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186. Deklination der vier ersten Grundzahlwörter.

N. εἷς μία^ ἕν δυ?́ο
G. ἑνός μιᾶς ἑνός δυοῖν (δυεῖν Anm. 3.)
D. ἑνί μιᾷ ἑνί δυοῖν, nachklass. δυσίν
A. ἕνα μία^ν ἕν δύο
N. τρεῖς, N. τρία τέσσαρες, att. τέτταρες, N. α
G. τριῶν τεσσάρων, att. τεττάρων
D. τρισίν τέσσαρσιν), att. τέτταρσιν
A. τρεῖς, N. τρία τέσσαρας, att. τέτταρας, N. α

Nach δύο geht ἄμφω, beide N. u. A., ἀμφοῖν G. u. D.

Anmerk. 1. Über die Betonung von μιᾶς, μιᾷ s. § 107, A. 3. Nach εἷς gehen auch οὐδείς und μηδείς, nullus und nemo, die auch dieselbe anomalische Betonung beibehalten, also: οὐδείς, οὐδεμία, οὐδέν, G. οὐδενός, οὐδεμιᾶς, D. οὐδενί, οὐδεμιᾷ u. s. w., aber im Plur. οὐδένες, ένων, έσι, ένας, welche Pluralformen ziemlich häufig bei den attischen Rednern sind;1) die Neuionier sagen οὐδαμοί (v. οὐδέ und ἁμός = τὶς § 176, A. 5), οὐδαμαί (Hdt. 6.103), οὐδαμά, οὐδαμῶν u. s. w., οὐδαμάς (Hdt. 4.114), μηδαμοί, μηδαμῶν u. s. w. (der Sing. οὐδαμός, μηδαμός kommt nicht vor); οὐδένες gebraucht Hdt. nur 3, 26. 9, 58.2) Über οὐθείς s. § 187, 1. Neben οὐδείς, μηδείς findet sich sehr häufig ohne Elision οὐδὲ εἷς, μηδὲ εἷς, und zwar nicht gerade zur Verstärkung des Sinnes (“auch nicht einer”), sondern zumal auf Inschr. (Meisterh. 80 f.) von οὐδείς ununterscheidbar (so auch dor. Tab. Heracl. *i, 136 οὐδὲ ἧς, οὐδὲ ἕν, 157 μηδὲ ἕνα, Ahrens, Dial. II, 84); bei Aristoph. ist der Hiat οὐδὲ εἷς gestattet (Ran. 927. Lys. 1049 u. s., § 48, 3; vgl. Phrynich. Bk. An. 53, der dreisilb. οὐδὲ ἕν als attisch empfiehlt); sehr häufig ist diese Auflösung auch mit zwischenstehender Partikel, als: οὐδ̓ (μηδ̓) ἂν ἕνα, οὐδ̓ (μηδ̓ὑφ᾽ ἑνός, μηδ̓ ἐν ἑτέροις, was zumal auf Inschriften die übliche Ausdrucksweise für ὑπ᾽ οὐδενός u. s. w. ist (sogar οὐδ᾽ ὑφ᾽ ἕνων Phot.; so X. Hell. 5, 4, 1 n. Dobr.). S. Herwerden, Test. lap. p. 61. Rutherford, Phryn. p. 271.

Anmerk. 2. Das Wort δύω, δύο, l. duŏ, lautet im Skr. dvâu, im Goth. tvai, f. tvôs, n. tva, s. Curtius, Et.^{5} S. 239. Die Form δύω ist die ältere, vgl. ἄμφω, aber schon zur Zeit Homers war die kürzere Form δύο wohl ebenso gebräuchlich, s § 187, 2. Was die attische Mundart betrifft, so wird die Form δύω zwar von Choeroboskus bei Bekk. An. III. 1248, vgl. Et. M. 289, 29, Eustath. p. 802 (Ael. Dionys. ed. Schwabe p. 235) neben δύο als attisch bezeichnet, kommt aber sowohl in der Dichtersprache als in der Prosa auch handschriftlich nur sehr selten,3) inschriftlich aber gar nicht vor (Meisterhans S. 124^{2}), weshalb die Herausgeber sie mit Recht beseitigt haben. S. Richard Dawes, Misc. crit. p. 347. Die einzige Dichterstelle, wo δύω metrisch notwendig scheint, ist Eur. Hel. 1090 δύο ῥοπάς, aber in der That genügt das anlautende zur Verlängerung.

Anmerk. 3. Die Genetivform δυεῖν kommt bei den attischen Klassikern in den Handschriften oft als Variante von δυοῖν vor; auch wird sie von den alten Grammatikern angeführt (so bei Eustath. p. 802 [Ael. Dionys. ed. Schwabe p. 235] aus Thucyd., bei dem sie jetzt nirgends steht; s. auch Phrynich. p. 210 Lob., der δυεῖν für gut attisch erklärt, es aber auf den Genet. beschränkt; Schol. Eur. Hec. 45); aber aus genaueren Untersuchungen4) sowie aus den Zeugnissen der attischen Inschriften5) hat sich ergeben, dass die Form δυεῖν erst seit der makedonischen Zeit (so auch bei Polybius) gebräuchlich geworden ist (mit Übergang des οι in ει wie in οἴκει, s. § 26, S. 135). — Die Dativform δυσί findet sich in der ionischen Mundart bei Hippokrates (II, 522, v. l. δύο, VIII, 274, VII, 368, u. s. w.), aber nicht bei Herodot, bei Thuc. 8.101 δυσὶν ἡμέραις (Phryn. 210 δυσί μὴ λέγε, ἀλλὰ δυοῖν, wesshalb Lobeck δυοῖν lesen will; v. l. war vielleicht δυεῖν, s. Schwabe a. a. O.), sonst aber bei keinem früheren Attiker, dann seit Aristoteles bei den Späteren oft (auf att. Inschriften erst in römischer Zeit).6) — Δύο steht auch nicht selten indeklinabel st. δυοῖν G. und D., doch nicht bei den attischen Dichtern (ausser Aesch. Ag. 122 Ch. ἰδὼν δύο λήμασι δισσοὺς | Ἀτρεΐδας, wo indes Dind. δύο λήμασιν ἴσους), und zwar in Verbindung mit einem Plurale, im Genetive, seltener im Dat., als: τῶν δύο μερῶν Thuc. 1.104. Pl. leg. 848, a; δύο μερῶν τῶν ἐς χρῆσιν φανερῶν Th. 2.62; δύο μοιρῶν 1, 74; ἐτῶν δύο καὶ τριῶν Thuc. 1.82; ἀπὸ κεραιῶν δύο 2, 76; δύο ἡμερῶν 7, 50; δύο νεῶν 3, 89. δύο πλέθρων Xen. An. 1. 2, 23. 3. 4, 9. 6. 2, 3; δύο μηνῶν 7. 6, 1; vgl. 6. 1, 9. δύο τριῶν ἡμερῶν 2. 2, 12. 6. 1, 9; τῶν δὲ δύο τούτων ζῴων Pl. epin. 984, e; δύο . . γενομένων leg. 908, b; δύο θυγατέρων Dem. 41.3; δύ᾽ οἴκων Ps. Dem. 42.23; Dat. τοῖς δύο μέρεσιν Thuc. 3.15; ναυσὶ δύο 5, 4; δύο τριήρεσιν 8, 87; vgl. 4, 102. 122. X. H. 5.1.7. (Vor einem Duale: X. M. 2.5.2 δύο μναῖν, doch δυοῖν cod. Victorii, und so Dind.) Die Inschr. haben indes erst in der römischen Zeit dies indeklinable δύο, Meisterhans S. 124^{2}. Elmsleys Vorschrift aber (ad S. OC. 531), δυοῖν werde bei den Attikern nicht mit dem Gen. od. Dat. des Plur. verbunden, ist als strenge Regel für den gesamten Atticismus nicht zu halten, indem wenigstens aus dem 4. Jahrh. auch inschriftliche Belege dagegen vorhanden sind (in Folge des allmählichen Eingehens des Dualis), Meisterhans S. 161 f.; s. übrigens Synt. § 368.(Smyth 349)

1 S. Schoemann ad Isaeum p. 381.

2 S. Bredov. dial. Her. p. 278.

3 S. Fr. Zander de voc. ΔΥΟ I. Regimontii Prussor. 1834 und II, p. 3 sqq.: Schanz, Praef. Euthyd. p. X; Riemann, Rev. de phil. V, 166 f.; v. Bamberg, Zeitschr. f. G.-W. 1882, Jahresb. 203 f.

4 S. besonders Poppo ad Thuc. P. I, Vol. 1, p. 224; Schneider ad Plat. Civ. 5, 470, b; Schanz a. a. O.; Ellendt, L. S. I, p. 464 (182^{2}).

5 Meisterhans, S. 124^{2}.

6 S. Lobeck ad Phryn. p. 211; Poppo ad Thuc. l. d. p. 211 ed. Goth.; Rutherford, Phryn. 289 f.

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