.

Die unbestimmten und die fragenden Pronomina (Pr. indefinita und interrogativa) werden durch dieselbe Wortform ausgedrückt, unterscheiden sich aber durch die Betonung und Stellung, indem die unbestimmten enklitisch sind und nachgestellt werden, die fragenden orthotoniert sind und vorangestellt werden. Diese & Uuml;bereinstimmung der Form ist aus der Verwandtschaft der Bedeutung hervorgegangen. Denn sowohl diese als jene werden ja immer auf einen ungewissen Gegenstand bezogen.

Anmerk. 1. Als Stamm beider erscheint. κϝο, κϝι, wie denn das κ in den neuionischen Formen κοσός u. κόσος, κοιός u. κοῖος, κοτέ u. κότε, κώς u. κῶς, sowie in dem thessal. κίς = τίς geblieben ist; dieses κϝο, κϝι entspricht dem sanskrit. Interrogativstamme ka, ki und noch näher dem lat. quo, qui.1) Das κϝ ging in der attischen sowie den anderen Mundarten, ausser der (asiat.) ionischen, in π über, als: ποσός u. πόσος u. s. w.; vor ι jedoch überall mit Ausnahme des Thessalischen in τ (τίς, τί).

Anmerk. 2. Die Interrogativpronomina mischen sich in den Sprachen vielfach mit den Relativa: so ist im Lat. qui Relativ geworden, ebenso im Deutschen welcher, wer, was. Im Griechischen ist in indirekten Fragesätzen in starkem Masse das Relativ verwandt worden, jedoch naturgemäss weniger das bestimmte Rel. ὅς, als das unbestimmte, welches aus ὅς und dem Indefin. τις gebildet ist. Diesem entsprechend sind ferner ὅ-που, ὅ-πως, ὁποῖος, ὁπόσος, ὁπότε u. s. w. gebildet worden, mit unflektiertem , welches auch in manchen Formen von ὅστις (ὅτου u. s. w.) festgeworden erscheint. Der Accent ist bei zweisilbigem zweiten Teile auf der ersten Silbe desselben, bei einsilbigem auf dem . Alle diese Wörter fungieren als unbestimmte Relativa sowie in der indirekten Frage, für welche letztere aber auch die eigentlichen Fragewörter zulässig sind. Im thessal. Dialekte finden wir die Fragewörter selber auch als unbestimmte Relativa: τὰν ὀνάλαν κίς κε γινυειτει = τὸ ἀνάλωμα τι ἂν γίγνηται, φυλᾶς ποίας κε βελλειτει = φυλῆς ὁποίας (ἧστινοςἂν βούληται; ferner διέκι (διέ = διά und κί) = διότι; eigent. πόκκι = ὅτιdass” (doch aus πο-κϝι, nicht wie G. Meyer p. 195^{2} aus ποτ [Präpos.] κι).(Smyth 334)

1 S. Bopp, V. G., §§ 387 und 401.

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